Gasrebellen: Wer sich wehrt, lebt nicht verkehrt
Die Klagewelle gegen die Gaspreiserhöhungen zeigt, dass massiver Druck von vielen Seiten notwendig ist, um auf dem Energiemarkt etwas zu verändern.
D ie Klagewelle gegen die Gaspreiserhöhungen zeigt, dass massiver Druck von vielen Seiten notwendig ist, um auf dem Energiemarkt etwas zu verändern. Die Politik hat sich mit der nicht mehr ganz jungen Liberalisierung des Marktes schwergetan. Jetzt sorgen die Versorger mit ihrer Abzocker-Mentalität selbst dafür, dass bei den Kunden das Bewusstsein dafür wächst, dass sie ihren Lieferanten wechseln können.
Zugegeben: Auf dem Gasmarkt ist der Wechsel des Versorgers noch nicht so lange möglich wie auf dem Strommarkt und auch dort ist der Wechsel weg von den traditionellen Versorgern und ihren oft ungünstigen "classic"-Tarifen langsam in Gang gekommen.
Viel spricht dafür, dass sich die großen Energieversorgungsunternehmen bei ihrer Kundschaft kräftig bedient haben. Seit der "Liberalisierung", die eigentlich eine Oligopolbildung war, sprudeln die Gewinne nur so. Das Kartellamt, die Verbraucherzentralen und andere haben wohl begründet argumentiert, dass die Gaspreise mehr von den Aufwärtsbewegungen des Ölpreises mitmachen, als von dessen Sinken.
Vielen Verbrauchern schien das plausibel. Sie haben sich gewehrt. Dass den Unternehmen jetzt bescheinigt wird, mit undurchsichtigen Preisklauseln zu operieren, bestärkt sie. Kein Wunder, dass viele Kommunen Stadtwerke gründen.
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