piwik no script img

GasrebellenWer sich wehrt, lebt nicht verkehrt

Gernot Knödler
Kommentar von Gernot Knödler

Die Klagewelle gegen die Gaspreiserhöhungen zeigt, dass massiver Druck von vielen Seiten notwendig ist, um auf dem Energiemarkt etwas zu verändern.

D ie Klagewelle gegen die Gaspreiserhöhungen zeigt, dass massiver Druck von vielen Seiten notwendig ist, um auf dem Energiemarkt etwas zu verändern. Die Politik hat sich mit der nicht mehr ganz jungen Liberalisierung des Marktes schwergetan. Jetzt sorgen die Versorger mit ihrer Abzocker-Mentalität selbst dafür, dass bei den Kunden das Bewusstsein dafür wächst, dass sie ihren Lieferanten wechseln können.

Zugegeben: Auf dem Gasmarkt ist der Wechsel des Versorgers noch nicht so lange möglich wie auf dem Strommarkt und auch dort ist der Wechsel weg von den traditionellen Versorgern und ihren oft ungünstigen "classic"-Tarifen langsam in Gang gekommen.

Viel spricht dafür, dass sich die großen Energieversorgungsunternehmen bei ihrer Kundschaft kräftig bedient haben. Seit der "Liberalisierung", die eigentlich eine Oligopolbildung war, sprudeln die Gewinne nur so. Das Kartellamt, die Verbraucherzentralen und andere haben wohl begründet argumentiert, dass die Gaspreise mehr von den Aufwärtsbewegungen des Ölpreises mitmachen, als von dessen Sinken.

Vielen Verbrauchern schien das plausibel. Sie haben sich gewehrt. Dass den Unternehmen jetzt bescheinigt wird, mit undurchsichtigen Preisklauseln zu operieren, bestärkt sie. Kein Wunder, dass viele Kommunen Stadtwerke gründen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Gernot Knödler
Hamburg-Redakteur
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!