Gas im Cockpit bei Germanwings: „Wir haben nichts vertuscht“
Germanwings unter Druck: Scheinbar ist Gas in zwei Fällen ins Cockpit geströmt und hat die Landung erschwert. Die Fluglinie soll die Ermittlungen erschwert haben.
![](https://taz.de/picture/191946/14/Germanwings1dpa.jpg)
KÖLN dpa/dapd | Bei der Lufthansa-Tochter Germanwings hat es einen gravierenden Zwischenfall mit Gasen im Cockpit gegeben. Wie die Zeitung Die Welt und der Sender „NDR Info“ berichteten, hat sich der Notfall bereits im Dezember 2010 ereignet. Die beiden Piloten des Airbus A 319 hätten beim Landeanflug auf den Köln/Bonner Flughafen beinahe das Bewusstsein verloren, nachdem ein süßlicher Geruch im Cockpit ausgeströmt sei.
Der Sprecher der Fluggesellschaft, Heinz Joachim Schöttes, berichtete am Freitag auch von einem Zwischenfall in Dublin, der dem vom Dezember 2010 in Köln ähnele. Einzelheiten nannte Schöttes nicht; dieser sei aber auch folgenlos für Passagiere und Besatzung geblieben.
Nach Recherchen der beiden Medien soll die Fluglinie der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) zunächst wichtige Informationen vorenthalten haben. Die Maschine sei mit 149 Menschen besetzt gewesen. Erst nachdem die Behörde Ende 2011 weitere Informationen erhalten habe, habe sie die Untersuchung aufgenommen.
Germanwings-Sprecher Schöttes bestritt am Freitag, dass die Fluglinie den Vorfall heruntergespielt habe. „Wir haben nichts vertuscht“, sagte er. Der Pilot habe noch im Cockpit ein Meldeformular ausgefüllt, und Germanwings habe den Vorfall selbst als gravierend eingestuft.
Der Copilot habe sich in der Tat unwohl gefühlt, sagte Schöttes. „Der Pilot, mit dem wir jetzt noch mal gesprochen haben, sagt, er habe kurzfristig leichte Beeinträchtigungen gehabt, die sofort nach dem Aufsetzen der Sauerstoffmaske nachgelassen haben. Er habe jederzeit alles unter Kontrolle gehabt.“
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