: Ganz schlechter Stil
Betr.: „Arbeitnehmer in Recycling-Schleife“, taz bremen vom 19. 6. 2002
Dass bei der AJB ein heftiger Streit zwischen Betriebsrat und Leitung tobt, kann ich nicht bestätigen. Ich weiß nicht, von welchem Betriebsrat hier die Rede sein soll. Bei AJB wurden die Wahlen am 29. Mai abgeschlossen, der neue Betriebsrat – außer dem BR-Vorsitzenden und einem Mitglied setzt sich der Betriebsrat nur aus neuen Mitgliedern zusammen – hat sich am 3. Juni konstituiert. Allein zeitlich bestand daher für alle übrigen Mitglieder keine Gelegenheit, „ein zerrüttetes Verhältnis“ zur Geschäftsleitung aufzubauen. Bezeichnenderweise habe ich erst durch die Lektüre Ihrer Zeitung von dem Artikel erfahren, was ich für einen ganz schlechten Stil halte.
Es gibt aus meiner Sicht kein zerrüttetes Verhältnis zwischen dem Betriebsrat und der Geschäftsführung. Der Betriebsrat geht seinen Aufgaben und Pflichten nach, wie es das Betriebsverfassungsgesetz vorschreibt. Dass die Arbeitnehmerinteressen sich nicht immer mit den Arbeitgeberinteressen decken, halte ich für eine ganz legitime Sache – und wir vom Betriebsrat setzen uns mit ganzer Kraft für die Belegschaft ein. Daher frage ich mich, warum so ein aufgebauschter Artikel in der taz erscheinen muss, zumal ich die Befürchtung habe, dass er uns mehr schadet als hilft.
A. Diem, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende
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