piwik no script img

Ganz gut gesprungen

■ Ohne norddeutsche Erfolge endeten die 93. nationalen Leichtathletikmeisterschaften im Duisburger Wedaustadi

Keine Erfolge gibt es aus der nordeutschen Tiefebene zu vermelden..Gleichfalls hat die deutsche Leichtathletik bei den 93. nationalen Meisterschaften in Duisburg Rückenwind auf der Zielgeraden zu den Weltmeisterschaften erhalten.

34 Tage vor Eröffnung der IV. Welt-Titelkämpfe in Stuttgart bestätigte sich im Wedaustadion das bisherige Leistungsbild in diesem Sommer, so daß sich ein WM-Team um 100 Athleten abzeichnet. Spektakuläre Leistungen blieben an den drei Tagen vor insgesamt 32 000 Zuschauern zwar aus, aber ein Aufwärtstrend wurde mit acht nationalen Jahresbestleistungen allemal deutlich. Dabei lieferte sich am Sonntag das Hochsprung-Duo Ralf Sonn (Weinheim) und Hendrik Beyer ein spannendes Duell. Beide überquerten 2,33 m – Beyer auf Anhieb, Sonn im 3. Versuch.

Eindrucksvoll meldete sich in dieser Disziplin Olympiasiegerin Heike Henkel mit ihrem neunten Titelgewinn und einem Zwei-Meter-Sprung zurück. „Ich hatte weiche Knie, weil ich nervös war. Es tut gut, mal wieder zwei Meter gesprungen zu sein. Ich hoffe, daß es nun bergauf geht“, meinte die 29jährige Leverkusenerin.

„Wir werden eine junge Mannschaft in Stuttgart haben, in der es einige herausragende Athleten wie Sabine Braun, Heike Drechsler, Heike Henkel, Lars Riedel und Florian Schwarthoff gibt“, sagte derPräsident des Deutschen-Leichtathleitik-Verbandes (DLV),Helmut Digel. Sportwart Rüdiger Nickel behielt mit seiner Prognose recht, als er vor den Meisterschaften von einem Leistungsschub sprach: „Den absoluten Schub erwarte ich nun in Stuttgart.“ Weltmeister Lars Riedel (Mainz) verteidigte seinen Vorjahrserfolg im Diskuswerfen mit 65,48 m gegen den Olympia-Zweiten und Weltrekordler Jürgen Schult (Schwerin/63,28). Die Rostockerin Helga Radtke sprang im erstmals im WM-Programm stehenden Dreisprung der Frauen zum zweiten Mal in dieser Saison 14,05 m.

Die Meisterschaften offenbarten aber auch die momentanen Durststrecken der im dritten Jahr vereinten deutschen Leichathletik: Über 400 m der Frauen und Männer, 1500 m der Frauen sowie 800 und 5000 Meter der Männer konnten im bisherigen Saisonverlauf und auch nicht in Duisburg die geforderten Normen erfüllt werden. Der DLV will beim Welt-Championat vor der Haustür aber den Meistern eine Chance geben. dpa

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen