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Galerienspiegel

Immer wieder finden Menschen den tollkühnen Mut, eine neue Kunstgalerie zu eröffnen. Diesmal wurde dazu noch ein Name gewählt, der Mißverständnisse geradezu erzwingt: Curare. Nein, kein Giftshop, keine Indianer, nix Ethnogalerie. „In Ausstellungen, die sich jeweils einer Fragestellung widmen, wird Curare unterschiedliche Antworten mehrer Künstler präsentieren. Es wird bei diesen Ausstellungen sowohl um grundsätzliche Fragen gehen, die den Medien Malerei, Plastik, Fotografie und Installation innewohnen, als auch um Aspekte und Polaritäten des jeweiligen Themas . . .“, so umschnurrt der Pressetext die gähnende Öffentlichkeit. Ist da vielleicht doch lähmendes Gift im Spiel? Doch aufgepaßt: Pack aus Schatz, wir sind da titelt frisch Anja Kahlenbach und zeigt ihre „Malerei, Materialbilder und Installation“ zur Eröffnung am heutigen Mittwoch, 18. Oktober, 19 Uhr. Curare, Hegestr. 33, Mi-Fr 14-18.30, Sa 11-14 Uhr, bis 25. November.

Mit Rollschuhen und Walkmanknopf im Ohr ist die Wahrnehmung der Stadt heute anders, als es auch nur vor wenigen Jahrzehnten noch vorstellbar war. Die scheinbar festen Orte zerfallen zu einer schrägen Schichtung subjektiver Örtlichkeiten. Mit Film, Foto und Video versucht die Ausstellung En passant, diese Veränderungen sichtbar zu machen. Andreas Spiegl, der Wiener Kurator, stellt sich der Diskussion mit Achim Könneke, der von der Kulturbehörde aus für den „öffentlichen Raum“ und seine Kunst zuständig ist. Moderation: Stephan Schmidt-Wulffen. Freitag, 20. Oktober, 19 Uhr Kunstverein, Klosterwall 23.

Mit 20.000 Mark hat der verstorbene Andreas Schmolze testamentarisch den Ernst-Barlach-Preis für bildende Kunst dotiert. Dieses Jahr geht er an den in Berlin und Freiburg im Breisgau lebenden Alexander Dettmar. An dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch. Preisvergabe und Ausstellungseröffnung: Sonntag, 22. Oktober, 15 Uhr, Ernst-Barlach-Museum, Mühlenstr. 1, Wedel, Ausstellung bis 10. Dezember. Josch

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