Galerie ART CRU: Destillate des sozialen Kommentars: "Celebrities and Bottles"
Steve Moseley, „Choices“, 2015 + „I want your role“, 2014, Glasflaschen, Holz, Mischtechnik
Wie kommen die kleinen Holzfiguren Adam, Eve und Steve in die Flasche? Und was macht Steve überhaupt im Paradies? Der Flaschenkünstler Steve Moseley, als Southern Baptist sozialisiert, ist eindeutig bibelfest, seine Anspielungen auf religiöse Glaubenssätze umso schärfer, darunter „It’s Adam and Eve, not Adam and Steve“, jener die Schöpfung bemühende Bekennungssatz zum Primat der Heterosexualität. Auch andere politische Themen hat Moseley in je 20-stündiger Kleinarbeit hinter Glas transportiert. Dabei gilt: je härter der soziale Kommentar, desto bunter und cartoonesker die Darstellung. So geistert ein ausstaffierter Uncle Sam durch das von Polizeigewalt terrorisierte Fergusen und versucht afroamerikanische Männer zu rekrutieren.
Die großäugigen „Celebrities“, Bild-Text-Paare des Duos Uwe Paulsen und Emiehl Päffels, bilden mit ihrer kräftigen Farbigkeit und subtil bis unverhohlen stereotypen Persönlichkeitsbeschreibungen ein visuell wie inhaltlich einleuchtendes Pendant. NYM
Bis 28. 3., Di.–Sa., 12–18 Uhr, Oranienburger Str. 27
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
