: Gabun: Wahlen mit Fehlern
■ Morgen Präsidentschaftswahl / Opposition dagegen
Libreville (AFP/taz) – Zwölf Kandidaten treten am Sonntag bei den Präsidentschaftswahlen im zentralafrikanischen Gabun gegen den Amtsinhaber Omar Bongo an, der seit 1967 das Land regiert. Acht der zwölf würden es allerdings vorziehen, die bereits zweimal verschobene Wahl noch einmal auszusetzen: Die acht Oppositionellen fordern eine Verschiebung, weil es Unregelmäßigkeiten bei der Wählerregistrierung gegeben habe; außerdem habe der Präsident Geld an potentielle Wähler verteilen lassen. Unter internationaler Aufsicht sollten daher neue Wahllisten erstellt werden. Am Dienstag lehnte Ministerpräsident Casimir Oya Mba die Forderungen ab, worauf die Opposition – angeführt von Pater Paul Mba Abessole – ihre Anhänger aufrief, notfalls mit Sitzstreiks ihre Eintragung in die Listen zu erreichen.
Abessole, der von 1976 bis 1989 im Exil lebte, kandidiert für die „Nationale Sammlungsbewegung der Holzfäller“ (RNB) und gilt als aussichtsreichster Konkurrent Bongos. Der Name seiner Partei spielt auf den neben Erdöl zweitgrößten Reichtum Gabuns an: Tropenholz. Gabun ist der viertgrößte Tropenholzproduzent Afrikas, die Regenwaldfläche verringert sich jährlich um ein Prozent.
Dritter wichtiger Kandidat ist Pierre-Louis Agondjo-Okawe von der Gabunischen Fortschrittspartei PGP, ein Führer der Entkolonialisierungsbewegung in den fünfziger Jahren. Gabun ist seit 1963 unabhängig und hat seit 1990 ein Mehrparteiensystem.
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