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■ Rezepte aus der KochstraßeGRANATAPFEL

Die runden Früchte mit der glänzenden roten Haut und dem erhabenen kelchförmigen Zipfelchen haben zur Zeit Saison. Granatäpfel aus Anatolien, dem Iran und rund ums Mittelmeer gibt es fast an jedem Obst- und Gemüsestand zu kaufen. Doch der Name täuscht — schneidet man den Granatapfel quer durch, finden sich, sternförmig abgeteilt durch weißliche Häutchen, dunkelrote, saftige Kügelchen mit einem weißen Kern in der Mitte, der mitgegessen werden kann. Diese Fruchtkügelchen erinnern in Aussehen und Geschmack an Johannisbeeren und weisen damit schon eher auf das, was der Granatapfel im Grunde ist — nämlich eine Scheinbeere, die auf fünf bis acht Meter hohen Bäumen, aber auch auf Zwergstämmen oder dichten Büschen mit elliptisch geformten, glänzendgrünen Blättern und wunderschönen Blüten wachsen kann. Die Scheinbeere von der Größe einer Orange wiegt etwa 300 bis 500 Gramm. Ihre ledrige Schale ist zuerst rötlich, dann rötlich-gelb, nach längerer Lagerung rötlich-braun. Beim Einkauf sollte sie noch glatt und glänzend sein.

Zum Verzehr den Granatapfel quer durchschneiden, mit Cognac oder Zitronensaft beträufeln und auslöffeln. Das ist eine ziemliche Sauerei, weil die Kerne sehr saftig sind. Deshalb den Granatapfel lieber rundherum kneten und drücken, ein kleines Loch in die Schale schneiden und den Saft herauspressen. Wieder quer durchschneiden.

Die herausgefallenen Kügelchen schmecken auch vorzüglich mit Rot- oder Weißwein, Sekt, Champagner oder Mineralwasser aufgegossen, über Pudding, Cremes, Eis, Fruchtsalat, Sahne, Kuchen, passen aber auch in Crêpes, zusammen mit anderen Früchten, zu grünem Salat mit Zitrusfrüchten und Avocados, darüber hinaus zu gebratenem Geflügel, Lamm- und Rindfleisch sowie Fisch in heller Sauce. Kocht man die Kerne mit Wasser auf, schmeckt mit Zucker und Zitrone ab, so erhält man einen Sirup, genannt Grenadine (unentbehrlich in der Cocktailbar).

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