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GEW will mehr Ganztagsschulen

Bonn (dpa) — Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will sich bei den Kultus- und Finanzministern der Länder für mehr Ganztagsangebote an den Schulen einsetzen. Auf einer Fachtagung in Bonn wurde dazu am Wochenende eine „konzertierte Aktion“ mit dem Bundeselternrat, Arbeitgeberverbänden, Kirchen und anderen Organisationen gestartet. Obwohl schon seit Jahren Modelle erprobt werden, sei bisher ein flächendeckendes Angebot nicht zuletzt an dem „Kompetenzgerangel“ bei der Finanzierung durch Länder und Kommunen gescheitert, sagte Wolfgang Böttcher von der GEW.

Nach den Vorstellungen der Initiative soll künftig für mindestens 40 Prozent aller Schüler Ganztagsbetreuung angeboten werden. Lehrer und Sozialpädagogen sollen dabei eng zusammenarbeiten. In den Ganztagsschulen dürfe „Kindheit nicht vollständig verschult werden“, meinte Heinz-Jürgen Holtappels vom Institut für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund.

Auf eine bestimmte Form der Ganztagsbetreuung hat sich die Initiative nicht festgelegt. Zunächst müsse eine „Grundversorgung“ gewährleistet sein. Einige Hoffnung setzt die Initiative auf die „volle Halbtagsschule“, die gegenwärtig in einigen Bundesländern geplant wird. Auf diesem „Sockel“ könnten verschiedene Modelle aufbauen. Bei der Einführung von vollständiger Ganztagsbetreuung spielen finanzielle Überlegungen eine Rolle. So fallen nach Angaben der GEW bei einem Hort zusätzliche Personalkosten in Höhe von 4.500 Mark pro Platz und Jahr an. Eine Ganztagsschule, an der nachmittags Sozialpädagogen die Kinder betreuen, benötigt dagegen 1.650 Mark zusätzlich.

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