■ GEW-Studie fordert neue Schulpolitik: Schlechte Noten für die Schule
Die Schule gerät zunehmend unter Erwartungsdruck, die Ansprüche an Leistungen nehmen zu. Das ergibt die zehnte Repräsentativbefragung zu Schule und Bildung, die jetzt von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vorgelegt wurde. Die GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange folgerte aus der Untersuchung, Schulen und Lehrer seien kein „Müllabladeplatz“ für die gesellschaftlichen Probleme. Notwendig sei eine Wende in der Schulpolitik. Nur 30 Prozent der Befragten stufen die Kenntnisse und Fähigkeiten beim Schulabschluß als gut ein. Die Hälfte bezeichnet sie als „mittel“, jeder fünfte als schlecht. In der Rangliste der Erwartungen an erster Stelle steht die Vorbereitung auf das Berufsleben, die im Osten von 80 Prozent und im Westen von 64 Prozent befürwortet wird. Es folgen Allgemeinbildung (66/61 Prozent), Förderung von Selbstdisziplin (60/55 Prozent), Fähigkeit zur Problemlösung (59/55 Prozent) und soziale Kompetenzen (44/50 Prozent). Aus der Umfrage lasse sich auch ein zunehmender Trend zur Endsolidarisierung ablesen, erläuterte Hans-Günter Rolff vom Dortmunder Institut für Schulentwicklungsforschung, das im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung und der Max-Traeger-Stiftung 3.209 Bürger mit mindestens einem schulpflichtigen Kind befragt hatte. dpa
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