GESELLSCHAFTSKRITIK: Das Mord-Chromosom
WAS SAGT UNS DAS? Bild-Kolumnist Franz Josef Wagner fragt: „Wie kann das Böse eine Frau sein?“
Früher war alles besser. Mal wieder. „Wie war es schön, als Frauen Mütter waren, auch alleinerziehend, liebevoll“, schrieb Franz Josef Wagner Ende letzter Woche in der Bild. Die Gleichberechtigung habe sie zu Mörderinnen gemacht, so wie die „RAF-Frauen Meinhof, Ensslin, Mohnhaupt“, die „Nazi-Braut Zschäpe“ – und eine Terroristin aus Paris. Wagner verstehe das bis heute nicht.
Es ist aber auch kompliziert mit diesem Gleichberechtigungsgedöns. Reicht man ihnen, den Frauen, den kleinen Wagner-Finger, wollen sie die ganze Hand. Man lässt sie wählen, arbeiten, bemüht sich um gleiches Gehalt und Kinderbetreuung. Und als wäre das nicht genug, wollen sie auch noch genauso morden dürfen wie die Männer.
Dabei ist ihnen all das noch nicht in die Wiege gelegt, will Wagner sagen: Gebären können sie, kochen, putzen, Kinder großziehen. Aber Politik und Gewalt sollten sie lieber den Männern überlassen.
So wird es was mit dem Weltfrieden. Ganz bestimmt, Herr Wagner. AFRO
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