■ GESAMTKUNSTWERK: Stiller Sturm
Auf dem Bühnenboden ein blaues Meer mit einer Insel aus weißem Styropor, der magische Ort, Prosperos Land — Frank Martins Oper frei nach Shakespeares Sturm ist fast windstill auf die Bühne des Bremer Theaters gebracht. Christlich-brave Musik aus den 50er Jahren — ein bißchen Mendelssohn, ein bißchen Hindemith — verbricht, was das Bühnenbild des Malers Markus Lüpertz verzeihen läßt. Clownesk und grazil drehen die Sängerinnen und Sänger ihre magischen Kreise, die mit zartem Singsang auf den Lippen nicht einen Ausfallschritt wagen. Hauptsache, ihr Traumland riecht nach Sternenstaub, Commedia dell'arte und triadischem Ballett. Es stürmt in barocker Manier, ganz gleich ob in Film, Musik oder Theater. Viel Ästhetik und wenig Oper auf SEITE 17 Foto: Jörg Landsberg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen