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GALier dreht den Zapfhahn ab

■ Stadtteilcafé in Altona steht im Dienstweg herum

Fast ein Jahr hatten die BetreiberInnen des Altonaer Stadtteilkultur-Zentrums „Haus Drei“ im August-Lütgens-Park zwischen Max-Brauer-Allee und Holstenstraße geschuftet, bis die „Café Kneipe Indigo“ endlich fertiggestellt war. Als am 2. Februar die entsprechende Ergänzung des eingereichten Bauantrages vom Bezirksamt Altona genehmigt wurde, schien ihrem Plan nichts mehr im Wege zu stehen, durch den erhofften Kneipenumsatz die chronische Finanznot zu lindern sowie stadtteil- und multikulturelle Veranstaltungen zu subventionieren.

Doch mit einem Dringlichkeitsantrag in der Bezirksversammlung am 27. April drehte der GAL-Abgeordnete Olaf Wuttke dem Stadtteil-Café vorerst den Zapfhahn ab. Zwar gehe es ihm nicht darum, „die geplante Kneipe zu verhindern“, so Wuttke zur taz, er moniere vor allem das eigenmächtige Handeln von Bezirksamtsleiter Hans Peter Strenge (SPD). Denn dieser habe es versäumt, den Dienstweg ordentlich zu beschreiten und den zuständigen Bauausschuß zu informieren – und das „bei derart komplexen Fragen wie Jugendschutz und Erholungswert im August-Lütgens-Park“.

Was die Kritik an Strenge betrifft, folgte die Bezirksversammlung der Argumentation des GALiers: Sie mißbilligte Strenges Verhalten und beschloß, über die Angelegenheit am 18. Mai erneut zu verhandeln. Doch obwohl Wuttke einräumt, daß „primär die Verfahrensweise“ seine Intervention ausgelöst habe, will er dem gegenwärtigen Konzept, das eine Kneipenöffnung bis 24 Uhr vorsieht, auch nicht zustimmen: „Der Zweck heiligt nicht alle Mittel.“

Man müsse vielmehr darüber nachdenken, ob angesichts der Alkoholprobleme, die es im Stadtteil gebe, neue Kneipen die adäquate Antwort seien. An der GAL solle das „Indigo“ zwar nicht scheitern, jedoch sollen „gewisse Nachbesserungen auch im Interesse der Nachbarn und des Erholungswertes der Fläche“ erreicht werden.

Christoph Ruf

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