piwik no script img

Fußwege für Autofahrer

■ CDU will noch mehr Parkplätze

Die CDU will mehr Parkplätze für den Autoverkehr. Schließlich nehme die Zahl der Autos jährlich um sechs bis acht Prozent zu, sagte gestern der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Rainer Giesel, gegenüber der taz. Auf dieses Ziel hat sich die Partei auf einer Sondersitzung am vergangenen Dienstag geeinigt. In einer entsprechenden Erklärung heißt es, daß das Parken auf Gehwegen und Plätzen sofort erlaubt werden müsse – „sofern die Voraussetzungen es ermöglichen“.

Der Fraktionssprecher der SPD, Peter Stadtmüller, betonte gestern dagegen, die Koalitionspartner hätten im November vergangenen Jahres vereinbart, daß nur Parkplätze auf Gehwege „verlegt“ werden dürfen, die auf Grund neuer Busspuren wegfallen. Und das auch nur dann, wenn dies „nicht zu Lasten des Fußgängerverkehrs“ gehe. Stadtmüller erinnerte ebenfalls daran, daß der Senat beschlossen habe, zukünftig vier Fünftel aller Verkehre in der City mit Bus und Bahn und nur ein Viertel mit dem Auto zu bewältigen. Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) hat sich in der Auseinandersetzung bereits auf die Seite seiner eigenen Partei geschlagen. Unabhängig von neuen Busspuren „sollte das Parken dort erlaubt werden, wo es möglich ist“, sagte der Senator der taz.

Wie viele Parkplätze dem Autoverkehr derzeit zur Verfügung stehen, weiß keiner. Laut Verkehrsverwaltung gebe es keine Erhebung. Nach Angaben des statistischen Jahrbuchs entfallen von knapp 90.000 Hektar Stadtfläche rund 7.500 Hektar auf Straßen, Plätze und öffentliche Wege – ein Gebiet so groß wie die Bezirke Wedding, Prenzlauer Berg, Tiergarten, Mitte, Friedrichshain und Kreuzberg zusammen. Dirk Wildt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen