■ Fußball: Kaiserschmarrn
Das Kasperletheater um die Präsidentschaft von Bayern München geht munter weiter. „Ich habe meine Meinung“, verkündete Franz Beckenbauer, was allseitig Verwunderung auslöste. Schließlich wechselte er seine Meinung in den letzten Tagen schneller als David Copperfield seine Kleidung. Das kaiserliche „auf keinen Fall“ wandelte sich in Rekordzeit über „nööö“, „keine Zeit“, „hmmm“, „je nun“, „nun ja“ bis zum hochverdächtigen „Schaunmermal“. Und tatsächlich, kaum war nach der „festen Meinung“ ein Atemzug vergangen, hieß es schon wieder: „Ich weiß im Moment gar nichts.“ Dafür aber Robert Schwan, sein Manager. „Innerlich“, sagte dieser, sei Beckenbauers Entscheidung für eine Kandidatur bereits gefallen. Für die Frage, warum um Himmels willen Beckenbauer eigentlich Bayern- Präsident werden soll, interessiert sich derweil niemand. Außer Fritz Scherer, der derzeitige Amtsinhaber. Der Vorteil einer Beckenbauer-Kandidatur sei, so Scherer, „daß Rummenigge nicht kandidiert“. Kein ganz dummer Gedanke.
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