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Für „Frohbotschaft“ und Priesterehe

■ „Volksbegehren“ der deutschen Katholiken für 16.9. geplant

Hannover Die Initiative „Wir sind Kirche“ will am 16. September in den katholischen Kirchengemeinden Deutschlands ein Kirchenvolksbegehren nach österreichischem Vorbild starten. Wie die Initiatoren in Hannover mitteilten, wollen sie bis zum 12. November Unterschriften unzufriedener Katholiken für die Gleichberechtigung der Frauen in Kirchenämtern und die Aufhebung des Zölibats sammeln. In Österreich hatten sich über 500.000 Katholiken an einem ähnlichen Kirchenvolksbegehren beteiligt.

Nach Angaben der deutschen Aktion „Wir sind Kirche“ sollen die gesammelten Unterschriften der Deutschen Bischofskonferenz überreicht werden. Zwar gebe es in Deutschland keine „skandalösen Anlässe wie in Österreich“ für eine Protestaktion, aber auch in den 11.000 deutschen Gemeinden wachse der Unmut über die Amtskirche. Das deutsche Kirchenvolksbegehren enthält fünf zentrale Forderungen: Die Initiatoren plädieren für den Aufbau einer „geschwisterlichen Kirche“, die volle Gleichberechtigung der Frauen, die freie Entscheidung von Priestern für oder gegen eine Ehe, eine positiven Bewertung der Sexualität und ein größeres Verständnis der Kirche für die Menschen unter dem Motto „Frohbotschaft statt Drohbotschaft“.

Bis zum Beginn der Aktion will „Wir sind Kirche“ in allen 27 Diözesen Kontaktgruppen aufbauen sowie kirchliche Verbände und Organisationen für eine Beteiligung gewinnen. Anfang September ist ein zentrales Treffen für das Kirchenvolksbegehren in Hannover geplant. dpa

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