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Für Entkriminalisierung und Legalisierung

■ Drogenpolitik: Gewerkschaft der Polizei Schleswig-Holstein für neue Wege

Die Schleswig-Holsteiner Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich als erster Landesverband für die Entkriminalisierung und bedingte Legalisierung von Drogen eingesetzt. Das hat der Landeskongreß in Malente jetzt nahezu einstimmig auf Initiative der „Jungen Gruppe“ (Jugendverband) beschlossen.

Nach Auffassung der gewerkschaftlichen PolizistInnen sollte künftig auf eine Strafverfolgung bei Besitz von geringfügigen Mengen Haschisch oder Heroin, die eindeutig für den Eigenkonsum vorsehen sind, verzichtet werden.

Gleichzeitig setzte sich die Nord-GdP dafür ein, Drogen beziehungsweise Ersatzdrogen staatlich kontrolliert durch Ärzte an Abhängige zu Behandlungs-, Überbrückungs- oder Entzugszwecken abzugegeben. Dadurch soll die direkte und indirekte Beschaffungs- und Begleitkriminalität eingedämmt und der „Teufelskreis“ unterbrochen werden, durch den Süchtige immer mehr in die Illegalität getrieben werden.

Die Polizeigewerkschaft fordert überdies ein generelles Werbeverbot für Drogen jeglicher Art – also auch für Nikotin und Alkohol – und eine wesentlich verstärkte Drogenprävention.

„Angesichts steigender Kriminalität sind Stellen für KollegInnen einzufordern, die als DrogenberaterInnen in Schulen und Ausbildungsstätten parallel zu den Verkehrslehrern tätig werden“, heißt es in der Entschließung.

Kai von Appen

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