: Fünf vor zwölf: Forderungen für ein selbstbestimmtes Leben
Berlin. »Gegen die Einverleibung der DDR und für ein selbstbestimmtes Leben« demonstrierten Tausende BürgerInnen am Samstag aus Ost und West. Fünf vor zwölf zogen die DemonstrantInnen vom Westberliner Mehringplatz zum Ostberliner Lustgarten. Einge Männer wurden gleich zu Beginn der Veranstaltung schockiert, als die Forderung »Männer raus« laut wurde. Aber, so die Schauspielerin Walfriede Schmitt (Unabhängiger Frauenverband), man habe keine Frauendemo, sondern die erste gemeinsame Willensbekundung Oppositioneller aus beiden Teilen Deutschlands organisieren wollen. Ihre Nachrednerinnen von den Grünen aus Ost und West, der PDS, der Vereinigten Linken, der ÖTV und von der IGMedien — Männer waren am Mikrofon nicht zugelassen — forderten die wirkliche Gleichstellung von Mann und Frau und wandten sich unter dem Beifall der etwa 5.000 gegen die Paragraphen 175 und 218 der bundesdeutschen Gesetzgebung sowie gegen die überhastete Vereinigung von BRD und DDR.
diak
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