Fünf Interessenten für Schlecker: Ein Käufer bis Pfingsten
Der Düsseldorfer WDHLG-Finanzinvestor Droege wird als möglicher Investor füt die insolvente Drogeriekette Schlecker gehandelt. Ein erstes schriftliches Angebot liegt vor.
FRANKFURT rtr | Ein erster möglicher Investor für die insolvente Drogeriekette Schlecker wagt sich in die Öffentlichkeit: Der Düsseldorfer Unternehmensberater und Finanzinvestor Droege bestätigte am Mittwoch, ein schriftliches Gebot für die 3200 Filialen von Schlecker abgegeben zu haben. „Erste Orientierungsgespräche haben stattgefunden“, sagte eine Droege-Sprecherin und bestätigte damit einen Vorabbericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Doch Droege ist damit nicht allein: „Wir haben fünf ernstzunehmende Interessenten ausgewählt und freuen uns über das Interesse“, sagte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Er will sie nun Verhandlungskreisen zufolge nach der Reihe in die Bücher von Schlecker schauen lassen.
Ob Droege in der engeren Wahl sei, wollte die Sprecherin nicht sagen. Dem Investor gehören unter anderem der IT-Dienstleister Actebis und die österreichische Zeitarbeits-Firma Trenkwalder. Geiwitz wollte keine Namen weiterer Bieter nennen. Die Gebote waren bis zum vergangenen Freitag fällig. Bis Pfingsten will Geiwitz einen Käufer gefunden haben.
Mittlerer dreistelliger Millionenbetrag nötg
Allein zur Übernahme des Warenbestands in den Lagern und den 3200 verbliebenen Filialen sowie für den nötigen Umbau vieler Läden müsste ein Käufer Schätzungen von Unternehmenskennern zufolge einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag mitbringen. Auch Lars und Meike, die Kinder von Firmengründer Anton Schlecker, sind in die Suche nach einem neuen Eigentümer eingebunden.
Sie würden gerne an dem Unternehmen ihres Vaters beteiligt bleiben, verfügen aber nach eigenen Angaben nur über begrenzte Mittel. Allerdings sind sie zugleich als Eigentümer der die Drogeriemärkte beliefernden Logistikfirma zugleich Gläubiger von Schlecker.
So könnten der Insolvenzverwalter und die übrigen Gläubiger davon profitieren, wenn die Schlecker-Kinder sich an dem neuen Unternehmen beteiligen und im Gegenzug auf ihre Forderungen verzichten würden. „Für uns stehen die Interessen der Gläubiger und der Arbeitsplatzerhalt im Vordergrund. Das in dieser Hinsicht beste Angebot werden wir auswählen“, sagte der Sprecher von Geiwitz.
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