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Führungsstreit LinksparteiLafontaine zieht Kandidatur zurück

Lafontaine zieht seine Kandidatur für den Linke-Vorsitz zurück. Er habe zwar sehr viel Unterstützung erhalten, die innerparteilichen Auseinandersetzungen könne er jedoch nicht befrieden.

Nun doch nicht. Bild: dpa

BERLIN dpa/afp | Der frühere Linken-Chef Oskar Lafontaine zieht seine Kandidatur für den Linken-Vorsitz zurück und überlässt Dietmar Bartsch das Feld.

Er habe für sein Angebot aus Ost und West sehr viel Unterstützung erhalten, ließ Lafontaine am Dienstag mitteilen. „Ich habe allerdings zur Kenntnis nehmen müssen, dass meine Bereitschaft nicht zu einer Befriedung der innerparteilichen Auseinandersetzung geführt hat, sondern dass die Konflikte weiter eskaliert sind.“

Er ziehe daher sein Angebot zurück, „wieder bundespolitische Aufgaben übernehmen“, erklärte Lafontaine in Berlin. Zuvor hatte es einen erbitterten Streit zwischen ihm und dem Fraktionsvize Dietmar Bartsch gegeben, der für den Vorsitz kandidiert.

Er wolle damit einen Neuanfang für die Partei ermöglichen.

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7 Kommentare

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  • V
    viccy

    Mit Lafontaine geht jemand mit klarem Verstand und dem Mut, gegen das Establishment zu sprechen. Ein ganz herber Verlust! Nun denn, mögen die pflegeleichten "Reformer" kommen und es besser machen, also: systemgerechter.

  • KW
    Kerstin Weidner

    Na endlich, hat dieses Dilemma ein Ende. Was bildet sich ein Herr Lafontaine eigenrlich ein, wer er ist? Demokratie ist nun mal, wenn bei einer Wahl mehrere Kandidaten antreten. Ansonsten wäre es doch eine Diktatur. Die herrscht wohl nun auch in der Linken. Wundert mich gar nicht im Sammelbecken von potentiellen Selbstbestimmten. Jede Partei bekommt den Vorstand den sie sich verdient. Also Herr Ernst, es wird jetzt ernst, aber sie haben ja noch ihren Porsche.

  • K
    klausgg

    Zugegeben, Lafos Auftreten in letzter Zeit war irritierend ... Aber was nun?

    Der Hinterzimmer-Machiavelli wird keinen im

    "Westen" vom Hocker reißen.

     

    Und ... eine weitere SPD-Splitterung nach "Ost"-Art macht keinen Sinn..., jedenfalls im Sinne von Oskar..

     

    Also werden sich "West"-Linke wohl zurückhalten, wenn der liebe Herr Bartsch und Seilschaft sich in den Vordergrund drängt.

     

    Wie ein Vor-Forist kurz und knapp meinte:

    "Die Linke - das war's wohl."

  • M
    Mungo

    Und so erlebt Napoleon II sein (weiteres?) Waterloo.

  • FK
    fritz katzfusz

    Finde ich gut. Zuletzt schien er mir unter Vollmeise zu leiden.

  • H
    Horsti

    Das war´s dann...

    R.I.P. Linkspartei.

  • R
    reblek

    "... die innerparteilichen Auseinadersetzungen könne er jedoch nicht befrieden." - Ist es nicht an der Zeit, denjenigen, die einen Vorspann schreiben, mal mitzuteilen, sie mögen diesen nach dem Verfassen noch einmal lesen (lassen)? Wer kann schon eine "Auseinadersetzung" befrieden?

    "Er ziehe daher sein Angebot zurück, 'wieder bundespolitische Aufgaben übernehmen', erklärte Lafontaine in Berlin." - Das Ding heißt, was diesen Artikel angeht, offensichtlich vergeblich "Infinitiv mit zu".