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Führer des Mandela-„Fußballklubs“ war angeblich Polizeispitzel

Johannesburg (ap) - Der Anführer der unter Mordverdacht geratenen Leibwächtertruppe der südafrikanischen Oppositionellen Winnie Mandela, Jerry Richardson, steht einem Pressebericht zufolge in dem Verdacht, ein Polizeispitzel zu sein. Die Wochenzeitschrift 'Mail‘, ein führendes Antiapartheid-Organ, berichtete am Freitag, der 41jährige Chef der als Fußballklub „Mandela United“ firmierenden Truppe, werde von vielen Einwohnern des Johannesburger Schwarzengettos, Soweto, für einen Polizeispitzel gehalten.

Die Truppe mehrheitlich jugendlicher Anhänger Winnie Mandelas war Anfang des Jahres in Verdacht geraten, politische Gegner mißhandelt zu haben und für den Tod des 14jährigen Aktivisten Stompie Seipei verantwortlich zu sein. Im Zuge der Ermittlungen sind Richardson und sieben andere Mitglieder der Truppe festgenommen worden.

Als Beleg für die These, Richardson sei ein Spitzel, berichtete das Blatt über einen Vorfall, bei dem eine ANC -Delegation diesen habe zur Rede stellen wollen, jedoch von Polizisten abgefangen und zurückgeschickt worden sei. Ein anderes Mal habe die Polizei Richardson im vergangenen Jahr festgenommen und dann sein Haus, in dem sich zu der Zeit mehrere ANC-Guerilleros aufhielten, gestürmt. Eine Woche später sei Richardson wieder frei gewesen.

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