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Fühlendes Wesen: Eloge auf den Fahrscheinautomaten

Foto: Opferfoto: dpa

O armer, elender Fahrscheinautomat! Du bedauernswertes Wesen, das du tagein, tagaus bei Wind und Wetter ungeschützt im Freien stehst und so viel Arges und Grobes erleben musst. Beschimpft wirst du, bekrickelt und bekrakelt, geschlagen oft und manchmal sogar in die Luft gesprengt. Und niemand sieht die Tränen dein herabrinnen, hört das Schluchzen aus deinem geschundenen Körper. Was nur musst du alles erleiden, herzzerreißender Freund Fahrscheinautomat? So gestern erst, wie uns die Ordnungshüter aus dem Süden berichteten, als eine Frau am Hauptbahnhof Stuttgart mit einer Sektflasche wie irre auf dich einschlug. Wohl meinte das Schaumweinweib einen anderen, einen, der sie vermutlich verschmäht hatte. Aber warum nur musstest wieder einmal du, wackerer Fahrscheinautomat, als Fänger der Gefühle herhalten? Hätten nicht die Gendarmen die Furie festgenommen, du wärest ganz sicher jetzt mausetot! Will denn niemand sehen, dass du nicht nur steif und starr dastehst? Nein! O du Fahrscheinautomat, du bist ein fühlendes Wesen wie wir alle. Menschheit, bedenke dies!

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