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Fücks will die Raba

■ Umweltressort will Konzept beibehalten

Als „Risiko, in dem eine enorme Chance liegt“ hat Umweltsenator Ralf Fücks gestern seine Entscheidung für den Bau einer Restabfallbeseitigungs-Anlage (Raba) mit der innovativen Technik einer „Flugstromvergasung“ bezeichnet (vgl. ausführlich in taz vom 11.1.). Bremer Unternehmen könnten sich mit dem bundesweit ersten Bau einer solchen Anlage als Know- How-Träger für die 40-50 großtechnischen Müllbeseitigungsanlagen profilieren, die in den nächsten Jahren in Deutschland gebaut werden müssen. Dieses Argument will Fücks Anfang Februar auch in der Handelskammer vortragen. „Es ist aberwitzig, wenn jetzt ausgerechnet die Wirtschaftslobby gegen diesen Plan polemisiert“, sagte er zu der Kritik, die vor allem aus FDP- Kreisen an seiner Technik-Entscheidung zu hören ist.

Die Raba soll nach dem durch ein Gutachten gestützten Willen des Umweltsenators mit einer ehemals in der DDR für die Braunkohlenvergasung entwickelten Technik ausgestattet werden. Als Endprodukte einer Verkohlung und anschließenden Flugstromvergasung würden dabei mit Methanol, Schwefel, Amoniak, Salzsäure und verglaster Schlacke abgesehen von einem Rest verdreckten Wassers ausschließlich Wirtschaftsgüter entstehen. Fücks: „Eine solche Anlage wäre ein echter Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.“

Dieses Raba-Konzept ist allerdings nicht nur bei der FDP, sondern auch beim BUND, bei den Bremer Entsorgungsbetrieben (BEB) und sogar im Umweltressort selber auf Skepsis gestoßen.

Der Staatsrat im Wirtschaftsressort, Frank Haller, sagte gestern auf taz-Anfrage zur Idee des Raba-Baus in Bremen: „Wir sind nicht grundsätzlich gegen die Flugstromvergasung, aber man sollte sich nicht von Anfang an auf nur eine Lösung festlegen.“ Der Wirtschaftssenator wünsche vielmehr, auch den Neubau einer Müllverbrennungsanlage weiter zu untersuchen. Das Umweltressort will die Bremer MVA dagegen pünktlich 1997 schließen. . „Wir sind noch nicht festgelegt, und es ärgert uns, daß sich der Umweltsenator schon so sehr festgelegt hat“, sagte Magnus Buhlert, FDP-Mitglied in der Umweltdeputation, gestern auf Anfrage.

„Bei uns ist dieser Widerstand noch nicht angekommen“, erklärte Fücks allerdings gestern. Er will daran festhalten, am 4. Februar in der Umweltdeputation zu einer Entscheidung für die Raba-Technik zu kommen. Nur so ließe sich der sowieso schon „äußerst enge Zeitplan“ zur Schließung der Bremer Müllverbrennungsanlage zum 31.12.1997 einhalten.

Auf den Abschluß der Meinungsbildung bei den BEB will Fücks jedenfalls nicht warten: „Ich gehe davon aus, daß die BEB Interesse haben, die Anlage zu bauen. Aber falls nicht, gibt es auch Alternativen.“ Umweltstaatsrat Lahl definierte das Kräfteverhältnis zwischen Umweltsenator und BEB noch etwas drastischer: „Die BEB werden die Raba wollen.“ Ase

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