: Fücks wieder da
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von dem Mann
Bremen hat ihn nun wieder, den Grünen Ralf Fücks. Nach einem Jahr großer Politik wurde er als Sprecher des Bundesvorstandes nicht wiedergewählt, weil nach dem Frauenstatut in dem dreiköpfigen Gremium nur für einen Mann Platz ist und auf dieser Position von 268 gegen 227 Delegierten der Berliner Anwalt Christian Ströbele vorgezogen wurde. (vgl. Seite 3) Das war nur zum Teil eine Richtungsentscheidung der Grünen, das war auch ein Votum gegen Fücks‘ vorwärtsdrängenden Politikstil.
In der Konkurrenz zu dem Pragmatiker Ströbele, der für die grüne Seele immer das rechte linke Wort findet, scheiterte Fücks also genau an dem, was ihn in Bremen unersetzlich gemacht hat. Er hat von der Bundespartei gefordert, sich selbst zu wandeln, wenn sich in ganz Europa ein dramatischer Wandlungsprozeß vollzieht, und das war vielen Delegierten aus den Kreisverbänden zu unbequem. Die Bremer Grünen müssen, das ist die Ironie der Politik, nun entscheiden, ob sie Ralf Fücks wieder in der Landespolitik haben wollen oder ob sie ihn für den Bundestag aufstellen, um ihn dorthin zurückzuschicken, wohin ihn sein Engagement trieb.
K.W.
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