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KommentarFrühstück rückwärts

■ Kellogg's braucht Druck

Des Schreibers schrecklichste Vorstellung: Ihnen, geneigte LeserIn das Samstagsfrühstück zu verderben. Heute muß es leider sein. Da mümmelt die Leserin (diesmal mit kleinem „I“) an ihren Cornflakes, da könnte ihr das Frühstück schon wieder aus dem Gesicht fallen. Es ist schon ein ziemlich starkes Stück, das sich die Geschäftsführung des Knusper-Konzerns seit Jahren leistet. Als gebe es keine überdurchschnittliche Frauenarbeitslosigkeit, als seien die Arbeitsplätze für ungelernte Frauen nicht ohnehin knapp genug – Kellogg's schert sich einen Deut. Und wer die Herren, denn es sind Herren, in der Geschäftsführung oder in der Personalabteilung sprechen will, den lassen sie von den Damen aus ihren Vorzimmern freundlich, aber bestimmt gegen die Wand laufen.

Dabei war das Unternehmen gewarnt. Immer und inmmer wieder hat der Betriebsrat das Thema angesprochen. Erst als er sich gar nicht mehr zu helfen wußte, kündigte er den Kontakt zur Presse, zur Landesfrauenbeauftragten und zur Frauensenatorin an. Immer noch keine Reaktion.

Nichts muß ein Konsumgüterkonzern mehr fürchten als ein Negativimage. Und das können sie jetzt gerne haben. Wenn Ihnen also das Frühstück aus dem Gesicht zu fallen droht: Halten Sie's noch ein bißchen, bringen Sie–s lieber dahin, wo es hingehört. Geschäftsführung, Auf der Muggenburg 30. Jochen Grabler

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