: „Friktion zwischen Bonn und Beijing“
■ betr.: „Tibets Dalai Lama spaltet die FDP“, taz vom 7. 6. 96
Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Shen Guofang, erklärte am 6. März in Beijing, daß die Bundesrepublik Deutschland alle anti-China-Aktivitäten ausmerzen (stamp out) müsse und daß die internationale Tibet-Konferenz in Bonn verboten werden müsse. Wörtlich sagte er: „Es ist eine Tatsache, daß es in Deutschland gewisse Leute gibt, die sich ständig in innerchinesische Belange einmischen.“
Da wir ja in einer Demokratie leben, in der politische und humanitäre Freiheiten erlaubt sind, ist es ja wohl angebracht, die chinesische Regierung zu beschuldigen, sich in innerdeutsche Belange einzumischen.
Herr Kinkel hat gegenüber dem Handelsblatt zugegeben, daß die Konferenz und der parteiübergreifende Antrag aller Fraktionen zu Tibet zu „einer Friktion zwischen Bonn und Beijing“ geführt habe. Muß man sich dann gleich vor dem chinesischen „Kaiser“ niederwerfen? Michael Alexander,
Tibet Information Service,
Langenfeld/Rheinland
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