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Friedensangebot der Guerilla spaltet Peru

■ „Leuchtender Pfad“ schlägt Gespräche mit Regierung vor / Fujimori lehnt Verhandlungen strikt ab / Einflußreicher General befürwortet Kontaktaufnahme

Lima (AFP) – In Peru herrscht Uneinigkeit über ein Friedensangebot des inhaftierten obersten Führers der maoistischen Untergrundorganisation Sendero Luminoso („Leuchtender Pfad“), Abimael Guzman, an die Regierung. Staatspräsident Alberto Fujimori hatte am Freitag vor der UN-Vollversammlung in New York über ein Schreiben des Sendero-Führers und seiner Gefährtin Elena Iparraguirre mit Datum vom 15. September berichtet, in dem diese Friedensgespräche zwischen ihrer Organisation und der Regierung vorschlugen.

Dazu sagte Fujimori, mit einer „mörderischen Terrorgruppe“ wie dem „Leuchtenden Pfad“ könne es keine Verhandlungen geben. Er habe dieser Organisation den „totalen Krieg“ angesagt und bleibe dabei, betonte Fujimori, für den das Schreiben der Beweis dafür ist, daß die Senderistas „am Ende“ seien. Ähnlich äußerten sich der Chef der Nationalen Leitung zur Terrorbekämpfung (DINCOTE), General John Caro, und der Befehlshaber des Gemeinsamen Kommandos der Streitkräfte, Nicolas Hermoza.

Im Gegensatz zu den „Hardlinern“ im Militär hält der einflußreiche pensionierte General Jarama Verhandlungen mit den Rebellen für angebracht. Deren Ziel sollte seinen Worten zufolge die Befriedung der Gesellschaft und das Ende der Gewalttaten in Peru sein. Die Regierung solle deshalb Fachleute mit der Kontaktaufnahme zu den Senderistas betrauen, forderte Jarama am Samstag. Es gelte allerdings auch, die Reaktion der übrigen Mitglieder des „Leuchtenden Pfades“ auf das Angebot abzuwarten.

Der Soziologe Tapia sieht in Guzmans Gesprächsangebot eine „einzigartige Chance“, dem mehr als 13 Jahre dauernden bewaffneten Konflikt in Peru ein Ende zu setzen. In der Zeitung La Republica machte Tapia einen Vorschlag für mögliche Verhandlungen. Bedingung für die Aufnahme von Gesprächen müsse sein, daß der „Leuchtende Pfad“ innerhalb eines Zeitraums von beispielsweise 30 Tagen seine Aktionen einstelle. Erst wenn dies geschehe, könne beurteilt werden, ob Guzman noch über genügend Autorität innerhalb seiner Organisation verfüge. Eine Kommission des Innen- oder des Verteidigungsministeriums sollte dann mit Guzman über die Entwaffnung der Rebellen verhandeln. Die Senderistas müßten der Gewalt abschwören und bekämen im Gegenzug die Chance, sich in die Gesellschaft einzugliedern. Für Rebellen, die sich schwerwiegende „Kriegsverbrechen“ und Tötung unbewaffneter Menschen zuschulden kommen ließen, dürfe es jedoch keine Straffreiheit geben.

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