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Freie Wahl des Geschlechts in ArgentinienSo, wie jede Person es fühlt

In Argentinien darf künftig jede und jeder selbst das eigene Geschlecht bestimmen – ganz ohne Hormonbehandlung oder Chirurgie. Es ist ein weltweit einmaliges Gesetz.

Die Freude vor dem Kongress in Buenos Aires war groß. Bild: dapd

BUENOS AIRES taz | „Wir sind nicht mehr die Vergessenen der Demokratie.“ Marcela Romero ist zufrieden. Mit über tausend Gleichgesinnten hatte die Vorsitzende der argentinischen Transvestiten-, Transsexuellen- und Transgeschlechtervereinigung vor dem Kongressgebäude in der Hauptstadt Buenos Aires ausgeharrt. Gewartet hatte sie auf die Abstimmung zum Gesetz über die Geschlechteridentität.

Zukünftig kann in Argentinien jede und jeder ihre und seine Geschlechtszugehörigkeit frei und selbst bestimmen. Am Mittwochabend votierte der Senat mit 55 Stimmen dafür, 17 SenatorInnen enthielten sich, Gegenstimmen gab es keine. Da das Abgeordnetenhaus bereits vergangenen November zugestimmt hatte, brandete vor dem Kongress der Jubel auf.

Nach dem Gesetz wird die Geschlechtszugehörigkeit allein durch das innere und individuelle Erleben des Geschlechts bestimmt, so „wie es jede Person fühlt“, unabhängig von der Geschlechtsbestimmung bei der Geburt. Auch der bisher notwendige medizinische Nachweis einer Geschlechtsumwandlung ist abgeschafft. Die nationalen Meldestellen werden jetzt angewiesen, Änderungen in Geburtsurkunden und Ausweispapieren gratis vorzunehmen.

Vorbei sind die Zeiten, in denen die Betroffenen vor Gericht ziehen mussten und in langwierigen Prozeduren die Änderung ihres Namens und der Geschlechtseintragung im Personenregister erkämpfen mussten. Zehn Jahre musste Marcela Romero juristisch um ihre Anerkennung als Frau kämpfen. „Damit ist jetzt Schluss,“ so die 48-Jährige, die mit ihrer Organisation an der Ausarbeitung des Gesetzes mitgewirkt hat. Einzige Einschränkung des Gesetzes: Nicht jeder kann beliebig oft sein Geschlecht wechseln. Das geht nur beim ersten Mal künftig problemlos, bei einem erneuten Wechsel muss weiterhin juristisch gestritten werden.

Minderjährigen garantiert das Gesetz ebenfalls die freie Geschlechterwahl. Sollten Eltern oder andere Erziehungsberechtigten die notwendige Zustimmung verweigern, kann die minderjährige Person einen sogenannten Kinderanwalt anrufen. Zudem wurden die öffentlichen und privaten Krankenversicherungen zur Kostenübernahme von geschlechtsverändernden Behandlungen und Eingriffen verpflichtet. Damit werden auch hier jahrelange Wartezeiten und bisher notwendige richterliche Genehmigungen abgeschafft.

Düstere Gegenwart

Die peronistische Senatorin Sonia Escudero malte dennoch ein düsteres Bild der Gegenwart. Über 90 Prozent der Transsexuellen arbeiten in der Prostitution. Wer sich zur transsexuellen Gemeinschaft zählt, habe eine Lebenserwartung von 35 Jahren, so die Senatorin. „Die Zahlen zeigen, dass 95 Prozent der landesweit geschätzten 22.000 Personen keinen Zugang zu den fundamentalsten Menschenrechten haben,“ so die Senatorin.

Argentinien übernimmt damit nach der Verabschiedung des Gesetzes zur Zulassung der Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren im Jahr 2010 abermals eine Vorreiterrolle in Lateinamerika. Für Justus Eisfeld von der New Yorker ‘Global Action for Trans Equality’ hat das argentinische Gesetz sogar einen weltweiten Vorbildcharakter. „Das ist dem, was in den meisten Ländern gilt, um Lichtjahre voraus,“ so Eisfeld. „Die Tatsache, dass keinerlei medizinische Anforderungen gestellt werden, wie Chirurgie, Hormonbehandlung oder auch nur eine Diagnose, ist weltweit einmalig.“

Dass die Präsidentin mit ihrer Unterschrift das Gesetz in Kraft setzt, daran zweifelt niemand. Mit Lob für Cristina Kirchner wurde denn auch nicht gespart. „Seit der Regierung Perón bis heute hat man uns weitgehend ignoriert. Diese Präsidentin ist die erste, die uns den Platz gegeben hat, der uns zusteht,“ sagt Malva, die mit ihren 90 Jahren als die älteste Transvestitin des Landes gilt.

Auch wenn sie politisch mit der Präsidentin in vielem nicht übereinstimme, „Cristina Kirchner war die einzige Präsidentin, die uns Transvestiten empfangen hat,“ so Malva. Sie werde ihre Ausweise jedoch nicht mehr ändern lassen. „Auf der Straße begrüßen sie mich mit Señora, am Bankschalter mit Señor.“ Ihr mache das schon lange nichts mehr aus. Dieses Gesetz sei wichtig für die kommende Generation. „Auf dass sie alles genieße, was wir nicht genießen durften.“

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53 Kommentare

 / 
  • WZ
    Werner Zabel

    Wer braucht das Gesetz? Transsexuelle brauchen primär medizinische Behandlungen und nur sekundär geänderte Papiere, Transvestiten brauchen gar nichts, bleiben ein paar Transgender, die in der Regel nach kurzer Zeit trotzdem Operationen wünschen.

  • M
    mima

    ein Segen für die Geschlechtervielfalt ich bin begeistert , als ich das von Freunden gehört habe, konnte ich es kaum glauben, an die Gegner des gesetztes von Argentinien , Argentinien ist ein Vorbild in der Beziehung , da sollte sich Europa ein Beispiel dran nehmen, und außerdem die Trans*Menschen und intersexuelle (Hermaphrodit, Zwitter) sind nicht die kranken sondern.die Gesellschaft wo sie leben müssen. grüße Mensch

  • JP
    Jenny Petersen

    Es ist ja nun auch kaum noch lobenswert, wenn irgendwelche Parteien die Selbstbestimmung

    geschlechtlicher und sexueller Identität und Orientierung in ihrem Programm haben. Und? Etwas anderes können sie sich nicht mehr erlauben, es wäre nicht opportun. Würden die erwähnten Piraten es ernst meinen, dann hätten sie bei sich selbst anfangen und aus der Heteronormativität aussteigen können. Sie sind männerdominiert und sagen ja schon durch ihren Namen, wer den Ton angibt.

  • U
    ulrics

    Die Piraten haben einen ähnlichen Punkt in ihrem Programm.

     

    "Freie Selbstbestimmung von geschlechtlicher und sexueller Identität bzw. Orientierung"

  • BT
    B T

    Die Entscheidung Argentiniens ist sehr zu begrüßen und sollte auch so ähnlich in Deutschland getroffen werden. Schön, dass Sie darüber berichtet haben.

     

    Einen Hinweis erlaube ich mir jedoch: Der Begriff "Geschlechtsumwandlung" wurde wohl ziemlich unwissend unsensibel gewählt. Transsexuelle Menschen, die Ihren Artikel lesen, werden über diesen Begriff stolpern. Denn das Geschlecht eines Menschen kann nicht umgewandelt werden. Es wird nur angeglichen. Wenn Sie zu einer transsexuellen Frau mit den Äußerlichkeiten eines Mannes sagen, sie könne ihr Geschlecht zur Frau umwandeln, dann unterstellen Sie damit, sie wäre keine Frau, sondern ein Mann. ... Daher wirkt das Wort Geschlechtsumwandlung auf die betreffenden Menschen auch wie eine Nichtanerkennung.

  • G
    Georg

    Anscheinend hat Portugal ja eine ähnliche weitreichende Gesetzgebung. Hier im Artikel wird darauf leider nicht eingegangen...

  • G
    Georg

    Super Argentinien, das sind doch schöne Nachrichten.

     

    Ich würde jetzt nur noch gerne wissen, wieso man überhaupt das Geschlecht erfasst? Auch allein deshalb schon, weil, wenn man "einfach so" sein Geschlecht auf dem Papier ändern kann, dies ja auch keine Erkenntnis mehr bringt diese Daten zu erheben.

     

    Also einfach die behördliche Einteilung in Frau/Mann ganz abschaffen. Auch hier in Deutschland bitte!

  • JP
    Jenny Petersen

    Es gibt so viele Geschlechter auf der Welt wie es Menschen gibt. Jeder hat sein ganz persönliches Empfinden dafür. Die Geschlechtzuweisung durch Hebamme, Staat und Gesellschaft dagegen ist Menschenrechtsverletzung. Mein persönliches Geschlecht ist in seiner Auslebung ganz alleine meine Privatangelegenheit. Ich kam als Bio-Junge zur Welt und habe mich immer dagegen gewehrt. Doch wer jetzt gerne eine neue Schublade "Transsexualität" hätte, den muss ich enttäuschen. Ich bediene keine voyeuristischen Klischees, mit einer damit verbundenen Fantasie zur Sexualität. Es ist alleine mein Vergnügen. Letzteres im wörtlichen Sinn. Auch habe ich "keinen falschen Körper", doch zum Glück meinen eigenen. Die Heteronormativität stammt ausschließlich von Menschen, die ein seit Jahrtausenden tradiertes Interesse an hierarchischen Strukturen und Macht haben. Um nicht den Vorwurf zu riskieren, ich würde "Stereotypien" verbreiten, überlasse ich es dem Leser hierzu eine eigene Analyse zu entwickeln. Die Geschlechtszuweisung ist zynisch, stigmatisiert und bedeutet leider noch für viele Menschen ein lebenslanges Trauma. Die argentinische Politik hat zukunftsweisend erkannt, dass es viel mehr als Frauen oder Männer gibt.Und das ein Zwangsgeschlecht keine gesellschaftliche Relevanz besitzt und das Gegenteil von Freiheit bedeutet.

  • E
    Erzbengel

    @daphne: "Es geht @redaktion, auch nicht um Transvestiten. Die ziehen ja ihre sexuelle Erregung daraus, daß sie was "fürchterlich verbotenes" tun, indem sie sich als Frauen verkleiden."

    Ist das so? Wie viele Transvestiten kennst Du?

    Und wie viele davon laufen erregt oder wild onanierend durch die Gegend? Ich möchte bloß ausschließen, dass Du, als Angehörige einer Gruppe, die dabei ist, sich aus der Grauzone der "Schmuddelkinder" zu befreien, unter Umständen mit Vorurteilen belastet ist.

  • K
    Kristina

    Es lohnt sich in der Tat, den Gesetzestext mal zu lesen, denn nur der erste Geschlechtswechsel steht jedem frei. Jeder weitere Wechsel muss in Argentinien per Gericht genehmigt werden.

     

    Wer es nicht ernst meint, wird es sich vor diesem Hintergrund in der Tat überlegen.

  • KL
    Keydie Lyn

    "Aber den Mißbrauch durch eine freie Geschlechterwahl haben uns doch viele hier eindeutig und an schön saftigen Beispielen vorgeführt." etc. etc. etc.

     

    Welcher Mißbrauch?

    Es gibt eine Vielzahl von Motivationen, warum Menschen ihr Geschlecht "wechseln" wollen oder warum sie beiderlei Geschlechts sind oder sein wollen oder auch keinerlei Geschlechts. Und ALLE haben einen Leidensdruck - unterschiedlicher Art eben.

     

    DIE Transsexuelle oder DEN Transsexuellen gibt es sowieso nicht.

     

    Bis auf eine biologisch ursächliche Motivation, bei der das Körpergeschlecht (nein, nicht nur der Penis, sondern der GESAMTE Körper - auch ein Gesicht hat z. B. ein Geschlecht) nicht zum Gehirngeschlecht passt (diese Menschen wechseln dann höchstens ihr KÖRPERgeschlecht bzw. sie passen es an ihr GEHIRNgeschlecht an), sind die restlichen Motivationen psychosozial bedingt oder gesellschaftlich verursacht - oder auch (antihyper-)sexuell.

     

    Diejenigen mit der biologischen Ursache liegen eher im Bereich des DSD, aber keinesfalls im Bereich der TS - auch, wenn sie dort fälschlich zugeordnet sind. Abgesehen einmal von denjenigen, die ein Problem damit haben, die klischeebedingten gesellschaftlichen Geschlechts-Regeln nicht einhalten zu können. Das scheint auch angeboren, zieht aber nicht zwangsläufig ein Problem mit dem gesamtkörperlichen Geschlecht nach sich.

     

    Zudem schließt keine Motivation und kein Leidensdruck die/den andere(n) aus.

     

    Bei den psychosozial oder gesellschaftlich bedingten Motivationen denken die Menschen tatsächlich oft, dass sie ihr Geschlecht WECHSELN können. Das funktioniert aber nicht, denn es zählt das Gehirngeschlecht und das lässt sich NICHT zuverlässig am Genital ablesen - auch, wenn manche ewig gestrige das nicht in ihr egozentristisches Weltbild einbauen wollen.

    Eine "Geschlechtsumwandlung" wäre immer eine Gehirnoperation, denn das Geschlecht ist im Gehirn verortet und keinesfalls im Genital.

     

    Wer denkt, er sei sein Genital, der tut mir leid.

     

    Es gibt genug Männer, die mit den Zwängen der Männerwelt nicht klar kommen, genauso, wie es genug Frauen gibt, die mit den Zwängen der Frauenwelt nicht klar kommen. Es sind die Zwänge der Gesellschaft, die Transsexualität bei vielen auslöst.

     

    Auch gibt es Jungs/Männer, die sich angeboren eher feminin verhalten - es geht hier um Mimik, Gestik etc. (sie hängen in den weiblichen Rollenklischees fest ohne es zu wollen), die aber dennoch nicht Homosexuell sind. Damit kommen aber die meisten Männer eher nicht klar und sanktionieren das: solche Weicheier wollen sie nicht in ihrer Mitte, denn das ist ja schwuuuul...

    Damit kommen die Betroffenen wiederum nicht klar und flüchten sich aus den Zwängen, indem sie dann eine Frau WERDEN wollen.

    Denn wenn sie kein Mann sind, dann MÜSSEN sie ja eine Frau sein. Schlimmer Trugschluss...

     

    Vielen reicht es letztlich oft schon ihren Vornamen und Personenstand zu ändern - z. B. als Legitimation "gegengeschlechtliche" Kleidung tragen zu dürfen und eine genitalumformende Operation ist dann oft nicht mehr notwendig - womöglich auch keine Hormontherapie.

    Ein liberales Namens- und Personenstandsrecht kostet die Gesellschaft womöglich viel weniger Geld.

    Um das Geld scheint es hier ja einigen zu gehen, denn Geld ist ja offensichtlich wichtiger als das Glück und die Gesundheit von Menschen.

     

    Auch alle die Menschen, deren Ursache NICHT primär in einer Gehirngeschlecht-Körpergeschlecht-Diskrepanz liegt und die ihre Lösung primär – oft aufgrund mangelnder Aufklärung - im sozialen Rollenwechsel sehen (welches oft zu Fehlentscheidungen führt), der wiederum sekundär eine körperliche Anpassung an die soziale Geschlechtsrolle nach sich zieht, haben ALLE einen Leidensdruck, der psychotherapeutisch – zumindest derzeit - oft nicht geheilt werden kann. Und sie haben ALLE das Recht glücklich zu sein - wie jeder andere Mensch auch.

     

    Genauso haben sie auch ALLE das Recht sich unglücklich zu machen. Wir alle haben das Recht auf unsere eigenen Fehler - oder nicht?

     

    Glückliche und gesunde Menschen sind i.d.R. nicht auf staatliche Hilfe angewiesen. Im Gegenteil sind sie sogar in der Lage selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen und statt dem Staat „auf der Tasche zu liegen“ (was ja KEINE böswillige Absicht ist), können sie sogar in die Systeme einzahlen.

     

    Aber das scheint ja alles nicht zu zählen.

     

    IRONIE (gekennzeichnet für alle die, die das nicht von selbst erkennen können):

    Beschimpft doch auch noch die Menschen, die die Gesellschaft krank gemacht hat, nehmt ihnen am besten noch ihren letzten Ausweg, den es für sie derzeit gibt. Die werden dann schon Suizid begehen und dann sind „wir“ den Abschaum eh los. IRONIE ENDE

     

    Mann und Frau ist ein Konstrukt der katholischen Kirche, das der Natur so richtig egal ist. Es gibt viel mehr Abweichungen von Mann und Frau als viele Menschen wahr haben wollen. Und ob die Menschen das wahr haben wollen, sich gar mit Händen und Füßen dagegen wehren, ist der Natur gleich noch einiges egaler.

     

    Davon einmal abgesehen: die Natur macht einfach, der Mensch ist nur ein unwichtiges Staubkorn.

     

    Ach ja... - wenn wir diesen Menschen die Unterstützung und Hilfe entziehen wollen - aus welchen Gründen auch immer - vielleicht, weil „wir“ meinen sie wären ja selbst schuld, dann macht das doch bitte auch mit allen Süchtigen, Risikosportlern usw. genauso.

    Die sind ja dann auch alle selbst Schuld, wenn es ihnen dreckig ergeht.

    Und jeder Autofahrer, der schneller als 50 km/h fährt und dabei zu Schaden kommt, hat künftig auch selbst Schuld. Er hätte ja nicht so schnell zu fahren brauchen.

     

    Ich fasse die Kälte mancher Menschen nicht - ich bin entsetzt...

  • TS
    Thomas Sch.

    Gregor (11.5., 12.50 Uhr) hat uns durch seinen Auszug aus dem Film "Leben des Brian" doch sehr schön die Absurditäten aufgezeigt, die sich aus einer Forderung ergeben können, die unerfüllbar ist. Abgesehen von einigen wenigen medizinischen Sonderfällen, bei dem ein Geschlechterwechsel angezeigt ist und auch durchgeführt werden sollte, ist die natürliche Zuordnung des Geschlechts geschätzt zu 99% voll akzeptiert. Wir können natürlich für dieses bedauerliche 1% gern ein Gesetz schaffen, daß einen Geschlechterwechsel möglichmacht. Bitte sehr. Aber den Mißbrauch durch eine freie Geschlechterwahl haben uns doch viele hier eindeutig und an schön saftigen Beispielen vorgeführt. Und das können die in jedem Blog vorkommenden üblichen Beschimpfer wie hier Sarina, Carmen, Fiona, Lester, Zikla und Suse noch so sehr ignorieren wollen.

  • TS
    Thomas Sch.

    Liebe TAZ, ich habe jetzt schon so viele schöne Entgenungen auf meinen Artikel. Da wäre es doch zu blöd, diesen Artikel auch noch nachträglich zu zensieren, gell ?

    11052012So ein Quatsch. Februar bis August Mann, dann den Rest des Jahres Frau. Im nächsten Quartal dann wieder anders und alles neu. Ich bin doch ein freier Mensch und will das Recht haben, zu sein was ich will. Mannomann. Na dann bitteschön. Ich beantrage hiermit das Recht, Affe zu sein. Oder vielleicht doch lieber ein Oppossum ? Eigentlich wollte ich ja schon immer doch lieber Feuerwehrmann sein. Oder ? Von mir aus kann jeder glauben was er will. Und wenn Sie mit Ihrem Waschbecken oder dem Hofhund zusammenleben wollen, weil Sie glauben so glücklichsein zu können, dann bitte, machen Sie´s. Ich sage aber allen Menschen, daß ich mir auch das Recht nehme, jeden Mann, der glaubt eine Frau sein zu wollen, ein Oppossom oder doch lieber Feuerwehrmann oder Waschbecken, von mir als das angesehen wird, was ich in meiner Freiheit glaube, was er dann doch in Wirklichkeit ist: ein Schwachkopf, respektive eine Schwachköpfin (hihi).

  • ZL
    Zoya Latte

    Ich finde es super! und finde es schräg hier menschen verachtende kommentare von mitmenschen zu lesen. in diesen geben die Ator*innen nur eins preis: in einer priviligierten und machtvollen gesellschaftlichen Position zu sein, in der es erlaubt ist solche Sprüche von sich lassen zu können mit null einsicht und sensibilisierung für andere Lebensrealitäten!...nur traurig.

  • S
    Suse

    Es ist schon erschreckend, welches geistige Niveau die Leserschaft der taz (von Anna natürlich abgesehen) hier an den Tag legt! Die eines Affen oder doch eines Opossums? Oh, sorry, nicht dass mein Kommentar nicht veröffentlich wird, weil er beleidigende Äußerungen enthält... gegen Affen und Opossums.

     

    Ihr solltet, statt hier gequirlten Schwachsinn zu verbreiten, euch mal tatsächlich mit dem Thema beschäftigen z.B. bei www.gendertreff.de! Dort könnt ihr einiges zum Thema lernen, falls es außer zum Lesen auch noch zum Verstehen reichen sollte.

     

    Das geplante Urteil in Argentinien hat jedenfalls eine Vorbildfunktion für alle anderen Länder, und es ist kaum zu glauben, dass ein lateinamerikanisches Land einer diskriminierenden Deppendemokratie wie Deutschland so viele Schritte voraus ist, oder gerade deswegen?

  • X
    Xenia

    Ich bin begeistert! Argentinien hat hier eine Vorbildfunktion für alle anderen und das nenne ich die richtige Umsetzung der Menschenrechte.

    LG

    Xenia

    (Gendertreff.de)

  • KL
    Keydie Lyn

    "Einziges Problem: Jeder Mann kann schnell seinen Ausweis auf "Frau" umsetllen lassen, um sich ungehinderten Zutritt zu Damentoiletten und Frauenhäusern verschaffen zu können. Es bleibt zu hoffen, daß diese Sorte Mann zu Macho ist, um auch nur im Ausweis zur Frau werden zu wollen."

     

    Man könnte ja kleine Hürden einbauen, wie z. B. die Anzahl der möglichen Personenstandsänderungen beschränken auf 1 Mal pro Jahr oder 1 Mal alle 2 Jahre.

    Den just-for-fun-Personenstandswechslern wäre damit schon mal das Wasser abgegraben.

     

    Es wäre sicherlich einigen peinlich mit einem Geschlechtseintrag herumzulaufen, der ihnen nicht entspricht, wobei es im Grunde genommen nur ein Buchstabe ist irgendwo...

  • D
    Daphne

    Es geht @Paolo Pinkel, selbstverständlich nicht darum, beliebig seine Geschlechterrolle zu wechseln, wie man ein Hemd wechselt.

     

    Es geht @redaktion, auch nicht um Transvestiten. Die ziehen ja ihre sexuelle Erregung daraus, daß sie was "fürchterlich verbotenes" tun, indem sie sich als Frauen verkleiden.

     

    Nein, es geht um Transsexuelle und unter welchen Umständen denen erlaubt wird in der gefühlten Geschlechterrolle zu leben. Der Wechsel "einfach so" wird auch unter deutschen Transgender diskutiert, mit durchaus unterschiedlichen Meinungen dazu.

     

    Und ich wäre durchaus dafür, wenn auch nicht ohne begleitende Therapie. Das ist nämlich die Gefahr dabei: daß die Transsexualität als Lösung aller Probleme empfunden wird. Nur, aus eigener Erfahrung weiß ich: der Wechsel der Geschlechterrolle löst keine Probleme, die man auch ohne diese hat.

     

    Sagt Daphne, eine Mann-zu-Frau Transsexuelle, die jetzt glücklich als Frau lebt.

  • A
    Anonym

    Das erbärmliche Niveau einiger Beiträge hier zeigt mal wieder wie die deutsche Seele tickt. Hetzen, ausgrenzen, beleidigen und sich immer schön oben einsortieren, damit man nach unten treten kann. Schämt euch ihr ignoranten Betonköpfe.

  • Z
    zikla@gmx.de

    Sehr geehrter Herr Sch.,

     

    Sie haben es eben geschafft. Sie SIND ein Affe. Das kann man klar aus Ihrem Beitrag heraus lesen.

    Wenn Sie schon keine Ahnung haben über Menschen, die durch Bürokratie in den Selbstmord gezwungen werden, wenn Sie schon nicht die Muse haben sich zu informieren, dann haben Sie wenigstens den Schneit den Schnabel zu halten und keinen solchen Bullshit von sich zu gegen.

     

    Vielen Dank

    Eine Frau

  • VS
    Virginia Spuhr

    Kaum zu glauben und toll! Aber wann wird Abtreibung legalisiert in Argentinien? Wieso gibt es keine Mehrheit dafür im Senat und warum hält die Präsidentin hier zu katholischen Kirche? Das ist leider noch Mittwlalter.

  • H
    Horsti

    Hey, prima. Dann reise ich also nach Argentinien, ändere mal flugs mein Geschlecht auf weiblich, und dann habe ich hier in Deutschland ein automatisch Sorgerecht, werde auch künftig von irgendwelchen Zwangsdiensten befreit sein, nutze Frauenquoten wo es nur geht, und komme for free in die Disco.

  • L
    Lester

    Eine gute Sache! Toll, dass Argentinien da so mutig ist.

     

    @einige der Vorschreiber: Beschäftigt Euch mal ERNSTHAFT mit dem Thema.

     

    @Thomas Sch: Du brauchst es nicht zu beantragen, Affe zu sein, Du bist es schon.

  • R
    realpirate

    Endlich mal gute nachrichten aus Argentinien !

  • F
    fiona

    Da die ganzen armen Männer, die hier Unsinn kommentieren, sowieso nicht "Mann" genug sind, um sich zu trauen, sich als Frau zu definieren, weil sie viel zu misogyn sind, sind diese ganzen Beispiele mit "Frauenhaus" und "Damentoilette" totaler Unfug. Mal davon abgesehen gibt es auch auf "Damentoiletten" nicht viel mehr zu sehen als ausnahmsweise nicht von Dumpftrottelschwänzen vollgepinkelte Toilettenbrillen. Frauenhäuser sind Zufluchtsorte vor sexualisierten Gewalt, da kommt auch keine "Frau" rein, die sexualisierte Gewalt ausgeübt hat.

    Und lieber Thomas Sch.: Du mußt gar nichts beantragen, du machst Dich bereits zum Affen. Deutlicher kann ein Mensch nicht seine Unfähigkeit zur Reflexion zeigen.

  • N
    Nadine

    Da in dem Artikel nicht das genauere Prozedere beschrieben ist, wie es mit dem Geschlecht-Wechsel ist, finde ich die Kommentare ganz schön dreist.

    Ich denke/hoffe nicht, dass es negativ ausgenutzt wird. Ich denke auch nicht, dass jemand, auf Grund von Arbeitsnot sich umoperieren lässt bzw "als" anderes Geschlecht rumläuft...

    Ich finde es gut. Sexismus wird abgebaut, auf Grund von einem verändertem Verhältnis gegenüber dem Geschelcht, es ist also nicht von vornherein determiniert. Wieso auch? Und für Transsexuelle ist es natürlich super toll.

  • M
    Maya

    Das ständige Geschlechter-wechseln von dem hier einige "albträumen" (Jetzt mal im ernst: Glaub ihr das echt? Ihr habt ne Meiiiseee... - frei nach Otto W.) macht in einer Gesellschaft, die nicht nach Geschlechtern diskriminiert sowieso keinen Sinn. Aber einige hier scheinen ganz schön viel Angst vor sowas zu haben. Die ist aber unbegründet, keiner zwingt euch zum Geschlechterwechsel und es wäre ja immer noch Papierkram und der nervt ja bekanntlich. Es wird ja hier fast so getan, als ob man das eigenhändig mit dem Kuli im Ausweis ändern könnte.

    Aber jetzt haben wir ja die Gelegenheit, live am Beispiel von Argentinien zu beobachten, ob es wirklich so viel Missbrauch dieser Regelung gibt und ob man das Gesetz doch verschärfen muss, weil einige, so wie hier vermutet wird, alle 2 Tage ihr Geschlecht wechseln wollen und damit die Behörden überlasten.

  • 2
    23gremlins

    Abgefahren! An diesem Entschluss sollten sich viele Regierungen ein Beispiel nehmen! Gesellschaftliche Zwangsheterosexualität und erzwungene Geschlechterrollen sollten schon lange der Vergangenheit angehören! Gratulation an die Menschen in Argentinien!

  • M
    Mini

    An sich eine gute Sache, aber was viele Kommentare schon deutlich machen, fehlen diesem Artikel einfach weitere Informationen, in welchem Rahmen man das Geschlecht in den Papieren wechseln kann.

     

    Übrigens wenn es wirklich Gleichberechtigung unter den Geschlechtern geben sollte, wäre es dann nicht sinnig gar kein Geschlecht anzugeben?

  • G
    Guido

    Ein großes Lob an Argentinien und die dortige Politik (zumindestens bei diesem Thema).

     

    Die hiesigen Kommentatoren sind Zeile für Zeile einfach nur peinlich. Das Gesetz hat keinerlei Auswirkungen auf Sie und trotzdem reagieren sie, als würde die Welt aus den Angeln gehoben. Nicht zu wissen, was eine solche Entscheidung für die betroffenen Menschen bedeutet, aber sich derart lustig machen lässt tief in die verunsicherten (männlichen) (kleinst-)Hirne blicken.

  • C
    Carmen

    An Thomas Sch: Offensichtlich hast du NIE über das Thema nachgedacht bzw. NIEMALS mit Transsexuellen geredet oder Kontakt gehabt. Mich wundert nur deine Wut zu einem Thema, das offensichtlich wenig mit deinem Leben zu tun hat.

    Ich finde es großartig, wenn dadurch vielen Menschen ständige Diskriminierung erspart bleibt oder sie durch das sich -hoffentlich - wandelnde Bewusstsein mehr Toleranz und Akzeptanz erleben. Toller und mutiger Schritt!!

  • H
    Heike

    Großartig! Endlich gibt es einen Vorreiter. Hoffentlich nehmen sich sehr schnell sehr viele Staaten ein Beispiel daran und ziehen nach. Damit die menschenunwürdigen Zustände für transsexuelle Menschen endlich ein Ende haben. eingeben

  • L
    liesbeth

    Himmel, die meisten Kommentare hier kommen wohl von sehr selbstgefälligen Zismenschen. Wenn Argentinien diesen längst überfälligen Schritt wagt, ist das ein Grund zur Freude und wenn manch einem, der sich wohlig in seinem Geschlecht und seinen diesbezüglichen Privilegien eingerichtet hat, dazu nur einfällt, sich darüber lustig zu machen, ist das schlicht peinlich.

  • JA
    Jemand anders

    An alle, die glauben, dass man jetzt monatlich sein Geschlecht ändern darf, ein Beispiel für die Absurdität ihrer Behauptung:

     

    Die Ehe wird auf Lebenszeit geschlossen (§1353 BGB). Dennoch kann sie geschieden werden.

     

    So ein Quatsch, durch die Möglichkeit zur Scheidung kann ich heute heiraten, mich morgen scheiden lassen und übermorgen gleich wieder heiraten.

  • P
    paul_a

    die kommentare hier sind mal sowas von typisch (die betonung liegt auf "typ"!)

    was der artikel nicht hergibt: warum eigentlich wählen? warum wird immernoch an der dichotomie männlich-weiblich festgehalten? sicherlich bringt diese gesetzesänderung einiges an verbesserungen im leben zahlreicher menschen und ist ein hoffnungsvoller schritt in richtung größerer selbstbestimmung, aber das kernproblem, das soetwas wie "geschlecht" und dazu auch noch zweigeteilt in "männlich weiblich" überhaupt konstruiert wird, das wird nicht in frage gestellt.

    ein hoffnungsschimmer, aber noch lange nicht zufriedenstellend

  • UH
    Udo Henn

    Dieses Gesetz ist ebenso absurd wie andere Aktionen in Argentinien, wie Enteignung auslaendischer Firmen oder territoriale Ansprueche auf die britischen Falkland-Inseln.

    Aber die Argentinier haben diese Regierung gewaehlt und deshalb nichts besseres verdient.

  • S
    Sarina

    Lieber Paolo Pinkel,lieber Jörn, lieber Thomas Sch.,

     

    ein Glück, dass derart sexistisch-misogyne Menschen wie Sie sich eher einen Finger abhacken lassen würden, bevor sie auch nur auf dem Papier als Frau gelten müssten. Von daher sehe ich für den beschworenen Missbrauch des Gesetzes gar keine Gefahr.

  • MD
    MN Doil

    Ein Gesetz, um kranken Menschen zu helfen. Was gibt es da zu spotten? Natürlich, der Teufelin steckt im Detail. Aber für Versicherungtarife, Frauenquote, Männertoiletten etc. wird sich eine pragmatische Lösung finden lassen.

  • L
    Lene

    Super, wie jede Verbesserung der Menschenrechtssituation von Trans*leuten gleich die transphoben Trolle auf den Plan ruft :-/

  • J
    Janus

    Wirklich eine wunderbare Entscheidung!

     

    Die LeserInnen-Kommentare hier sind auch sehr interessant; diese Befürchtung, alle Leute würden künftig zwischen den Geschlechtern hin und her springen, wie sie es möchten. Mal davon abgesehen, dass die argentinische Gesellschaft vermutlich auch weiterhin so heterosexistisch sein wird wie die meisten anderen Gesellschaften auch und sich viele Leute lieber die Hand abhacken würden als ihr zugewiesenes Geschlecht aufzugeben, aus welchen Gründen auch immer; aber mal davon abgesehen: stellen wir uns vor die Befürchtungen einiger KommentatorInnen hier würden stimmen und Menschen würden jetzt andauernd ihr Geschlecht wechseln, um an Privilegien zu kommen. Angenommen das wäre so: Sie haben schon bedacht, dass dann diese Privilegien in kürzester Zeit hinfällig werden würden? Oder haben Sie genau davor vielleicht Angst?

  • MK
    Michael K.

    Sie finden das Gesetz nicht in Ordnung und sind kein Transvestit? Dann ignorieren Sie's doch einfach.

  • S
    sasch

    Um Gottes willen, was soll dass den für ein Gesetz sein, dit is zwar schön für die Leute die sich fremd im Eigenen Körper fühlen, aber öffnet doch Verbrechern und anderen Leuten nun neue Möglichkeiten der Manipulation!

     

    absolut dagegen!!

  • OM
    Oh Mann

    An den Kommentaren kann mensch wieder mal sehen, wie rückständig das ach so moderne Deutschland ist, und wie überlegen wir (ihr!) uns ständig fühlen, obwohl wir teilweise noch in den 1950ern wandeln, während andere schon lange ohne uns vorausgehen und nur über Europa lachen.

     

    Kolonialismus vom Feinsten.

  • N
    Newton

    Das gehoert zu dem absurdesten Zeug das ich je gelesen habe - erinnert mich entfernt an Duerrenmatts "Physiker". Wenn demnaechst nur noch vollbusige "Maenner" an mir vorbeilaufen, weiss ich es ist an der Zeit, sich als "Frau" umzuflaggen.

     

    Vielleicht will Argentinien bei internationalen Sportwettkaempfen mal wieder punkten. Einen anderen Grund, die Schoepfung so zu verleugnen, kann ich mir - gerade angesichts der haeufig bildhuebschen und erfolgreichen Frauen dort - nicht vorstellen.

  • N
    nicho

    Ey, ihr Kommentatoren hier habt doch ne Macke, euch über die Entscheidung des Gerichts und damit die weltweite (Trans)-Gender-Community lustig zu machen... Meine Güte... dachte man weiß es mittlerweile besser... aber zu früh gedacht...

    Schade.

  • B
    black_red

    Wieso wird das Geschlecht überhaupt behördich erfasst???

  • G
    Gregor

    Das erinnert mich irgendwie an den Dialog aus "Das Leben des Brian":

     

    [Rech] Warum hörst du nicht endlich mit den Frauen auf? So kommen wir zu keinem Ende.

    [stan] Die Frauen haben ein natürliche Recht, in unserer Bewegung eine Rolle zu spielen.

    [Francis] Warum redest du nur pausenlos über Frauen, Stan?

    [stan/Loretta] Weil ich eine sein möchte...

    [Rech] Was?

    [stan/Loretta] Ich möchte eine Frau sein. Ich möchte, dass ihr... dass ihr mich von jetzt an Loretta nennt.

    [Rech] Was?

    [stan/Loretta] Das ist mein Recht als Mann.

    [Judith] Ja, aber warum möchtest du Loretta sein, Stan?

    [Loretta] Weil ich Babys haben möchte.

    [Rech] Was möchtest du haben? Babys???

    [Loretta] Jeder Mann hat das Recht, Babys zu haben, wenn er sie haben will.

    [Rech] Aber, aber du kannst keine Babys haben.

    [Loretta] Unterdrücke mich bitte nicht.

    [Rech] Ich unterdrücke dich überhaupt nicht, Stan. Aber du hast keine Mumu. Eine Gebärmutter hast du auch nicht. Wie soll denn das funktionieren? Willst du's in 'ner Zigarrenkiste aufheben?

    [Judith] Warte. Ich habe eine Idee: Nehmen wir an, dass ihr euch darauf einigt, dass er keine Babys bekommen kann, weil er keine Gebärmutter hat, woran niemand schuld ist, nicht mal die Römer, aber dass er das absolute Recht hat Babys zu bekommen.

    [Francis]

    Gute Idee, Judith. Wir kämpfen gegen die Unterdrücker, für dein Recht Babys zu haben, Bruder. hh. Verzeihung. Schwester.

    [Rech] Das ist doch aber sinnlos.

    [Francis] Was?

    [Rech] Es ist vollkommener Blödsinn, für sein Recht, Babys zu bekommen zu kämpfen wenn er keine Babys bekommen kann.

    [Francis] Es ist ähm, symbolisch. Für unsere Ringen gegen die Unterdrückung.

    [Rech] Symbolisch für sein Ringen gegen die Realität.

  • J
    Jörn

    Ein phantastisches Gesetz! Wenn jedeR sein/ihr Geschlecht selbst bestimmen kann, wird der Geschlechterdiskriminierung und Geschlechterpriviligierung der Boden entzogen.

    Nicht eingestellt weil der Arbeitgeber Männer bevorzugt? Kein Problem - das nächste Mal als Mann beworben!

    Frauenquote im Aufsichtsrat nicht erfüllt? Auch kein Problem - wer macht heute von uns Aufsichtsräten mal auf Frau?

  • PP
    Paolo Pinkel

    Hallo, mein Name: Paolo Pinkel.

    Ich wander nach A. aus, lass mich als Frau im Ausweis eintragen und bewerbe mich dann auf Quotenstellen. Oder ich heirate dann meine Freundin und verklage den Staat wegen Diskriminierung: Ehegattensplitting und so. Wenn wir uns scheiden lassen, wechsel ich zum Frausein, um das Kind behalten zu können. Ich kann nicht gebären, wollt ihr mich diskriminieren. Morgen geh ich in die Damensauna und das Damenklo.

    Die Neue Weltordnung wird saugeil.

  • J
    Jengre

    Für transsexuelle Menschen ist das ein Segen und eine Befreiung; ein wunderbar pragmatisches und menschliches Gesetz und ein bewundernswert souveräner Schritt. Einziges Problem: Jeder Mann kann schnell seinen Ausweis auf "Frau" umsetllen lassen, um sich ungehinderten Zutritt zu Damentoiletten und Frauenhäusern verschaffen zu können. Es bleibt zu hoffen, daß diese Sorte Mann zu Macho ist, um auch nur im Ausweis zur Frau werden zu wollen.

  • R
    Rübezahl

    Und warum muss man sich überhaupt entscheiden?

  • S
    Schläfer

    Super !

    Wie oft darf man denn hin und her wechseln.

     

    Wenn im Männerwohnheim kein Bett mehr frei ist, wechsle ich das Geschlecht und komme im Frauenhaus unter.

  • A
    Anna

    Was für eine großartige Entschiedung! Ich hoffe, dass viele Länder sich ein Beispiel daran nehmen!