Freiburg schafft Unentschieden: Hoffenheimer Frust

Die Hoffenheimer Fußballer schafften es nicht, ihr Heimspiel zu dominieren und fangen sich Gegentor und Pfiffe der eigenen Fans ein. Die Saison scheint bei den Spielern schon abgehakt zu sein.

Hat nicht viel gebracht: Ungewohnte Technik des Hoffenheimers Weis (li.). Bild: dpa

SINSHEIM dpa | Der SC Freiburg hat sich im badischen Derby einen Punkt ertrotzt und im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga weiter Boden gut gemacht. Nach dem hochverdienten 1:1 (0:0) bei 1899 Hoffenheim rückten die Breisgauer am Sonntagabend auf den Relegationsplatz 16 vor.

In seinem 100. Bundesliga-Spiel hatte Mohamadou Idrissou den SC in der 64. Minute sogar in Führung gebracht; Josip Simunic glich in der 80. Minute aus und beendete die Torflaute des Teams von Trainer Ralf Rangnick nach frustrierenden 350 Minuten. Hoffenheim bleibt nach dem Derby, das erst nach der Pause Fahrt aufnahm und deutlich besser wurde, mit nunmehr 34 Punkten Tabellen-Elfter.

"Ich bin nicht sehr erfreut, dass wir kurz vor Schluss noch das Tor gekriegt haben", wetterte Freiburgs Trainer Robin Dutt. Dabei war der Coach mit dem Auftritt seines Team insgesamt sehr zufrieden: "Hoffenheim hat sich zu Hause sehr schwer getan gegen uns - so muss man auswärts auftreten!" Hoffenheims Mittelfeldmann Tobias Weis war die Enttäuschung kurz nach der Partie noch anzusehen. "Der eine Punkt reicht uns nicht, wir wollten heute gewinnen. Zumindest in der zweiten Halbzeit hat die Einstellung dann gestimmt. Nun müssen wir noch drei, vier Punkte holen und die Saison dann abhaken."

1899 Hoffenheim - SC Freiburg 1:1 (0:0)

1899 Hoffenheim: Hildebrand - Beck, Simunic, Compper, Ibertsberger - Weis, Luiz Gustavo (69. Obasi), Salihovic - Carlos Eduardo - Maicosuel (46. Vukcevic), Ibisevic (46. Tagoe)

SC Freiburg: Pouplin - Mujdza, Barth, Butscher, Bastians - Schuster, Flum - Makiadi (71. Krmas), Abdessadki (84. Caligiuri), Jäger (88. Bechmann) - Idrissou

Schiedsrichter: Fleischer (Sigmertshausen)

Zuschauer: 30 150 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Idrissou (64.), 1:1 Simunic (80.)

Gelbe Karten: Simunic (10) / Makiadi (5), Mujdza (1)

Bereits in der 17. Minute lag die Führung der Gastgeber vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena in der Luft, doch Vedad Ibisevic vergab die Riesenchance: Anstatt uneigennützig zum besser postierten Carlos Eduardo abzulegen, schoss der Bosnier Freiburgs Keeper Simon Pouplin an. Nach einem Konter verpasste Ibisevic (33.) das 1:0 erneut. Simunic scheiterte mit einem Kopfball kurz vor der Pause; nach seiner zehnten Gelben Karte muss der Abwehrchef im nächsten Spiel in Wolfsburg pausieren.

Hoffenheims brasilianischer Spielmacher Eduardo rieb sich zu oft in Zweikämpfen auf, die Abwehr produzierte einige "Querschläger". Bei den Kraichgauern musste der lange vermisste Chinedu Obasi über eine Stunde auf der Bank Platz nehmen; Teamkollege Demba Ba ist noch verletzt.

Pfiffe der frustrierten Fans begleiteten die 1899-Spieler in die Kabine. Auch Manager Jan Schindelmeiser war mit den ersten 45 Minuten nicht zufrieden: "Wir tun uns extrem schwer, die Freiburger spielen geschickt. Wir haben zu viele Ballverluste." Die vergebene Chance von Ibisevic brachte den Manager regelrecht in Rage: "Entweder hat er Carlos Eduardo nicht gesehen, oder er wollte ihn nicht sehen - beides ist nicht hinnehmbar." Offenbar auch für Rangnick nicht: Ibisevic durfte schon in der Halbzeitpause duschen, für den letzten echten Torjäger der Breisgauer kam Prince Tagoe.

In der ersten Halbzeit mit wenig Tempo, kaum Chancen und Torszenen waren die Gäste leicht überlegen. Doch ein Tor glückte vor der Pause auch der Mannschaft von Trainer Robin Dutt nicht: Johannes Flum fand in Timo Hildebrand seinen Meister (9.). Cedric Makiadi, der dem nach wie vor abstiegsbedrohten SC nach der fünften Gelben Karte in der nächsten Partie fehlen wird, scheiterte (31.) ebenfalls.

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