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Archiv-Artikel

Frecher Betrug

Betr.: „Klima-Deckel“, taz hamburg v. 29.10.03

Anfang 1997 waren die Pläne ausgelegt worden, durch ein gasbefeuertes Fernwärmeheizwerk das kohlebefeuerte Kraft-Wärmewerk Hafen zu ersetzen. (...) Unverblümt wurde in den Planunterlagen vorgerechnet, die Überkapazität bei der Stromerzeugung der HEW sei eben nicht bei der Atomkraft abzubauen. Unter der Regie des Umweltsenators und Aufsichtsratsvorsitzenden Fritz Vahrenholt wurde also die Atomkraft zu Lasten umweltverträglicherer Energieerzeugung gestärkt, übrigens von einer SPD, die just für 1997 den Ausstieg aus den AKW angepeilt hatte.

Heute erklären die Atomstromer der HEW, der Hafencity eine zukunftsweisende Wärmeversorgung anzubieten. Anschluss an das Fernwärmenetz der HEW bedeutet aber Anschluss an eine Kraft-Wärme-entkoppelte Struktur. Es bedeutet, im Heizwerk Hafen den besten Primärenergieträger Gas zu geringstwertiger Heizwärme herunterzubrennen. Es bedeutet, mehr Energie zu verbrauchen, denn die von den HEW versprochene „Kraft-Wärme-Kälte“ Kopplung beinhaltet Klimaanlagen im Sommer. Es bedeutet einen frechen Betrug, nachträglich im Heizwerk Turbine und Brennstoffzellen einzubauen mit einer Stromerzeugungskapazität von 2,5 Megawatt, gegenüber der Leistung von 115 MW im Koppelbetrieb des abgerissenen Kraftwerks Hafen.

Dr. Klaus Baumgardt