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Frauenprotest gegen ignorante Bundesbahn

■ Flugblattaktion gegen verharmloste Vergewaltigung

Erste Folgen in Sachen Manfred V.: Zwar hat die Bundesbahndirektion Hannover auf den Fall des Bahnpolizisten, der im dringenden Verdacht steht, vor fast genau einem Jahr im Dienst eine 20jährige Drogenabhängige brutal vergewaltigt zu haben, immer noch nicht reagiert, aber genau dieses wollen Frauenorganisationen und Grüne nicht ohne Widerspruch hinnehmen. Gestern machten etwa 30 von ihnen ihren Protest gegen eine „Bundesbahndirektion, die einen Fall von sexuellem Mißbrauch als Kavaliersdelikt behandelt“ auf dem Bahnhofsvorplatz öffentlich. Wie berichtet, ist der Bahnpolizist trotz schweren Tatvorwurfs nicht vom Dienst suspendiert worden.

800 Flugblätter hatten die Vertreterinnen der Bremer Frauenrunde, des DGB-Kreisfrauenausschusses, der Grünen, des Frauen-Notrufs, vom Frauenkulturhaus, dem Mädchenhaus Bremen, von Nitribitt und Schattenriß mitgebracht. Und die meisten PassantInnen steckten die Flugblätter ein, nachdem sie einen in

teressierten Blick auf den taz-Aufmacher vom 10.1., („Polizeibeamter vergewaltigte Festgenommene“) auf der Rückseite geworfen hatten.

Nicht gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger richte sich die Aktion, erläutert eine der Frauen den Sinn des Flugblattverteilens. Der muß sich zu einem noch nicht bekannten Zeitpunkt vor Gericht verantworten. „Unerträglich“ finden die Frauen vielmehr, daß in der Bundesbahn offensichtlich ein Klima der Männerkumpanei herrsche, das dazu führe, „daß ein Bahnpolizist allem Anschein nach glaubte, ungestraft eine drogenabhängige Prostituierte mißbrauchen zu können.“ Fazit des Flublattes: „Diese Ignoranz der Bundesbahndirektion kann frau/man nicht einfach hinnehmen!“

Und für alle, die aus dieser Einschätzung eigene Konsequenzen ziehen wollen, haben die Frauen einen guten Tip: Ruf doch mal an, und zwar bei der Bundesbahndirektion Hannover. Und fettgedruckt die Nummer: O511/1283498.

hbk

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