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Frauenprotest gegen Moser

Berlin (taz) - Etwa 30 Frauen haben Mitte der Woche eine Lesung des selbsternannten Porno–Autors Herbert Moser im Künstlerhaus der Stadt Hannover verhindert. Moser, vielen taz–LeserInnen durch seine Anzeigen unter der Überschrift „Porno?“ als Ärgernis bekannt, hatte mit Flugblättern für die Lesung aus seinem Buch „Geh nie in Italien zum Frühstück“ geworben und sich über das „Pornogeschrei“ aufgeregt. Gekommen waren in Hannover nur ganze 20 ZuhörerInnen, und auch die suchten das Weite, als mehrere Frauen den Veranstaltungsraum mit Stinkbomben und rotbefleckten Tampons versahen. Mosers Bücher wurden auseinandergerissen und einige Exemplare flogen dem Autor um die Ohren. Moser selbst äußerte sich hinterher „belustigt und erstaunt“ über diesen Protest. Bisher hätte er nie Ärger gehabt bei seinen Lesungen, aber er verachte ohnehin die „normalen Bürger in Deutschland und die Linken und Alternativen, weil sie so kaputt und frustriert sind“. Trotz des Protestes der Hannoveraner „Emanzen und Lesben“ - O– Ton Moser - will er am kommenden Sonntag in der Berliner UFA– Fabrik einen neuen Lese–Versuch machen. Die taz–Anzeigenabteilung hat inzwischen entschieden, mögliche weitere Anzeigen Mosers bei entsprechendem Textwortlaut abzulehnen.

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