: Frauenpolitische Wende in Hessen
Berlin (taz) - Die Befürchtungen über die Wende der hessischen Frauenbehörde nach dem Regierungswechsel bewahrheiten sich. „Die Bereitstellung von einer Million Mark als finanzielle Hilfe für schwangere Frauen in Not sind ein guter Anfang für unsere frauenpolitischen Vorstellungen“, verkündete Staatssekretärin Otti Geschka, die Nachfolgerin Marita Haibachs als „Bevollmächtigte für Frauenangelegenheiten“. Die im Nachtragshaushalt beschlossenen Gelder sollen zunächst in die Bundesstiftung „Mutter und Kind“ einfließen. Im Januar 88 soll sich dann eine landeseigene Stiftung etablieren. Auf die Stiftungsgelder haben Frauen, die sich im Rahmen des § 218 über öffentliche und private Hilfen beraten lassen müssen, keinen Rechtsanspruch. Verteilt werden die Gelder, solange der Vorrat reicht. Gleichzeitig rechnet der Landesverband von pro familia mit erheblichen Geldkürzungen. Bereits vor der Wahl hatte die CDU Hessen den Antrag gestellt, die finanziellen Mittel für die Frankfurter Geschäftsstelle um die Hälfte zu kürzen. Und für die Gießener pro familia steht es angesichts des politischen Klimas in den Sternen, ob sie für ihre bereits komplett eingerichteten Behandlungsräume die Zulassung für ambulante Schwangerschaftsabbrüche erhält.
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