: Frauennamen für Straßen in Mitte
Fünf neue Straßennamen sollen die neue Mitte schmücken. Bis auf einen sollen sie alle Frauennamen tragen. Das gab gestern das Bezirksamt Mitte bekannt.
Eine neu entstehende Straße zwischen der Französischen und der Voßstraße soll künftig Gertrud-Kolmar-Straße heißen. Die jüdische Dichterin wurde 1943 in Ausschwitz ermordet. Eine neue Straße entlang des Stadtbahnviaduktes zwischen Reinhardt- und Luisenstraße wird nach Margarete Steffin benannt. Die Schriftstellerin war „mit Bertolt Brecht durch eine komplizierte Liebes- und intensive Arbeitsbeziehung verbunde“, heißt es in der Mitteilung des Bezirksamtes. Steffin starb 1941 in Moskau, wo sie sich um Fluchtvisa für die Familie Brechts und sich selbst bemüht hatte. Ein Teilstück der Burgstraße wird in Anna-Luisa-Karsch-Straße umbenannt. Die „dichtende Frau aus dem Volk“ lebte in den Sechzigerjahren des 18. Jahrhunderts in Berlin.
Die bisher unbenannte Straße zwischen der Rosenstraße und dem WBM-Gelände auf der Rückseite der Spandauer Straße wird Heidereutergasse genannt. Der Heidereiter war ein städtischer Verwalter, der hier seinen Amtswohnung hatte. Eine südlich des Leipziger Platzes wird neu entstandende Straße nach der Opernsängerin Erna Berger benannt. Die Koloratursopranistin galt jahrzehntelang als beste ihres Fachs. Sie würde im Oktober ihren 100. Geburtstag feiern. TAZ
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