Frauenmangel bei den Piraten: Problem mit zwei X-Chromosomen
14 Männer und eine Frau bilden die Berliner Fraktion der Piraten. Öffentlich beklagen sie den Mangel. Intern kommen Initiativen, die Frauen stärken wollen, nicht so gut an.
BERLIN taz | Es fällt auf. Egal ob beim Flyerverteilen auf der Straße, bei der Party am Wahlabend oder in der zukünftigen Fraktion der Piratenpartei im Berliner Abgeordnetenhaus: Es gibt mehr Männer als Frauen. Mal sind es deutlich mehr - in der Fraktion wird zwischen 14 Männern nur eine Frau sitzen -, mal fällt es erst auf den zweiten Blick auf. Wie bei der Wahlparty, wo der Männerüberschuss vor allem hörbar ist: Die Jubelrufe bei den Hochrechnungen klingen wie von der Zuschauertribüne im Fußballstadion.
Die Piratenpartei und die Frauen, das ist ein Thema, bei dem die meisten Mitglieder das Gesicht verziehen. Weil die Frage nach dem Frauenanteil ständig kommt, aber niemand beispielsweise nach Menschen mit Migrationshintergrund fragt. Weil man lieber mit Inhalten statt mit Geschlechterfragen in Verbindung gebracht werden will. Und vielleicht auch, weil man keine Lösung anbieten kann.
"Eine Quote lehnen wir ab", stellt der Listenerste Andreas Baum am Tag nach der Wahl klar. Das ist zwar nicht Konsens in der Partei, aber die Meinung der meisten Piraten. Auch von Frauen selbst. Das Argument, das häufig kommt: Man wolle keine Quotenfrau sein. Schließlich gehe es nicht darum, per se Frauen nach vorne zu bringen, sondern gute Leute. Und außerdem sei man in der Piratenpartei über Geschlechterdifferenzen weitgehend hinaus.
Geschlecht ist egal
Diese Einstellung zeigt sich auch im Grundsatzprogramm der Partei. "Die Piratenpartei lehnt die Erfassung des Merkmals ,Geschlecht' durch staatliche Behörden ab", heißt es dort. Menschen, die sich nicht in eine der beiden Kategorien einordnen können oder wollen, sollen nicht diskriminiert werden. In der Praxis führt das dazu, dass niemand zählt, wie viele der etwas über 1.000 Mitglieder in Berlin Frauen und wie viele Männer sind. Dass das Verhältnis ausgeglichen wäre, behauptet jedoch niemand. Das wäre auch sehr unwahrscheinlich: Schließlich werden auch in die Bezirksparlamente mehr als viermal so viel Piraten mit Männer- wie solche mit Frauennamen einziehen.
"Uns ist bewusst, dass das ein Problem ist", sagt der zukünftige Abgeordnete Christopher Lauer über den Frauenanteil. Klar wünsche man sich mehr Frauen. Das Thema wühlt die Piraten auf. Die sonst so entspannten Neulinge werden auf einmal laut, versuchen sich zu verteidigen und gleichzeitig zu rechtfertigen. "Viele Frauen bleiben bei uns lieber in der zweiten Reihe", sagt Pavel Meyer, der ebenfalls im Abgeordnetenhaus sitzen wird. So sei das Programm maßgeblich von Frauen geschrieben worden. Das Problem: An der Außenwirkung ändert das nichts.
Falls es jemanden gibt, der für die Innenwirkung zuständig ist, ist das am ehesten Julia Schramm. Schramm ist seit zwei Jahren dabei und organisiert Treffen von Mitgliedern, die sich als Piratin sehen. "Informelle Vereinigung der Piraten mit zwei X-Chromosomen" heißt das in der Piratensprache, und Schramm legt Wert darauf, dass nicht nur Mitglieder kommen, die man klassischerweise als Frauen erkennen würde.
"Bei uns sind viele Bi- und Homosexuelle, Asexuelle und Polyamore. Die haben ein ganz anderes Verhältnis zu Geschlecht und Gesellschaft", sagt Schramm. Daher hätten Geschlechterrollen von vornherein weniger Bedeutung bei den Piraten. Schramm macht das schon bei Kleinigkeiten des täglichen Umgangs fest: Reiße doch mal jemand einen sexistischen Witz, gebe es umgehend eine Entschuldigung, nach Freund oder Freundin zu fragen sei verpönt. "Diese Heteronormativität, die gibt es bei uns nicht", sagt Schramm.
Sonderstellung ist unerwünscht
Doch auch sie empfindet es als problematisch, dass es weniger Frauen gibt. "Die Piraten müssen für Frauen attraktiver werden", sagt sie. Vor zwei Jahren gab es bereits einen Versuch, gestartet von der Piratin Leena Simon. Auf einem Parteitag hatte Simon angekündigt, eine Mailingliste nur für weibliche Mitglieder zu gründen, weil es bei den Piraten machistische Diskussionen gebe und Frauen eine andere Atmosphäre brauchten, um sich zu äußern. Der Vorschlag hatte ungefähr zwei Minuten Bestand. Der Landesvorstand war dagegen, die meisten Mitglieder auch und im Internet gab es reihenweise blöde Witze bis hin zu persönlichen Diffamierungen gegen Simon.
"Das wurde damals als Erpressung empfunden", erinnert sich Schramm heute an die Reaktionen. Sie will es anders versuchen: eine bessere Betreuung für neue Mitglieder. Die informellen Treffen. Und eine Zusammenarbeit mit anderen Parteien, um Strategien zu entwickeln, wie der Anteil von Frauen in der Politik insgesamt gesteigert werden kann.
Von einer Quote in ihrer Partei ist Schramm nicht überzeugt: Wenn dadurch demokratische Werkzeuge wie das Kumulieren und Panaschieren, also die Häufung oder Verteilung der Stimmen eines Wählers auf einen oder mehrere Kandidaten, unmöglich gemacht würden, dann gehe für sie die Demokratie vor.
Leser*innenkommentare
tomas
4 Jahre alter Artikel. danke taz
Wrolf
Gast
Da braucht man keine Feinde mehr, wenn man solche Freunde hat! Die Mehrzahl der Kommentare zu diesem Artikel sind so furchtbar, dass es mich wirklich graust.
M_M_X
Gast
Weil eine Frau mit ihrem Wunsch nach geschlechtsspezifischer Trennung bei den Mailinglisten nicht durchkommt?
1. Der Trennungsquatsch ist von vorgestern und die Genderisten erzeugen eigentlich genau das, was sie zu bekämpfen vorgeben.
2. Vielleicht gibt es ja auch andere Gründe, Lena Simon abzulehnen? Auch für Frauen?
Ich sag nur Shine up your Damenklo:
http://www.youtube.com/watch?v=aLdZ1FGPHws
KPK
Gast
Frei nach dem "Zitat" des Taz.de-User Androgyn, zum Thema "Frauenmangel bei den Piraten",veröffentlicht in der Ausgabe vom 22.9.11:..
"Warum ist es wichtig welches Geschlecht eine Politikerin hat?
Hauptsache, diese Leute setzen sich für ihre Wählerinnen ein und sind keine Lobby-Marionetten".....
Ich glaube, dass die Piraten nur eine Chance haben wenn sie unter sich bleiben,
Jungs wählen Jungs.
Frauen auf dem Boot bringen Unglück, das weiss mann doch...!
Silvan Rehberger
Gast
Übrigens zeigt sich, dass ausgerechnet der Spiegel, der bereits unter Verweis auf nur eine Frau unter 15 Abgeordneten mit Schlagzeilen wie
Jung, dynamisch - frauenfeindlich?
um Aufmerksamkeit heischt, selbst kaum besser da steht. Berthold Metz von schnellze.it hat mal bei Spiegel Online im Impressum nachgezählt:
»Unter den ersten Kategorien "Chefredakteur, Stellvertretende Chefredakteure, Mitglied der Chefredaktion, Leiter Bewegtbild, Chef vom Dienst, Chefreporter, Autor" sind 13 Personen gelistet, darunter nur eine Frau. In "Berlin" finde ich 13 Personen aufgelistet, darunter nur eine Frau.«
bla
Gast
Die Freuen kommen schon, wenn die Jungs die Pionierarbeit geleistet haben. Natürlich fordern sie dann gleich ne Quote und alle sind wieder Happy. Ey wie mich dieses Thema langweilt....
Kevin
Gast
Die taz und SPIEGEL Rechnung ist also:
Wenig weibliche Mitglieder + Frauenquote unerwünscht = OMGGGG PIRATEN TOTAL FRAUENFEINDLICH
Was hat das damit zu tun?
Frauenquote = sorgt nicht für Gleichberichtigung sondern für positive Diskriminierung!
Wenig weibliche Mitglieder = wenn man sich schaut das die Piraten eben aus einem Informatiker Umfeld kommen ist das nicht verwunderlich!
"Das Argument, das häufig kommt: Man wolle keine Quotenfrau sein. Schließlich gehe es nicht darum, per se Frauen nach vorne zu bringen, sondern gute Leute."
Genau so ist es nämlich, das Geschlecht DARF KEINE ROLLE SPIELEN - und das wird bei den Piraten eben richtig umgesetzt. Denn bei einer Frauenquote SPIELT DAS GESCHLECHT EINE ROLLE und man hat hat keine Gleichberechtigung erreicht, sondern eine sinnlose, gefährliche, positive Diskriminierung.
RMS
Gast
Was habt ihr (Redakteure) eigentlich gegen Männer oder Piraten? Nicht Links genug oder wie? Wir [Männer] haben lange genug Frauenquoten und Genderblabla ertragen müssen. Es ist ist befriedigend wenn eine Partei dieses Pflichtprogramm nicht auch noch absolviert, sondern sich stattdessen um wirklich wichtige Themen kümmert.
Henriette
Gast
"Es wird ja so getan, als ob Menschen nur durch Qualifikation in Ämter und Positionen kommen und nicht durch Klüngel, Verwandtschaft oder die dümmsten und lautesten Sprüche. Wieso dann nicht auch durch ne Quote?"
Trifft genauso auf Frauen so, die sind heute auch grobschlächtig, laut dumm, klügeln und nutzen Verwandtschaftsstrukturen. Frauen die Quoten fordern, wollen lediglich aufgrund eigener Unzulänglicheit weiter bevorzugt werden, das ist traurig für das ehemals sozialere Geschlecht. Zumal den meisten zeitgeistigen Frauen die Einfältigkeit heute auf die Nasenspitze geschrieben steht, so dass ie froh sein können, mit der oberflächlichen Bildung überhaupt eine Beschäftigung zu finden.
Ein Glück dass sich die Piraten nicht mit diesen Quotenkasperinen beschäftigen, denn sonst würde da die positive Energie in der Partei ebenfalls schnell minimiert und das unengagierte Mittelmaß Einzug halten.
soisset
Gast
@dizzy
Stimmt, die Piraten sollten sich erstmal umbenennen.
In die: BatikerInnen
Statt über Datenschutz sollte lieber über Esoterik & das geheime Wissen von Frauen mit Hängebusen debattiert werden.
Dann kommen auch mehr Frauen zur Partei. Ganz besondere Frauen!
Teddy
Gast
Oje, die Kommentarschreiber(_innen) reagieren großteils in Pavlov´scher Manier auf den Artikel. In einer Gruppe / Partei / Institution mit männlich dominierten Strukturen und Diskussionsräumen macht eine Schaffung von Frauenräumen (bzw. nicht-männlich dominierten Räumen) Sinn, um strukturell marginalisierte Menschen zu stärken.
Die meisten Pirat_innen sind Anfänger_innen und müssen Politik lernen; wieso nicht auch Frauen diese CHance geben und eine Quote einführen. Es wird ja so getan, als ob Menschen nur durch Qualifikation in Ämter und POsitionen kommen und nicht durch Klüngel, Verwandtschaft oder die dümmsten und lautesten Sprüche. Wieso dann nicht auch durch ne Quote?
Elisabeth
Gast
Die Piraten tun gut daran, sich nicht mit diesem tertiären Wahnsinn zu befassen und damit ihre Handlungsfähigkeit zu knebeln, sondern sich mit der sachlichen Parlamentsarbeit zu befassen.
Quotendamen sind ewiggestrig, wer in simplen Geschlechtern denkt und dies als Differenzierungskriterium sieht, ist für mich nicht in der Lage, auch nur ansatzweise objektiv und unabhängig zu denken und handeln. Die junge Autorin hat von der Welt aber selbst noch nicht wirklich viel gesehen, scheint hier aber schon in ihrem simplen Dogma gefangen.
Wer sich Quotendamen anschaut, merkt sofort, dass es nicht ihre Kompetenz oder positive Charakterzüge sein können, über die sie sich identifizieren. Kompetente und sympathische Damen werden hingegen stets auf normalem Wege Erfolg haben!
Gunnar
Gast
Nicht rumheulen sondern ranklotzen Mädels!
Dieser ganze Geschlechterrollendiskurs geht mir, gelinde gesagt, langsam auf die Eier(stöcke).
Da hat sich nun endlich mal eine Partei zu geschlechterunspezifischen Positionen durchgerungen und zack - is auch wieder nicht recht.
KrChris
Gast
@Dizzy
Also an meiner Uni in Bayern waren es nahezu 100% der weiblichen Informatikstudenten die länger als 2 Semester blieben... und nur nen Bruchteil der Männlichen die trotzdem noch klar in der Überzahl waren.
Ernst Ellert
Gast
Sehr geehrte Komentarleser...
Wie bei jedem feministisch angehauchten Difamierungsversuch wird auch hier eine gefühlte Ungerechtigkeit durch einseitige Berichterstattung zu einem Problem aufgeblasen.
die Fakten:
weniger Frauen als Männer engagieren (arbeiten!)sich für Parteiarbeit (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/192247/umfrage/frauenanteil-in-den-politischen-parteien/)
hier fällt auch auf das, wenn sich Frauen für politische Arbeit interessieren, sie meißt versuchen ihre Belange auf die Agenda zu setzen (was ja auch richtig ist). Das bedeutet aber keinen Zwang für eine politische Partei sich mit Frauenfragen auseinanderzusetzen.
Mathematisch sind (eine gleiche Eignungsverteilung vorausgesetzt) Quotenregelungen immer eine Verschlechterung der Qualität der Kandidaten.
Absurd wird es wenn wir nach diesem Verständniss berechnen was eine Quotenregelung bedeuten würde:
Eine angenommene FLPD (feministisch/Lesbische Partei Deutschlands) würde bei einem Männeranteil von 4% der Mitglieder eine Quotenregelung einführen für Männer...
Bei angenommenen 50000 Mitgliedern könnten Angenommene 1000 Parteiämter und Sitze bundesweit belegt werden. (Ortsverbandvorsitzende-Bundestagsabgeordnete)
Nun könnte die Partei aus 48000 Frauen 500 Posten belegen , (eine Quote von knapp 1%)
Und aus 2000 Männern ebenfalls 500 Posten belegen.
(eine Quote von 25 % !)
Das heist die Partei würde im Idealfall die besten Frauen (eine von 100) schicken, aber bei den Männer eine Auswahl von 25 Prozent der Besten zulassen müssen.
Parteiarbeit ist ehrenamtliche, zusätzliche Arbeit in den meisten Fällen, und innerhalb der Parteien sollte sich ein neuer Konsens bilden, das wir die besten Köpfe wählen, und nicht ein Geschlecht in seiner Kariere begünstigen, nur weil sich (offensichtlich) weniger Geschlechtsgenossinen einbringen wollen, oder können?
Die Piraten haben Recht. Sie haben als junge Partei (junger Partei(er))
erkannt das in der Generation ihrer Wähler ein anderes Geschlechterverständniss besteht.
Viel Arbeit und Zeit steht hinter dem Einzug in den Berliner Landtag. Schon im Vorfeld hat die Partei transparent dargelegt wer nominiert wird.
Nun belohnt der Wähler den Tüchtigen. Auch sie ziehen mit einer Frau ein. Sie wird Ohne Quotenregelung zu den hellsten Köpfen ihrer Partei und Berlins zählen.
Semper Servus
ERNST ELLERT
herdentrieb
Gast
ärgerlich das: anstatt über die piraten zu informieren hackt die taz auf der frauenfrage rum.
ihr seid halt doch irgendwie und sowieso auf die grünen themen geeicht, mit denen seid ihr ja schliesslich gross geworden.
typisch dass eine neue partei von den etablierten so lange kritisiert, verniedlicht, zerrissen und schlecht gemacht wird bis sie, die neue partei, ebenfalls etabliert ist. siehe grüne.
Christina
Gast
Frauen sind in der IT-Branche, wie in allen technischen Berufen auch heute noch eine Rarität. Dieses ist zwar schade, doch Versuche die Frauen mittels irgendwelcher Quoten zu bevorzugen, würde dazu führen das Frauen ohne die fachliche Kompetenz in dieses Feld gedrückt werden, was natürlich auch den Frauen die heute schon erfolgreich in diesen Bereichen unterwegs sind vor den Kopf stoßen würde, da diese dann ebenfalls als "Quotenfrau" stigmatisiert würden und man zunehmend ihre fachliche Kompetenz in Frage stellen würde.
androgyn
Gast
Warum ist es wichtig, welches Geschlecht ein Politiker hat?. Hauptsache, diese Leute setzen sich für ihre Wähler ein und sind keine Lobby-Marionette. Dieses Frau/Mann-Schubladendenken ist noch ein Relikt aus der Steinzeit. Aber wer es braucht...
reblek
Gast
"Falls es jemanden gibt, der für die Innenwirkung zuständig ist, ist das am ehesten Julia Schramm." - Es geht um die mangelnde Repräsentanz von Frau, die die Autorin prima ergänzt: "jemanden, der", obwohl es um eine Frau geht, also "jemanden, die".
"Der Landesvorstand war dagegen, die meisten Mitglieder auch..." - So, so, "die meisten Mitglieder war auch dagegen"?
NormalBürger
Gast
"...eine Mailingliste nur für weibliche Mitglieder zu gründen..."
Fällt Ihnen da was auf Frau Bergt?
Ihnen und Ihren feministischen FreundInnen geht es nicht um Gleichberechtigung, sonder um eine Sonderstellung NUR für Frauen.
Mal davon abgesehen gibt es bei den Piraten auch keine PiratInnen, es gibt Piraten, weil geschlechterfrei.
Wurde aber mal wirklich Zeit, dass diese quälende Frauenbevorzugung mal von wenigstens einer Partei nicht unterstützt wird.
Jan
Gast
Und der nächste Beitrag über die unhaltbaren Zustände in der Piratenpartei. Fühlt sich jemand bei Taz auf Grund des Wahlerfolges etwa auf den Schlipps getreten?
Es wäre doch mal interessant zu erfahren, ob der niedrige Anteil an Frauen in der Partei nicht darauf beruht, dass sich weniger Frauen als Männer der Partei anschließen? Und wie werden denn die Frauen in der Partei behandelt?
Tz immer diese dämliche Quote....
Swen
Gast
Das ist nicht das Problem der Piraten, sondern der Frauen!
Florian Faber
Gast
Die Piraten sind seit dem voelligen Versagen der Gruenen, eine andere Form der politischen Kultur in die Parlamente zu tragen, der erste zarte Keim der Hoffnung, dass es so etwas wie eine funktionierende Demokratie geben koennte. Und das Einzige, was Euch dazu einfaellt, ist dieser saudaemliche Aufreisser?
Immigrant
Gast
Die Frauen haben ihre kulturelle Rückständigkeit im IT-Bereich wegzumachen. In Deutschland ist die Informatik-Ausbildung und das Vereinswesen sehr steril und das Niveau ist schwach. Das führt dazu, dass man individuell mehr lernt als in den Kursen. Rasch entsteht auf diese Weise eine Meritokratie und eine Respektkultur, es gibt mehr Klasse als Masse.
Das Problem ist dabei aber die enormen Investitionen, um solche Fähigkeiten zu erwerben, um in einem eher kleinen Kreis Anerkennung zu finden.
Es hat in der BRD nie diese hybride Kultur von IT und Hippietum gegeben aus der später Firmen wie Apple entstanden ist.
Und was soll man bei den Migranten sagen ? Die Bildungsideologie in der BRD läßt keine Rezeption innovativer kultureller Strömungen zu. Bildung dient immer noch den Interessen der Wirtschaft oder dem Herrschaftsinteresse des Nationalstaates.
Transparenz, Innovation, Meritokratie, Offenheit, Unternehmertum, freie Kultur - so was will man nicht.
Barbarossa
Gast
Ja, das ist natürlich bitter, wenn eine Gemeinschaft versucht, sich auf Sachthemen zu konzentrieren anstatt auf Quoten. Ist doch klar, dass die schnellstmöglichst im üblichen Politgeschehen weichgespült werden müssen!
Außen- und Innendarstellung: Das Thema werdet ihr sicher, liebe taz, weiter täglich forcieren, bis ihr denn dann die Piratinnen findet, die die Quote doch wollen. Bis ihr die drölf Piratinnen findet, welche ausgetreten sind, ob wegen der Nichtquote oder nicht, denen aber Presse garantiert wird, wenn sie sich "unterdrückt" äußern.
Ich weiß nicht, wie das bei Euch in der Redaktion abgeht, aber ich habe schon viel mit großen Gruppen im Konsensverfahren gearbeitet. Das letzte, woran diese interessiert waren beim gemeinsamen Verabschieden von Positionen, waren die SprachformulierungInnen. Das mag natürlich in eine 70er Jahre Gedankenwelt nicht hineinpassen.
Nu kommt der Trick: Nicht nur die Männer, die noch in dieser leben, müssen dort herausgeholt werden. Auch die Frauen, die dort leben, sollten dieses traute Heim mal verlassen.
Bis dahin viel Spass beim Piratenbashen!
emil
Gast
tjo, geht halt um politische macht, ergo männer weil patriarchat. alle ausregen zwecklos. ende gelände.
Kommentator
Gast
Was mich persönlich ja sehr wundert: Ich lese hier so unglaublich viel über den Sieg der Piratenpartei in Berlin. Mir kommt die Frage auf, was Euch daran so interessiert, so viel über diese Partei zu berichten.
Denn: die Artikel wirken auf mich so, als sei ein Nerv getroffen worden und als sei es nötig, durch viele Artikel über die Piratenpartei (die diese in verschiedenen Hinsichten meistens als "schlecht" darstellt) sich sozusagen von deren Erfolg zu "erholen" und letzteren (zur Beruhigung) als Singularität hervorzuheben.
marta glunck
Gast
über dem artikel steht "Intern kommen Initiativen, die Frauen stärken wollen, nicht so gut an." ich kann dafür im artikel keinen hinweis finden. ist damit gemeint, dass der vorschlag für frauen eine weniger machistische ATHMOSPHÄRE zu schaffen? ist nicht allein dieser vorschlag sexistisch? dass frauen eien bestimmte ATHMOSPHÄRE brauchen, um sich entfalten zu können? oder eine bestimte quote? mensch svenja, das ist doch wirklich blödsinn.
Philipp
Gast
So langsam frage ich mich ernsthaft was die taz gegen die Piraten-Partei hat! Das hat nichts mehr mit journalistischer Berichterstattung oder Meinungsäusserung zu tun, sondern ist eine völlig eindimensionale Problemsuche an deren Ende-egal ob fündig geworden oder nicht-eine Verurteilung steht, die zudem fast durchweg polemisch ist. Selbst konservative etablierte Medien wie z. B. die ARD gehen da unvoreingenommener und schlicht auch professioneller an das Thema heran! Das positivste was mir dazu einfällt, ist das diese-wie auch immer motivierte
-Hetze sich (bisher) auf dieses Thema beschränkt. Das war eindeutig ( in allen(!) euren Artikeln über die Piraten ) mindestens deutlich unter eurem Niveau!
Keine Piratin
Gast
Noch ein taz Beitrag, der auf der nicht vorhandenen Frauenquote der Piraten rumreitet ... seit ihr es nicht Leid?
Die Frauen, die mit in meinem Namen, nach einer Frauenquote rufen, sollten auch gleich eine Männerquote verlangen. Denn nur das wäre Gleichberechtigt.
Aber nein, das fällt uns/den Frauen irgendwie nicht ein, denn eine frauendominierte Partei wäre doch total ... ok ... oder?!
Emanzipiert euch doch endlich über dieses Stereotype Frauenselbstbild hinweg.
PS: Hört endlich auf mit in meinem Namen zu sprechen! Ihr wollt Frauendominanz und keine Gleichberechtigung.
Hauke Laging
Gast
"Auf einem Parteitag hatte Simon angekündigt, eine Mailingliste nur für weibliche Mitglieder zu gründen, weil es bei den Piraten machistische Diskussionen gebe und Frauen eine andere Atmosphäre brauchten, um sich zu äußern."
Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Wenn die Atmosphäre für Frauen angeblich ungünstig ist, dann wird nicht etwa die Atmosphäre korrigiert, nein, bei den Piraten wird ein Abkapselungsversuch gestartet, und bei uns wird dann noch 'ne Nummer entschlossener quotiert... Egal wie absurd die Unterstellung einer Benachteiligung in der konkreten Situation ist.
Stefan
Gast
So langsam nimmt sich das wie eine Hetzkampagne der taz gegen die Piraten aus - bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Ist ja fast wie in der Boulevardpresse :-(
Lars
Gast
Ich verstehe nicht, warum das überhaupt Thema ist. Klar, es ist ein Problem der Piraten, aber letztlich ergibt sich das dadurch, dass sie ihre Anhänger aus einem technophilen Hintergrund anzieht. Und diese ist in der Regel eine Männerdomäne. Quoten lehnen die Piraten aus gutem Grund ab. Die schönen zwar das Bild nach außen, sind aber im Kern eben auch sexistisch und schaffen Ungerechtigkeit. Es ist scheiße, wenn man sich als Frau fragen muss, ob man als Kandidat aufgestellt wird, weil man gut ist, oder nur weil man Frau ist.
Die Initiative mit der internen Mailingliste wurde nicht kritisiert weil sie Frauen stärken würde. Im Gegenteil: das befürworten die Piraten. Das große Problem bei der Sache war die Intransparenz. Die Partei, die sich dieser Sache so sehr verschrieben hat, wollte intern grundsätzlich keine undurchsichtigen Strukturen haben.
Name Eman
Gast
Die Geschlechterverteilung der Mitglieder sollte nicht der Partei zum Nachteil ausgelegt werden, sondern ist anhand ihrer Interessen zu begründen - gäbe es eine Handtaschenpartei, so wären es vielleicht 14 Frauen und ein Mann. Der dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit jedoch schwul sein.
Hans
Gast
Schäbig TAZ, schäbig... erstmal die Bedrohung für Linke/Grüne schlecht machen - irgendwie.
Sollte Euch als selbsternannte Hüter der Basisdemokratie nicht passieren.
Jan
Gast
Es hat schon für den Kommentar völlig an Substanz gefehlt, jetzt soll also noch ein Artikel mit diesem Unsinn gefüllt werden.
Dieses "Problem" wird genau durch solche Berichterstattung hochgekocht und hat Boulevardniveau. Keine Aussage, aber Hauptsache etwas dazu beigetragen.
Noch einmal: Vergleicht man den Frauenanteil der Parteibasis mit dem der Führung so lässt sich kein Nachteil für irgendein Geschlecht feststellen.
Es werden in diesem Artikel also wegen der Betrachtung des absoluten Frauenanteils in der Führung die völlig falschen Schlüsse gezogen.
Richtiger, aber immer noch nicht erwähnenswert wäre: Warum gibt es so wenig Piratinnen?
hessie_james
Gast
Grundgesetz Artikel 3 gilt auch für die Piraten.
Andder
Gast
Danke Svenja,
Schon Dein zweiter Artikel heute über den Frauenanteil bei den Piraten und gefühlt der 50. Artikel darüber in der taz. Aber es ist der erste, der nicht nur plump rumpöbelt, sondern auch zeigt, dass das Thema durchaus diskutiert wird. Und dass es auch Argumente gibt, die gegen Quotenregelungen sprechen (natürlich auch viele, die dafür sprechen, die Welt ist halt nicht schwarz/weiß). Es ist doch vor allem schade, dass die politische Basisarbeit nicht gewertschätzt wird und es nur auf die Frontmenschen ankommt. Das hat auch was mit Gender und so zu tun aber dafür ist halt ne Quotenregelung auch keine Lösung.
Maik
Gast
Mein Gott, ist das ein peinlicher Artikel - anstatt sich zu freuen, dass endlich mal die muffige deutsche Parteienlandschaft in Bewegung kommt, wird der Piratenpartei jetzt direkt erst mal Frauenfeindlichkeit vorgeworfen. Ich wette einen beutzten String-Tanga darauf, dass die taz der Piratenpartei bald auch Rassismus vorwerfen wird, weil nicht genug Migranten Mitglied sind.
Die taz geht echt gar nicht mehr, völlig antiquiert und spießig, nicht mehr zeitgemäß - ganz, aber echt ganz weit hinten.
Hans
Gast
Schon zwei Artikel innerhalb kürzester Zeit von Svenja Bergt zum selben Thema. Noch kommt es quantitativ nicht an die Artikelserie von Alice Schwarzer zum Thema Kachelmann heran, aber das wird schon noch.
bitte anonym
Gast
Als Frau sollte man dem Chromosomisch 'schwaecheren Geschlecht ( fehlt ja eine 'Rippe' im X Chromosom beim Mann, so das es ein Y ergibt, also Mann nur XY ist, woll ?) auch mal mehr Chancen zuwilligen - aber keine Bange Jungs, hinter jedem Starken Mann,steht ja bekanntlich ne starke Frau, auch wenn nur Frau Mutter ist, nee ; )
Maenner sind mehr UNI-Sex akzeptiert. Die meisten Frauen, mich mit eingeschlossen, wuerden eher fuer einen Mann, oder eine all-Maennliche Partie/Partei- what's the difference- waehlen, als fuer eine all-Frauen Partei, und mit der Wahlbeforzugung von MaennerN hat eine Maennerpartei mehr erfolg,...auch wenn die Frauen hinter den Kulissen arbeiten, schreiben,usw.,also die ' Leise Staerke der Frau, was sowieso viel Sympatischer rueber kommt, als Laute Frauen die sich beweisen wollen, und dies auf inner Unsicherheit schliessen laest - also eigentlich das Gegenteil von Popularitaet erzeugt, denn es wird sogar Frauen almaehlich zuwider, und man wuenscht sich ' als Frau' so langsam die ' Weiber ' zurueck in die Kueche und an den Herd, damit Ruhe ist.
Einer der Gruende, und ich moechte es schon es auch erklaeren warum viele Frauen langsam mehr und mehr so denken, ist das eine Mehrheit jener die sich an die Spitzen in Politik, Feminismus, Umwelt, Menschenrechte, brachten, die all-typische ' Noerglerfrau' representieren, welche immer etwas gegen Maenner im allgemeinen auszusetzten haben, und wenn sie ihre Standpunkte vertreten und Publically aeussern, sind sie eher ' Emotional' anstatt ' Rational ', koennen kaum die Ruhe bewahren, und mit Ruhiger Stimme ihren Standpunkt vertretetn, was am meisten in hier in den USA sieht.
Die Stimme geht hoch, keiner wird zu Wort gelassen, es wird dauernt unterbrochen um ja alle Worte in die Konversation unterzubringen, anstatt ruhig abzuwarten bis man dran ist, und sich ' jene' (nicht alle natuerlich ) nicht bewusst sind, das Leute ihre Ohren zuhalten wenn jemand zu laut wird, jedoch ihre Ohren spitzen ' muessen' wenn man leiser spricht.
Waere ich Mann ich glaube ich wuerde Schwul sein, weil die meisten Frauen sind mir einfach zu noerglerisch und hysterisch.
Das war keine Beleidigung, sondern eine objektive freie Meinung welche die momentane auffassung vieler Frauen gegenueber jener die die Frau auf der Weltbuehne zu rperesentieren versuchen
Clemens Rostock
Gast
Panschieren & Kumilieren wird durch eine Listenquote doch nicht verhindert! Die Grünen sind für Panaschieren und Kumulieren und trotzdem stellen sie (meist) quotierte Listen auf! Hätten die Piraten 14 Frauen und 14 Männer auf der Liste gehabt und wäre panaschieren und kumulieren möglich, säßen sicher mehr weibliche Piraten im AGH...
Andrea Wernfeld
Gast
Gratuliere,
jetzt ist das schon der 2. Piratenbashing-Artikel aus Ihrer Feder und er hat es auf die Online-Titelseite geschafft.
Haben Sie nichts besseres zu tun? Die Kommentare zu Ihrem ersten Artikel sprechen bereits Bände - muss dieses Nachtreten sein, damit sie sich besser fühlen??
Gibt es wirklich nichts anderes zu berichten?
Eine sehr interessante und (zunächst) auf Kernthemen spezialisierte (im Sinne von Ahnung haben!!) Partei legt einen grandiosen Start hin und die bundesdeutsche Presse, taz inbegriffen, hat nichts besseres zu tun, als sich über diese Partei schlechtzureden?
Vielleicht haben Sie ein Problem mit Ihrem zweiten zu "kurzen" Chromosom, bildlich gesprochen?
Kip
Gast
Haben wir keine anderen Probleme, als ständig nur über Oberflächlichkeiten wie die Frauenquote zu diskutieren?! Eine Partei zeichnet sich doch nicht dadurch aus, wieviele Frauen/Männer/Behinderte/Asiaten/Schwarze/Weiße auf der Mitgliederliste stehen, sondern wie ihr Programm aussieht und was sie davon durchzieht! Mein Gott! Und was passiert, wenn in einer Partei mal 50% Frauen sind? Wird dann gemeckert, dass nur 3% der Mitglieder Moslems sind?
Marcel
Gast
Man sollte es nicht übertreiben!
Die Partei ist noch sehr jung und tut gut daran erst mal ein Programm auszuarbeiten welches Hand und Fuß hat. Ich bezweifel, dass es eine nennenswerte Zahl von Piraten gibt, die etwas gegen Emanzpiation oder Ausländer in der Partei hat.
Schreiber
Gast
klasse artikel!
Phil
Gast
Wieso unterschlägt der Artikel gerade den Punkt, dass die Frauen in der Piratenpartei selbst gegen diese Quote sind ?
m3t4b0m4n
Gast
Immernoch konnte KEINER eine einfache Frage beantworten.
wie würden #grüne ihre Ämter besetzen, wenn sie nur 1% Frauenanteil hätten? #pragmatismus vs. #feminismus vs. #realität
Enzo Aduro
Gast
Natürlich nicht.
Sollen die jetzt die Frauen von der Straße entführen und auf eine Liste setzen?
Die wählen die Liste wenigstens demokratisch. Und da geht eben eine Quote nicht. Bei den anderen Parteien - auch den Grünen, wenn auch hier mit abstufungen, wird die Liste ausgekungelt. Da kann man dann auch eine Quote, welche irgendwie an tribale Strukturen erinnert, auch reinmachen damit man sich nicht verkungelt.
Warum hat sich eigentlich noch keineR beschwert das da keinE TürkIn drin ist?
dizzy
Gast
Welche Frau will auch in einer Partei voller Nerds mitmachen..