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Frauenmagazine und SexismusFaschismus auf Hochglanzpapier

Frauenmagazine beraten nicht – sie entmündigen. Zeitschriften wie „Glamour“ oder „Jolie“ sind voll von hinterhältig penetranten, menschenverachtenden Tipps.

Frei verkäufliche Menschenverachtung: Frauenmagazine mit den einschlägigen retuschierten Coverbildern. Bild: dapd

Jemand, der eine Frau anspricht, weil ihre Fußnägel nicht lackiert sind, der ihr sagt, ihr Körper sei eine Sünde, der ist vielleicht krank oder paranoid. Diese Krankheit, auf Hochglanzpapier gedruckt und mit vielen bunten Bildern versehen – das ist der Inhalt von deutschen Frauenzeitschriften im Jahr 2012.

Dass die Fotos in solchen Magazinen digital bearbeitet sind und unrealistische Schönheitsideale verbreiten, ist inzwischen ins kollektive Bewusstsein übergegangen. Und ja, deutsche Frauenzeitschriften zeigen fast nur europäische, weiße, dünne Frauen mit langen Haaren. Geschenkt, das ist keine Entdeckung.

Dass aber auch in den Texten der Frauenzeitschriften mit hinterhältiger Penetranz menschenfeindliche, letztlich faschistische Botschaften verkauft werden, wird kaum thematisiert – und wenn, dann eher belächelt. Es gebe schließlich Wichtigeres als Fußnägel, Wimpern und Cellulite. Für Frauen, die sich als emanzipiert verstehen, sind Glamour, Joy oder Jolie höchstens lockere Unterhaltung. Oder irrelevant, vor allem wenn die Frauen nicht heterosexuell sind.

Demütigende Botschaften

Irrelevant kann es aber nicht sein, wenn sich Millionen von Frauen kontinuierlich erklären lassen, dass sie hässlich, fett und eklig sind. Natürlich behaupten die meisten Frauenmagazine nicht, „feministisch“ zu sein. Dafür gibt es die Emma oder das Missy Magazine. Aber: Emma und Missy Magazine haben eine Auflage von rund 70.000 beziehungsweise 20.000 Exemplaren und erscheinen vierteljährlich. Glamour, InStyle, Joy, Jolie und Cosmopolitan verkaufen von jeder Ausgabe 300.000 bis 500.000 Exemplare – monatlich.

Das Perfide ist, dass diese Magazine ihren Leserinnen ein erfolgreicheres, erotischeres, selbstbewussteres Leben versprechen und dabei demütigende und gewalttätige Botschaften enthalten. Das Magazin Jolie wirbt mit dem Spruch „Alles, was das Leben schöner macht“, und trägt den Untertitel „The beautiful life guide“.

Nur ein Zehntel der Auflage von Cosmo oder Glamour: Emma. Bild: ap

In der Juni-Ausgabe findet sich ein „Blowjob-Guide“, der Fragen zu Oralsex beantwortet: Muss eine Frau stöhnen, wenn sie einem Mann einen bläst, auch wenn sie es nicht so toll findet? Muss sie auch die Hoden lecken? Was soll sie tun, wenn sie beim Blasen einen Würgereiz kriegt? Die Antwort ist nicht: „Lassen Sie es, Sie müssen das nicht machen.“ Sondern: „Üben, üben, üben!“ Der Tipp kommt von einer Julia, die in einem „Edelbordell“ arbeitet. Und „Pornostar“ Mia Magma erklärt: „Viele Männer stehen darauf, wenn es einem die Tränen in die Augen treibt.“

Was ist da los? Warum sollte eine Frau, die privat und zum Spaß Sex hat, gegen ihren Willen handeln? Dass Prostituierte und Pornodarstellerinnen so etwas tun, ist das eine. Aber es ist absurd, anderen Frauen zu sagen, sie sollten sich überwinden, weil „er“ ja drauf steht. Egal ob sie es ekelhaft finden. Wobei: Laut Jolie ist das gar kein Sex. Denn wenn eine Frau wirklich nicht blasen möchte und sich tatsächlich weigert, dann ist die Lösung: „Sex! Den gibt’s ja auch noch.“ Ach. Was ist Oralsex, wenn es kein Sex ist? Wenn nur vaginaler Geschlechtsverkehr Sex ist, haben dann Lesben und Schwule gar keinen Sex?

Aber Homosexuelle sind für Jolie sowieso komisch. Zum Thema Kleidung, die man an seinem Partner nicht mag, gibt das Magazin folgenden Ratschlag. Die Frau soll sagen: „Was für ein Zufall. Genau die gleiche Hose hatte unser neuer, schwuler Nachbar gestern Nachmittag auch an!“ Einige Seiten weiter erläutert ein Kolumnist, „warum sich Männer nicht küssen (sollten)“. Begründung: weil es eklig ist.

Dasselbe Heft erklärt unter dem Titel „Was uns erschreckt“, dass ein Viertel der deutschen Frauen mit unrasierten Beinen und unlackierten Fußnägeln herumläuft. „Derlei Beautysünden“ würde der Frühling aber aufdecken. Den Körper eines Menschen im natürlichen Zustand als „sündig“ zu bezeichnen – das kennt man sonst nur von religiösen FundamentalistInnen oder traumatisierten Menschen, die ihren eigenen Körper verabscheuen.

Führer über Führer

Es ist kein Zufall, dass in Frauenzeitschriften die Wörter „sollen“ oder „müssen“ häufig auftauchen und sich in nahezu jeder Ausgabe ein „Guide“ findet – ein Führer (fairerweise sei gesagt, dass es im Englischen die Wörter „leader“ und „guide“ gibt, wobei der „leader“ eher der persönliche Führer ist und „guide“ auch eine Orientierungshilfe sein kann). Die Jolie mit dem Blowjob-Guide enthält zusätzlich einen Festival-Guide, die Juli-Ausgabe der Cosmopolitan bietet einen Safe-Sun-Guide, das Joy-Heft für August einen Holiday-Guide.

Führer über Führer. Dieser Führerkult müsste in Deutschland einen üblen Beigeschmack haben. Aber auch sonst: Die ständigen Tipps, Tricks und Ratschläge suggerieren, dass die Frauen Hilfe nötig haben. Beratung ist eine tolle Sache. Wenn man sie aber nicht braucht, ist es Bevormundung.

Aber kann es sein, dass die Millionen von Frauen, die diese Magazine lesen, völlig fertig und hässlich durch die Welt irren und dankbar lächeln, wenn man ihnen erklärt, wie das denn geht mit dem Leben und so? Was ist dran an den Magazinen, dass sie so erfolgreich sind?

Die Titelseiten geben einen Hinweis. Die Joy erklärt „33 Dinge, die Sie in den Ferien unbedingt ausprobieren sollten“, und „Die 5 Säulen der Beziehung – und wo Sie ansetzen sollten!“. Das Juli/August-Heft von Women’s Health sagt: „Was Sie jetzt über die Pille wissen müssen“ und „Last Minute zum Strandbauch – mit diesen 8 Übungen schaffen Sie’s noch“.

Der einfache Trick ist, die Leserin auf ein Problem hinzuweisen, das sie womöglich hat, und zu erklären, wie sie es – in 5, 8 oder 33 Schritten – lösen kann. Die billigste Variante kapitalistischer Produktanpreisung. Allerdings mit einem speziellen Dreh: Hier fehlt nicht einfach etwas im Regal oder Kleiderschrank, hier wird die Leserin selbst für unzulänglich erklärt.

„Wir, die Frauen“

Genauso simpel ist das allgegenwärtige „Wir“ in den Zeitschriften, ein rhetorisches Mittel, das Boulevardmedien und ErzieherInnen gern nutzen. „Wir machen das so“ heißt: Wer es nicht so macht, gehört nicht dazu. „Wir“ stellt Gemeinschaft her. „Was wir durch Lästern lernen“, erklärt Joy. Women’s Health freut sich: „Viele Männer sind in ihrem Denken und Handeln einfach gestrickt – und genau das lieben wir an ihnen.“

Ein Kollektiv zu konstruieren („wir, die Frauen“), das einem anderen gegenübersteht („sie, die Männer“), die Mitglieder dieses Kollektivs für unmündig und unzulänglich zu erklären und Lösungen für ihre vermeintlichen Probleme anzubieten – das alles sind Elemente faschistischer Ideologie. Neu an dieser Art von Führerkult ist die zusätzliche Verknüpfung mit kapitalistischer Verkaufslogik.

Faschismusvorwürfe haben freilich eine gewisse Tradition im Feuilleton. Die Ehe und die Kleinfamilie, Facebook und Google, Fleischesser und Fußballfans: alle sind mal dran. Frauenzeitschriften waren von dieser Kritik bisher ausgenommen – unberechtigterweise.

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182 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • F
    Feministin

    @ Volker Z.: Sie haben den Artikel wohl gar nicht richtig gelesen. Es ist hoch politisch, wenn Frauen immer eingeredet wird, sie müssten sich und ihren Körper optimieren. Spass haben Frauen dann, wenn sie endlich so sein dürfen wie sie sind. Und keiner mehr mäkelt.

  • VZ
    Volker Z.

    Die Frauen haben es selber in der Hand, also erzieht eure Töchter entsprechend!

     

    Aber die TAZ Frauen sprechen auch nicht für die Frauen......

     

    Frauen und Männer sind unterschiedlich und immer mehr Frauen können mit den überholten, altbackenden Fremminismus Idelogien der 60,70,80er Jahre wenig anfangen!

     

    Mannche Frauen wollen einfach leben und Spaß haben und nicht nur politisch unterwegs sein!

  • UT
    Unüblicher Taz-Leser

    Ein sehr interessanter Artikel. Die Analyse des Personalpronomens "Wir" war schon lange fällig; eine weitere Polarisierung der Gesellschaft in Klischees von ,Mann' und ,Frau' mag der Konsumgüterindustrie dienen, dem Individuum schadet sie nur.

     

    Ich als Mann wehre mich entschieden gegen eine Vereinnahmung als "Wir Männer", welche angeblich nur Fußball spielen, Bier trinken und furzen.

    Ebenso sollte sich jede Frau gegen eine "Wir"-Vereinnahmung wehren, die auf eine Identität als den Arsch bleichendes und rasierendes Wesen auf Stöckelschuhen abzielt.

     

    Faschismus würde ich das nicht gerade nennen, wohl eher Propaganda. Jedenfalls danke für den Artikel, da dieser eine der geistigen Seuchen der letzten Jahre zum Thema hat.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Typisch - Schminktipps als faschistoid brandmarken, aber Zwangsehe und Kopftuch ignorieren oder befürworten.

     

    Peinlich, Frl. Stokowski.

  • W
    Waldmeister

    Sehr geehrte Frau Stokowski:

    Sie müssen jetzt ganz tapfer sein. Diese unbildende Literatur wird hauptsächlich und frei von jeder gesetzlichen Genderquote von Frauen konsumiert.

     

     

    Ja, wir Kerle lesen auch "unsere" Literatur, wir nehmen sie allerdings nicht so ernst.

     

    btw: was ist an der Aussage "Du sollst Spaß am Sex haben" eigentlich so verkehrt?

  • A
    Alexander

    Sehr geehrte Frau Stokowski,

     

    ich kam nicht umhin, diesen Artikel leider bis zum bitteren Ende lesen zu müssen. Selbstverständlich wissen Sie, wie polarisierend Ihre Äußerungen sind. Bei den von Ihnen verurteilten Zeitschriften handelt es sich ausschließlich um Unterhaltungsmagazine - soweit ich das mal Mann beurteilen kann - deren Ernsthaftigkeit man nicht übertreiben sollte. Das was bei Ihrem Beitrag allerdings sehr übel aufstößt ist Ihre Art und Weise, die Dinge zu Tode zu argumentieren - Und dass leider in bester BILD-Zeitungs-Manier: Wenn persönliche Angriffe nicht mehr helfen, so ziehe man einen Faschismus-Vergleich und schon ist die schöne Thematik vom Tisch. Nun ein paar ehrlich Worte. Sie erwecken den Eindruck als wollten Sie sich künstlich Gehör verschaffen, sie geben vor, päpstlicher als der gute Herr Ratzinger selbst zu sein und schießen dabei weit über Ihr Ziel hinaus. Ihr Artikel ist schlicht und ergreifend eine Aneinanderreihung nichts sagender Angriffe gegen eine vermeintlich nicht emanzipierte Gesellschaft, angetrieben durch "Frauenmagazine", gewürzt mit dem guten alten Hitlervergleich ...

     

    Sozialkritik? Ja! So? Nein? Überdenken Sie Ihre Berufswahl ... mit Journalismus hat ihre Art und Weise zu argumentieren nichts zu tun ... Alice Schwarzer könnte eventuell eine neue Assistentin benötigen.

     

    Danke für's Lesen

     

    Ein amüsierter Beobachter.

  • L
    Linda

    Wahre Worte, guter Artikel. Ich bin mal wieder entsetzt, hätte nicht gedacht dass es in diesen Magazinen so abartig zugeht. Wieviel Kalorien man bei welcher Sexstellung verbrennt hab ich letztens als Aufmacher auf einem Titelblatt gelesen und mich fast übergeben, es ist zum heulen und zähneklappern. Und trotzdem guckt man selber an manchen Tagen in den Spiegel und findet sich unzureichend, all dieser Mist vergiftet einen auch wenn man vernünftig, reflektiert und bemüht ist sich ihm zu entziehen.

  • D
    Dana

    Ach Frau Stokowski, nehmen Sie doch bitte Ihren Sto©k wieder aus dem Hintern und machen Sie es sich mit einem bunten Wurstblatt auf der Couch bequem - es darf meinetwegen auch gerne die Emma sein. Wer sich weiblichen Wurstblättchen bevormundet fühlt, hat wohl am ehesten die eigene Unzulänglichkeit im Vergleich zu den manikürkten, pedikürten, haarverlängerten, gebräunten, schlanken und gephotoshoppten "Wirs" mit dem blowjobgeilen Freunnd zu ernst genommen und bringt dann zur Krönung auch noch völlig an den Haaren herbeigezogene Naziargumente. *gähn* Als emazipierte Frau sollten Sie doch eigentlich wissen, was Sie von den Kosmetik- und Modeguides zu halten haben, wobei Ihr Artikel leider dafür spricht, dass Sie das alles viel zu ernst nehmen. Sie müssen das nicht machen. Sie müssen das nicht mal lesen. Und genauso müssen Sie sich auch nicht darüber aufregen dass es Leute gibt, die daran Spaß haben. Ich gehöre zum Beispiel dazu. Bin bekennender Mode- und Kosmetikfan und weiß trotzdem, wo oben und unten ist - unten: wo ich mir die Füßnägel lackiere (türkis oder orange ist gerade sehr schick) und oben, wo die Haarfarbe (blond!) draufkommt. Also bitte... Kein Wunder, dass die weibliche Emanzipation stagniert, wenn man sich dauernd an solchem Mist verzettelt und aufreibt.

  • L
    Lesender

    Ein in den Ansätzen guter Artikel der leider (wie auch an den Kommentaren hier zu erkennen) nicht weit genug ins Detail geht und zu wenige Hintegründe und Mechanismen beleuchtet.

     

    Spannender jedoch sind die beißreflexe die hier von vielen Lesern (!) aber auch einigen Leserinnen an den Tag gelegt werden.

     

    Anstatt sich mit der Thematik zu beschäftigen werden pseudo Diskussionen über angebliche "Faschismuskeulen" (was auch immer das seien soll...) geführt. Hauptsächlich von Männern. Die haben offenbar große Angst davor mal mit der (Faschismus-) Keule von einer Frau einen übergebraten zu bekommen.

     

    Ist ja auch soweit verständlich, hält mensch ja als mann den Großteil der Gesellschaftlichen Macht in Händen und kann dementsprechend auch bestimmen was den von Frauen ertragen werden muss.

     

    So ein Blowjob muss frau ja nicht gefallen sie soll es bloß "aus liebe" tun. Welcher mann käme auch auf die Abstrakte Idee "aus liebe" auf eben jenen zu verzichten. Scheint man aber nicht nötig zu haben, er beansprucht ja für sich irgendwie doch der Boss zu sein.

     

    Die selben Menschen (Männer!) fordern dann Frauen auch noch auf sich doch bitte schick anzuziehen und schön dünn zu sein und erzeugen so schon seit Jahrhunderten genau den Gesellschaftlichen Druck auf Frauen der von den im Artikel benannten Zeitschriften reproduziert wird.

     

    Wenn dann die strukturell unterdrückte Frau (da können Sie jetzt wieder nörgeln wie sie wollen ich würde hier Frauen ihre Selbstbestimmungsfähigkeit abspreche - lesen sie ein paar Studien zu der Position von Frauen im Beruf und Familie und sie werden schnell erkennen was ich meine...) dann mal fordert das ihr täglicher Unterdrücker (der Mann) keinen Bierbauch hat und nicht in Sandalen und Socken rumrennt schreit die Männerwelt gleich auf und füllt sich fast wie in einer Matriarchalen Gesellschaft.

     

    Wenns argumentativ nicht mal dafür reicht dann wird wieder gerne von der Unterdrückung der Frau im Kommunismus gesprochen und warum mensch darüber den kein Wortverliere. Damals war das ja alles viel schlimmer...

     

    Kann ja sein dass es im Kommunismus des vergangenen Jahrhunderts oder in der 68er Bewegung Sexismus gab, aber wie bestimmt jede_r bemerkt hat gibt es diese Gesellschaften nicht mehr, wieso also die Vergangenheit in solchen Punkten in einer Tageszeitung kritisieren wenn es doch schlimmere Probleme in der aktuellen Zeit gibt.

     

    Und wer in einem Land lebt in dem schon nach einigen Jahren nach Zerschlagung des Faschismus die alten Faschisten wieder Bundespräsidenten wurden der soll mir nicht erzählen 40 Jahre nach der 68er Bewegung müsste eine Tageszeitung heute noch den dort vorhandenen Sexismus beleuchten.

     

    Wenn es irgendwen aufrüttelt in Zukunft bitte mehr Faschismuskeulen im Feuilleton. Schließlich kann mensch mit dieser keule gar nicht oft genug auf den deutschen Mittelstand hauen.

  • D
    Dot

    Ein oft übersehenes Problem an diesen Zeitschriften ist, dass viele davon auch von jungen Mädchen im frühen Teenageralter gelesen werden - und zwar ohne kritisches Hinterfragen. Viele der darin übermittelten Botschaften werden so schon früh aufgenommen, nicht nur was Schönheit angeht, sondern auch z.B. Geschlechterrollen und Beziehungsvorstellungen. Das in Frauenzeitschriften propagierte Männerbild ist nämlich genauso menschenverachtend.

    Abgesehen von der etwas forcierten (und unnötigen) Überleitung zum "Führerkult" ein Artikel, der viele wichtige Probleme aufzeigt!

  • LI
    LOL InSchdeil

    Absolut gelungener Artikel, einfach Herrlich! :D

     

    Ich stecke ja gerne mal im Wartezimmer meine Nase in o.g. Magazine. Mal abgesehen davon, dass ich die Texte vor lauter peinlich-infantiler Anglizismen gar nicht mehr lesen mag, sind so einige der Kleidungsvorschläge so dermaßen grässlich, dass man sich nur noch fragt:

     

    Wer rennt in so einem peinlichen Aufzug eigentlich herum und zahlt für die Lumpen auch noch diese Mondpreise?

     

    Keine Farbharmonie, keine optische Optimierung des bekleideten Körpers (erst trainiert man sich die eingetrichterten Problemzonen weg, dann betont man sie durch Rüschen und Raffungen GENAU DA!!!), klotzige Schuhe die jeden orthopädischen Spezialschuh grazil und elegant erscheinen lassen...

     

    So wenig Stilgefühl haben ja nicht mal Hipster, eigentlich die personifizierten Netzhautpeitschen schlechthin.

     

    Und das Ergebnis? Die Leserinnen dieser Postillen fühlen sich in ihren andiktierten "stylishen" Fummeln auch noch wer-weiß-wie-toll!

    Ganz wie der verzweifelte Jungspund, der in der "Deutschen Stimme" liest, dass er der Herrenrasse angehöre...

  • AT
    Abby Thur

    Wissen Sie, diese Magazine sind nicht für Frauen- die sind für "Mädels", also Mädchen.

    Dementsorechend soll man ihnen auch nicht zuviel Ernsthaftigkeit zurechnen.

     

    Wer Sixx guckt, kann auch dazu in der JOY blättern.

  • H
    hanswurst

    Liebe Fannika Unke,

     

    herzlichen Glückwunsch für diesen grandiosen Kommentar!

     

    Vergnügte Grüße

  • M
    Martin

    Der Artikel ist durchaus amüsant und sicher ist an mancher Stelle auch viel Wahrheit enthalten, nur Boulevardmedien und ErzieherInnen in einen Topf hinsichtlich des Wortes "Wir" und dessen Verwendung zu schmeißen, entbehrt jeglicher Logik und soll den Lesern dieses Artikels nur ein weiteres Schmunzeln ins Gesicht treiben, dennoch: sinnfrei und unnötig.

     

    Zu den Verkaufszahlen solcher Magazine und das ist logisch: Nicht nur diejenigen konsumieren, die sich wirklich nach den Tipps richten und sehnen, sondern eben auch die, die es zur Belustigung tun. Das gilt für jegliches Medium. Das Erschreckende daran ist, dass man sich über die Verkaufszahlen von Bild und co. auch immer wieder wundert, obgleich es von beiden Sorten Käufern genug gibt. Man sollte wohl eher bewusst darauf verzichten, diese aus welchen Gründen auch immer zu konsumieren, nur dadurch kommt ein wenig mehr Verstand in unsere meistverkauften Medien. Insofern hat auch dieser Artikel nur wiederum Werbetätigkeit für diese Magazine. Die Autoren wird es freuen.

  • A
    Andrea

    Liebe Margarete,

    deine Argumente hört man nicht zum ersten Mal. Aber das meine Liebe, sind nun mal die Geister, die die liebe Alice und ihre Freundinnen damals riefen. Die Frauen von heute haben qualifizierte Abschlüsse in der Tasche, verdienen Geld und regeln ihr Leben auch gerne mal ohne männliche Hilfe. Neben dieser ganzen Eigenständigkeit wird unser Leben aber immer noch von den jahrtausend alten weiblichen "Problemzonen" dominiert -- Habe ich Spliss? Passt mir dieses Kleid? Wie lackiere ich meine Fußnägel? Das ist nunmal so und wird sich auch trotz aller Aufrufe der dogmatischen Emanzen nicht ändern. Willkommen im 21. Jahrhundert!

    P.S. Diese "Fascho- Argumente" sind auch ziemlich, naja, antiquiert.

  • HB
    heiliger BimBam

    Wenn die Cosmopolitan der Führer ist, dann sind die Leser*_Innen die … Nazis?

  • H
    hiro

    "Guide" heißt nun allerdings nicht nur "Führer", sondern auch z.B. "Leitfaden". Damit funktioniert dann zwar die alle-Deutschen-sind-Nazis-Logik nicht mehr, dürfte aber eine weniger sinnentstellende Übersetzung sein.

     

    Ach was, die Logik funktioniert eh nicht, weil "Führer" eben nicht nur der Österreicher mit Bart und schiefer Frisur ist, sondern eben auch eine Liste mit Informationen, siehe Restaurantf-, Reisef-.

     

    (Ist es Absicht oder Schicksal, daß das Spamvermeidungswort für diesen Kommentar "huhn" lautet?)

  • TB
    Thomas Bauer

    Warum eine kleine Innenansicht dazu nicht veröffentlicht wird, keine Ahnung, aber das ist natürlch Sache der offenbar gut ausgelasteten Leserbriefredaktion.

    Erstaunlich aber finde ich angesichts dieser umfangreichen Debatte zu dem alberen Faschismusvorwurf und dem peinlichen Leserinnen-/Frauenbild der Autorin, dass sie keinen Eingang in die Leserbriefe der gedruckten Ausgabe gefunden hat…

  • J
    Jali

    Eine kleine Bemerkung zu dem "Guide": Die Verquickung der Worte "Guide" oder "Leader" mit dem nationalsozialistischen Führerkult, so wie sie bei uns mit dem Wort "Führer" assoziiert wird, ist in der englischen Sprache gänzlich unbekannt. Gerade deswegen (und weil Marketing-TypInnen finden, dass ein Anglizismus cooler ist), benutzt man es im Boulevard gerne anstelle von "Führer".

     

    Der Führer im faschistischen Sinne heißt in der englischen Sprache tatsächlich "Führer" oder "Fuhrer".

     

    Was das Photoshopping von Fotos angeht, da sei die BBC-Doku "Alesha: Look But Don't Touch" empfohlen, die drastisch zeigt wie die Branche tickt, und auch einen Blick darauf gewährt, wie stark das die Selbstwahrnehmung vor allem von Mädchen und jungen Frauen beeinflusst.

     

    Besonders erschreckend fand ich die Szene, in der Alesha Dixon ein paar Mädchen (so ca. 16 Jahre alt) bittet aus Bildausschnitten eine Collage zu erstellen, die deren Schönheitsideal abbildet. Was dabei herauskam hätte auch aus einem David Cronenberg-Film stammen können. Echt gruselig.

     

    Insofern denke ich, diese Zeitschriften richten wesentlich mehr Schaden an, als man gemeinhin glaubt.

  • S
    Stephans

    Also, ich bin echt froh, dass es Frauen gibt, die sich hübsch machen und uns Männern gefallen wollen. Lässt Euch nicht unterkriegen! :-)

  • SW
    Siriu Wolf

    Stimmt so ziemlich, man muss noch nicht mal die Zeitschriften durchblättern/lesen, die Titelbilder reichen. Photoshop ist eine feine Sache dies aber mal vorweg, es kommt aber darauf an "was man damit macht" genau wie Illustrator oder ZBrush.

     

    Bei der Frage nach Oral - Sex, wäre die korrekte Antwort allerdings folgende gewesen:

     

    Nehmen sie ihren Partner an die Hand, bringen sie ihn zum nächsten Zirkusartisten, spezialgebiet: Schlangenmens! Er muss kein Schlangenmensch sein um durch gezielte gymnasitsche Übungen sich selber mit dem Munde zu befriedigen und dann kann er selber entscheiden "stöhnen oder nicht stöhnen". Der Vorteil dieser Übung ist ersten eine prima Beweglichkeit bis ins hhe Alter, zweitens Dennübungen werden von Männern viel zu wenig getätigt. Er hätte keine Verkrampfungen und Muskelverspannungen mehr und das Bücken klappt dann auch prima!

  • F
    Falmine

    Hahaha. Unterhaltsame Kolumne von Margarete Stokowski und noch unterhaltsamere Kommentare dazu! Es ist eben Ferienzeit und bei den einen gibt's nur dann das Sommerloch in den Köpfen, bei den anderen gibt's das Sommerloch ganzjährig. So verschieden ist das im menschlichen Leben. Wer die Yellow Press kauft, liest kaum die taz und umgekehrt.So what. ;-))

  • W
    Watson

    Also so einen schönen, gegenderten, antikapitalistischen, kommunistischen und feministischen Artikel habe ich lange nicht mehr gelesen.

    Die Kritik an Zeitschriften die, sagen wir mal, qualitätsware auf den Markt bringt, ist meiner Meinung nach gerechtfertigt, aber so schön noch an 3 weiteren Fronten zu kämpfen, ist einfach köstlich.

    Aber zum Glück haben wir ja Meinungsfreiheit!

    Sonst könnte man die Frauenzeitschriften ja verbieten und uns nur noch solche Filetstücke zu lesen geben...

  • C
    C.o.

    wie entkommt man/frau denn dieser stumpfsinnigen, fahrlässigen Reizüberflutung?! Einerseits wird Sexualität fast schon in mythische Sphären gehoben, "was will das Weib" fragte sich einer vor langer Zeit und heute wissen wirs "Üben, üben, üben"?

     

    Da gabs dann diese völlig hirnlose Debatte über stillende Mütter in der Öffentlichkeit (wann war das, vor einem Jahr oder mehr, interessiert schon niemanden mehr)und gleichzeitig 'rennen wir laufend' an "Bauch rein-Brust raus" Bildchen vorbei?!

     

    Sexualität beginnt wo? Wenn Sexualität immer noch nur in Verbindung mit Penis, Dildo, Penetration, Blow-Job und Co gedacht wird, wunderts kaum, dass Frau kaum als autarkes Wesen auftreten kann?

    Wenn 'die Frauen' Männer wollen, weil diese "am Penis dranhängen" ('hihihi'), weil etwas anderes will sie ja nicht, die, die 'es nicht hat'. Ist das Fetischismus, jaaa und wie?! Aber einer der so tut, als wäre er normal und richtig? Was zum Henker wird da eigentlich immer wieder reproduziert, auf allen möglichen Ebenen, in uns (alle) eingepflanzt?

     

    Lustig, das Wort, das ich zur Spamvermeidung eingeben muss, ist huhn. Wenigstens nicht Gockel;-)

  • E
    EuroTanic

    Aus dem Bewußtsein, gut angezogen zu sein, empfängt eine Frau mehr innere Ruhe als aus religiösen Überzeugungen.

  • R
    robert

    "NOCH ist niemand gezwungen, diese Gazetten zu konsumieren."

     

    aber es gibt einen deutlichen druck des mainstreams, deren tipps umzusetzen - bei strafe der abwertung.

     

    so kommentierte am 19.07.2012 18:03 Uhr "Ein Mann, der die Wahl hat": "Von mir aus kann eine Frau gerne dick sein, sich nicht rasieren und eine Kurzhaarfrisur verpassen. Damit ist sie aber 0,1 Sekunden, nachdem ich sie erblickt habe, als potentielle Partnerin ausgeschieden. Mädels: Auch wenn manches wirklich so absurd ist wie im Artikel beschrieben, orientiert euch trotzdem lieber an Frauenzeitschriften als an den Tipps von Frau Stokowski."

     

    abgesehen davon, dass der typ offenbar glaubt, die "mädels" würden ihn umschwirren und seien verletzt, wenn der tolle hecht sie nicht will:

    so wie dieser knallkörper denken leider nicht nur viele jungs. viele mädchen und frauen orientieren sich leider an den langweiligen, normierten schönheitsidealen, weil sie nicht das gefühl haben, sich außerhalb dieser norm erfolgreich positionieren zu können.

    das posting des männleins zeigt sehr ehrlich, wie manche männer tatsächlich kalkuliert und dümmlich an diesen normen mitstricken.

  • B
    Basti

    Danke für den Artikel.

     

    Leider ist er zu kurz für das Thema :-)

     

    Trotzdem, echt klasse!! Weiter so!!

  • D
    Duderich

    Guter Text. Schade nur, dass der Beauty-Wahnsinn mal wieder auf das weibliche Geschlecht begrenzt wird. Wenn man schon Womens Health anführt, sollte der Verweis auf Mens Health nicht fehlen.

    Es gehört nämlich auch zur Lebenswirklichkeit, dass Männer einem Schönheitswahn unterworfen werden. Nicht nur schöne Frauen tummeln sich in den Werbespots, sondern auch Six-Pack-bewährte Männer. Wie man zu solch einem Six-Pack kommt, können interessierte dann bei Mens-Health nachlesen.

     

    aufzeichnungen-eines-gutmenschen.blogspot.com

  • K
    KKKOK

    Ich muss anmerken die Emma so wie die hier erwähnten Hochglanzzeitschriften schenken sich beide nichts.

     

    Beides sind Ausuferungen zweier extreme, die beide auf ihre Art menschenverachtent und zutiefst abstoßend sind.

  • M
    Martin

    Ich möchte darauf hinweisen, dass mit dieser Art von Zeitschriften nicht nur für Frauen verblödet werden sollen. Wer einmal eine GQ oder ähnliche Formate in der Hand hatte, wird schnell feststellen, dass die Ihalte die selben sind. Strandfigur, Beine rasieren, do's and dont's und 85% Werbung für Mode und Kosmetika.

  • D
    Daniela

    Danke für diesen Artikel!

    Ob der Begriff Faschismus hier unbedingt fallen muss, ist eine andere Frage - aber inhaltlich stimme ich hier voll und ganz zu.

    (Und die Kommentare sind auch hoch amüsant!)

  • M
    Maria

    Ich selbst lese keine Frauenzeitschriften, weil mich gerade die kritisierten Inhalte nerven. Allerdings finde ich, dass der Beitrag total überzogen und herablassend ist. Es geht um Unterhaltungslektüre, nicht um die Rettung des Planeten. Mich stört auch die Wortwahl, etwa "Faschismus". Beiträge über Cellulite sind auch nicht "menschenfeindlich". Die kritisierten Titel sprechen eher jüngere Frauen an, die noch ihren Weg suchen - oder einfach nur etwas leichte Unterhaltung wollen. Welche Frau würde schon eine Frauenzeitschrift kaufen, die wissenschaftliche Studien über Antifaltencremes, Börsentipps, zerstörte Umwelt, Gift im Essen, Energiewende oder andere schwer verdauliche Sujets thematisiert? Lasst den Frauen ihre Frauenzeitschriften, Adelsblättchen oder "Peoplemagazine". Männer lesen auch nicht nur Wirtschaftsmagazine, oder?

     

    Ärgerlich ist, dass Frauenverachter (die gibt es leider überall) aus dem Beitrag ableiten, dass Frauen eh so doof sind, dass sie nur solche Frauenzeitschriften verdienen. Wer Frauenzeitschriften so massiv kritisiert, kritisiert automatisch deren Leserschaft. Dass hat die Autorin nicht bedacht oder billigend in Kauf genommen, weil sie sich an ihren eigenen Worten berauscht hat.

     

    Mir hätte gefallen, wenn der Beitrag Vorschläge für bessere Heftkonzepte gemacht hätte. Hat er aber nicht. Wer so massiv mosert, sollte Alternativen anbieten. Sicher freuen sich die Heftemacher über kluge Vorschläge, die Frauen noch cleverer machen, als sie ohnehin schon sind (siehe aktuelle Studie aus Neuseeland). Na, wie wärs, Frau Stokowski?

  • DD
    DJ Doena

    Das diese Magazine für den Mülleimer sind und die Beautytips Frauen runterputzen - agreed.

     

    Aber vom "guide" zum "Führer"? Really? Davon mal abgesehen, dass ein "leader" kein Führer, sondern ein Anführer ist und ein "guide" einen normalerweise durch Höhlen und Museen führt, ist der TAZ bisherhe wirklich noch nie "Godwin's Law" untergekommen?

  • R
    Ruth

    Die geschlechterdebatte ist scheinbar in geschlechtsspezifischen Mustern erstarrt. Sogenannte "frauen"magazine erkenne ich lediglich als wirtschaftsmagazine, ausgerichtet auf einen "markt" -Liegt der anteil der werbung nicht bei 80% ?

    warum emma eine vielfach niedrigere auflage hat?

    Konsum ist der ersatz fuer kreativität, eigensinn und selbstwert

    Ist die religion die uns kontrolliert:wir wissen das und sind zu faul uns zu bewegen oder zu ändern. Selbstverantwortlich zu werden

     

    Bitte mehr miteinander unter all den diversen interessengruppen und respekt und qualität

    Nun ja gut reden.

  • HL
    Heike Lindenborn

    NOCH ist niemand gezwungen, diese Gazetten zu konsumieren.

  • J
    Jojas

    Möchte nochmal dem Gedanken an ein entsprechendes Buch Anstoß geben. Die Resonanz spricht ja Bände.

    Wäre es übrigens ok, wenn ich dann in der Danksagung Erwähnung finde?

  • H
    Hochglanzschmunzel

    Dieser Artikel ist ein trauriger Tiefschlag in das Andenken aller Opfer des Faschismus.

     

    Und der stete Hinweis auf die Auflagenhöhe - jaja, das ist dann wohl die feministische Form des Penisneids.

  • K
    konrad

    Irgendwie hab ich schon oft dasselbe gedacht, wenn ich so Magazine bei Mutter&Schwester rumliegen sah...

    Hätte es nur nie so gut wie hier in Worte packen können!

     

    mehr davon bitte :)

  • B
    Blowjoberin

    :D

    Ich bin mir fast sicher, dass dies ein Hack der TITANIC-Redaktion auf den TAZ-Server ist.

  • P
    petronius

    danke, fr. stokowski

     

    ich unterschreibe jedes wort

     

    und für die schwinger der umgedrehten nazikeule:

     

    jehova, jeho...ähm:

     

    führer, führer, führer, führer...

     

    schon seltsam, wohin die pc manche führt, wenn sie doch nur sagen: frauenzeitschriften sind doof und ihre leserinnen wohl auch, wenn sie sich das freiwilig antun

     

    (gilt für die männerzeitschriften natürlich auch, und warum sich weniger männer als frauen diesem terror hingeben, ist wieder ein anderes thema)

  • G
    Greenstreet

    Im großen und ganzen bin ich mit dem Artikel einverstanden. Was mir - und wie gelesen habe auch einigen anderen hier - übel aufstößt, ist dieser zwanghafte Nazibezug über den Begriff "guide". Im Kontext übersetzt ist es eben nur die Anleitung, ein Leitfaden. Das das, was da qualitativ angeleitet wird, unter aller Sau ist, einverstanden.

     

    Aber nur weil es da noch eine zweite Übersetzung geben könnte, müssen Sie nicht gleich die Nazikeule schwingen.

  • WG
    Wendy Gondelntrauertragen

    "Letzlich" faschistisch. Soso.

    Schon öfter angeklungen, aber reicht es nicht, das einfach nur hochproblematisch oder voll scheiße zu finden? Und dann aber eben bitte "hoch" oder "voll" oder, wenn es denn schon hyperbolisch (um nicht zu sagen: "letztlich" neurotisch) sein muss, irgendwie so etwas. (Es muss natürlich nicht sein; wie offen muss ne Tür eigentlich sein, damit sie nicht von Ihnen eingerannt wird?) Aber "letzlich"? Mensch, da fallen einem ja gleich ne Menge Dinge ein, die "letzlich" faschistisch sein können, aber es "letztlich" natürlich nicht sind. Also, wenn schon offene Türen einrennen, dann mit Karacho und Stil, das gibt dann vielleicht noch einen Mehrwert, aber nicht so n lauwarm-feiges Alibi-"Letztlich".

  • AR
    Antje Reifferscheidt

    längst überfällig der Artikel. Aber es gibt immer zwei Parteien: Die die es schreiben und die, die sich für dumm verkaufen lassen.Manchmal gehöre ich auch zu denen.Welchen verrate ich nicht.

    Ganz im Ernst, was wird eigentlich generell vermittelt. Als ich im Frühjahr die Litfaßwerbung der neuen Klum Supermodelsendung sah, dachte ich so insgeheim, irgendwie sehen die alle geklont aus. Wie Barbiepuppen.

    Das eine Barbie, sollte sie real existieren im Rollstuhl säße, weil ihr Körperbau den tägl. Anforderungen nicht im Entferntesten entspricht, weiß kaum jemand.

    Daß unter den ästhetischen Kunstnägeln häufig unästhetische Pilzkulturen gedeihen wird weggelassen oder einfach ignoriert. Daß Botox ein Nervengift ist und zu Spätfolgen führen kann- dito.

    Ich will nicht im Rollstuhl sitzen, sondern selber laufen. Ich brauch mir nicht die Brust zu vergrößern, nur damit der Männerwelt das Hirn aus dem schädel west - übrigens geht eine große Oberweite verdammt aufs Kreuz. Und ich will für mich selber entscheiden, was für mich beim Zusammensein obligat ist und nicht nur- damit er bei mir bleibt- alles mitmachen. Wo bleibt denn da der Selbstrespekt ( und auch der vor dem Partner)?

    Zu guter Letzt habe ich auch ein Gehirn...man sollte es kaum glauben...das ich bei Bedarf einschalten kann.

    Wenn ich ein gesundes Selbstbewußtsein habe brauche ich auch kein Modediktat dem ich mich unterwerfen

    muß. Dann bin ich frei zu entscheiden, was mir gefällt und wer mir gefällt und dann muss ich mich auch nicht verbiegen.

    eine der Grundvoraussetzungen für gelungenes Leben ist auch die Selbstakzeptanz und wer sonst mich nicht mag oder akzeptieren kann/will, kann sich andere Gesellschaft suchen.Ich bin Frau genug um mir nicht vorschreiben zu lassen, wie Frau zu sein hat

  • S
    sascha

    Dieser Artikel kann unmöglich ernst gemeint sein. (Nein, ich arbeite bei keine Frauenzeitschrift)

  • JM
    James McCudden VC

    Klasse Artikel!

    Aber eins hab' ich nicht verstanden: Was ist denn an "üben, üben, üben" falsch?

     

    Klar, die meisten Frauen sind schon talentiert, aber andere halt nicht, und die müssen halt üben... Das ist doch kein Grund, sich zu schämen...

  • MF
    Manuela Friedrichs

    liebe frau stokowski, ihren ansatz in ehren, aber neu ist er nicht: das thema wurde auch hierzulande schon vielfach journalistisch bearbeitet, von FR über Neon bis hin zur SZ - und in zahlreichen feministischen schriften sowieso. und auch anspruchsvolle literarische werke von renommierten autorinnen (marlene streeruwitz "jessica, 30", s.fischer verlag oder kerstin grether, "zuckerbabys", suhrkamp) handeln von diesem thema. eine 14-jährige amerikanische schülerin hat es mit einer unterschriftenaktion unlängst geschafft, dass die bilder im US-teenmagazin "just seventeen" nicht mehr retuschiert werden dürfen. auch die brigitte druckt seit langem keine fotostrecken mehr von models. nicht verzweifeln, es gibt hoffnung!

  • B
    Brick

    Ich bin mir nicht sicher, wie ich das schreiben kann, ohne die von mir nicht gelesenen Netiquette zu misachten. Ich versuchs mal: ich fand den Artikel extrem lustig, auf eine ungeplante B-Movie Art.

    Ich bin mir nicht sicher, wie man die vorgebrachten "Argumente" widerlegen soll, wenn der Autorin offensichtlich selbst bewusst ist, dass ein guide nichts mit Anführer zu tun hat.

    Den Oralsexteil fand ich am lustigsten. Das scheinbare Unverständnis, dass es natürlich beim Oralsex ausschließlich darum geht, was der Partner bzw. die Partnerin gut findet, ist schon überraschend.

     

    "Egal ob sie es ekelhaft finden."

     

    Das ist natürlich das sofortige Ende der Beziehung. Eine Beziehung mag viel aushalten aber, wenn sich der eine Partner vor dem anderen ekelt, dann sollte man das beenden und zwar völlig unabhängig davon, ob es sich um den weiblichen oder männlichen Partner handelt.

  • VH
    Volker Hett

    Also wenn sie das Wort "Führer" nicht mögen, dann sollten sie Guide in diesem Kontext mit Anleitung übersetzen.

  • M
    Marion

    Da fällt es einem wie Schuppen von den Augen: 1945 hat der Faschismus in D einen beispiellosen Siegeszug begonnen. Eigentlich gibt es nichts mehr, was nicht "faschistisch" ist. Wer sagt es Hitler (jetzt 123 Jahre alt) und allgegenwärtig? Was die Autorin über die Fernsteuerung der deutschen Frau aus dem "Führerbunker" von "Brigitte" oder "Amica" enthüllt, ist alarmierend. Dass derart Entmündigte Weibchen nicht als Quotenfrauen für den Porsche-Vorstand taugen, ist nun hoffentlich allen Männern klar.

  • T
    Thomas

    Der Artikel hat mir teilweise recht gut gefallen und ich glaube, dass der Führerkultvergleich zwar viel zu weit geht, ebenso der Faschismusvorwurf, aber gewisse Parallelen durchaus nicht ganz aus der Luft gegriffen sind. Dies trifft meines Erachtens übrigens auf viele moderne Medien zu. Nur frage ich mich, warum ausgerechnet die Emma und das Missy Magazine als Gegenbeispiel genannt werden, treffen doch viele Kriterien, mit denen landläufig der Faschismus charakterisiert wird, auch auf den Feminismus als Ideologie zu. Mein Resümee wäre deshalb, nicht ganz so weit auszuholen mit der Faschismuskeule und erstmal Entideologisierung bei sich selbst zu betreiben.

  • K
    Karl

    Also die meisten Frauen- und Männerzeitschriften, die ich kenne, sind alle sehr inhaltsentleert. Ist für mich eher Boulevard mit vielen bunten Bildern und noch mehr Werbung (für Klamotten, Parfum, Täschchen, Gadgets etc.). Wer das als Leser irgendwie ernst nimmt, der ist nur zu bemitleiden.

     

    Dieser Artikel hier ist aber auf dem Niveau eines schlechten Foren-Rants. Eigentlich hätte Godwin’s law greifen müssen, als vom "Guide" zum "Führerkult [...] in Deutschland" übergeleitet wurde. Da habe ich innerlich ordentlich gelacht.

     

    Bin durch Bildblog gekommen.... und werde definitiv nicht bleiben.

  • D
    Durchmarsch

    Es vergeht wohl kaum ein Tag und Artikel bei der taz, in deren Schlagzeile die Wort Nazi oder Fashismus auftauchen. Vermutlich sind das Schlüsselwörter für Linke, die sowohl zu einem sofortigen Interesse als auch zur Ausschüttung von Glückshormone führen.

     

    Das der inflationäre Gebrauch dieser Begriffe deren Inhalt relativiert und verändert, müßte eigentlich klar sein. Ich sage mal, wenn das da in den Frauenzeitschriften Faschismus ist, kann es im 3. Reich nicht alzu schlimm gewesen sein. Ein bißchen Diskriminierung gabs und gibts ja immer.

  • X
    Xevulon

    "Faschismusvorwürfe haben freilich eine gewisse Tradition im Feuilleton"

     

    Genau. Vor allem bei der TAZ. Der Artikel wäre richtig gut, wenn es nicht dauernde Querverweise zu den Nazis, Gerede über Faschismus und Sätze wie "Führer über Führer. Dieser Führerkult müsste in Deutschland einen üblen Beigeschmack haben." enthalten würde. Man könnte grade meinen Hitler persönlich hätte die Zeitschriften in Auftrag gegeben und in den Redakteurräumen würden noch heute braune Uniformen und rote Armbinden getragen werden. Reicht die normale Faktenlage nicht aus, dass man diese Zeitungen auch ohne billige Nazivergleiche verteufeln kann?

  • C
    Calitia

    Liebe TAZ, das ist ein fürchterlicher Artikel der weder Hand noch Fuß noch sonstige Gliedmaßen, ganz zu Schweigen von einem Sinn, hat. Dieser Artikel ist derartiger journalistischer Sondermüll, dass man beim Kommentar leicht in Versuchung kommt sie grenzenlos zu beleidigen. Es ist kaum zu fassen, das so etwas veröffentlicht wird. Wer liest das? Wer segnet so etwas ab? Eine rhetorische Katastrophe, eine völlig haltlose These (+ haltlose Behauptungen), aus dem Zusammenhang gerissene Beispiele, keinerlei Stil. Ich fühle mich als Frau beleidigt. Das war's schon.

     

    In der Hoffnung auf Besserung, eine Leserin

  • LL
    l. liebst

    guter artikel, lange überfällig.

  • Z
    Zuviel

    Schade, ich hätte den Artikel verschickt, wenn nicht dieser Führervergleich so unglaublich abstoßend wäre. Wenn ich mich in die Situation versetze, solchen Magazinen in einer Form affirmierend gegenüberzustehen, dann, glaube ich, würde ich über die Passage nicht hinauslesen.

     

    Trotzdem danke.

  • T
    ThorstenV

    Der Blowjob ist schon interessant. An sich sicherlich, aber auch die immer wiederkehrende Argumentation, dass das schlimm ist, dass nicht dazu aufgerufen wird, das nicht zu machen, wenn man nicht will. Ich fürchte, wenn in Zukunft nur noch Anleitungen für Dinge, die man will erscheinen sollen, wird der Markt der Publikationen arg dünn. Normalbürger X wird eher davon absehen, eine Anleitung für etwas zu kaufen, was er sowieso nicht tun will.

     

    Leider ist die Realität noch so, dass die meisten Menschen auch mal Dinge machen müssen. die eine lästige Pflichtübung sind. Man übersteigert den Bereich der Sexualität, wenn man meint, gerade da dürfe es (jedenfalls subjektiv) nie so sein. Es kommt im menschlichen Alltag schon mal vor, dass man für jemand anderen etwas macht. Für Geld, für gute Worte, aus Liebe, oder weil man verheiratet ist. Überschneidungen der Gründe sind grundsätzlich nicht ganz ausgeschlossen.

  • Z
    Zeugs

    Ich glaub, die Verkaufsrate von Jolie etc wäre niedriger, wenn nicht sämtliche Arztpraxen und Frisöre des Landes sie abonniert hätten. Ich weiß schon, warum ich mir zu Arztbesuchen mit ellenlanger Wartezeit was eigenes zu lesen mit nehme. Immerhin liegt mancherorts nun auch eine Geo rum.

  • M
    markus

    zum teil interessante beobachtungen. das mit dem faschismus wirkt aber an den haaren herbeigezogen.

  • FL
    Frau Llama

    Das Ende des Artikels hinterlässt für mich fast mehr Fragen als Antworten. Er endet abrupt- und ich hab das Gefühl, dass hier genau das gemacht wird, was in den Zeitschriften angeprangert wird: "Kaufst du Frau die Zeitschrift, bist du Faschist(in)!" Fällt das nicht auch wieder unter Bevormundung?

  • S
    Smynt

    Auch ein Mann hat sich vor kurzem Gedanken über Frauenzeitschriften gemacht. Er findet sie nicht faschistisch aber auch kritikwürdig. Absolut lesenswert:

    http://www.haz.de/Nachrichten/Medien/Uebersicht/Verlage-versuchen-s-mit-Fashion-Style-und-Kohlsuppe

  • JD
    Joe di Maggio

    Auf den Punkt - so schnell + einfach geht manchmal Aufklärung ...

     

    ------------------------

    von Daniel:

    Nach der Definition sind die politischen Parteien, die den Schutz von Minderheiten (Arbeitern, Migranten, etc) als wesentlichen Kern ihrer Arbeit sehen (also SPD, Linke, Grüne) allesamt "faschistisch".

  • I
    Ili.

    Wunderbarer Artikel. Bringt es direkt auf den Punkt.

    Ich hoffe, es kommt auch ein Artikel über Männer Magazine.

  • S
    @saitam

    Die Aufgeilung am ›Führer‹ relativiert sich, wenn man weiß, daß der ›Guide‹ mit ›Ratgeber‹ übersetzt wird. Der Artikel ist ansonsten gut, bringt aber leider keinerlei neue Aspekte in die Diskussion.

  • B
    Beso

    Die einzige, die hier 500.000 Frauen monatlich entmündigt, sind Sie!

  • C
    Claus

    WIR Männer bekommen natürlich jedes Jahr im Sommer aus allen Fernsehkanälen zu hören, dass wir gefälligst nicht in kurzen Hosen mit weißen Socken in Sandalen ins Büro gehen sollen - von Frauen.

     

    WIR bekommen in Talkshows, Diskussionen oder Kolumnen gesagt, was wir tun sollen, um den Frauen sexuell zu befriedigen - von Frauen.

     

    WIR werden gern pauschal als geistig minderbemittelt, aber zumindest extrem einfach gestrickt hingestellt, weil uns ja nur Fußball und Sex interessiert - von Frauen.

     

    Also wenn es schon unerträglich ist, wenn SIE von ihren Geschlechtsgenossinen in den Hochglanzmagazinen vorgeschrieben bekommen, was Sie zu tun haben und wie Sie sein sollen - können Sie sich vorstellen, Frau Stokowski, wie es ist, wenn einem das DIE vom anderen Geschlecht immer wieder erzählen.

    Oder, halt - sind das vielleicht gar nicht DIE Frauen? Ist das vielleicht eine kleine radikalisierte Minderheit? Warum widersprechen die anderen Frauen denen dann nicht? Warum reden Sie immer nur, wenn es um IHR eigenes Geschlecht geht?

  • L
    Lovely

    Man dankt für diesen treffenden Artikel!

     

    Beim Anblick dieser Zeitschriften wird man daran erinnert, wie selbstverständlich Viele deren Tipps und Anweisungen doch erscheinen.

    "So" und "so" hat Frau zu sein und auszusehen.

    Dass man > selber < entscheiden darf und auch sollte, wie man aussieht oder was man trägt, ist Vielen schlicht fremd.

     

    Mit dem Individualismus ist es nicht ansatzweise so weit her, wie man es sich in dieser ganz persönlichen Frage wünscht.

    Und wir leben hier immerhin dankenswerterweise (!) in einer vergleichsweise freien und toleranten Gesellschaft.

     

    Herzliche Grüsse an alle IndividualistInnen!

  • S
    Sebastian

    Oh Hilfe.

     

    Erstmal herzlichen Glückwünsch zur Erfüllung von Godwins-Law noch oberhalb der Kommentarspalte.

     

    Mein Beileid auch zu dieser offensichtlichen Darlegung des DEnglisch-Problems in Deutschland. "Guide" bedeutet hier "Anleitung" oder "Ratgeber".

     

    es ist ja eine Sache wenn man sich über solche Zeitschriften lustig macht, aber der Artikel ist wirklich doppelte Selbstdisqualifikation.

     

    Setzen. Sechs.

  • T
    Tim

    Logo Führerkult. Wenn Leser/innen auf Schritt und Tritt anscheinend in Zeitschriften (und auch in der wiederum von besonders Frauen als Zielgruppe ansprechenden Ratgeberliteratur) nicht mehr ohne die "ultmativen Tipps", "die besten Tricks", den "Super-Guide", usw. auskommen, dann ist das Entmündigung. Da wird unreflektierter Konsum gepredigt und die Leserschaft auf Verhaltenslinie gebracht.

     

    Was man auch bedenken sollte: Frauenmagazine werden von den Verlagen als eines der wenigen Themen mit Auflagenzuwachs gesehen. Alleine im ersten Halbjahr 2012 sind mind. 4 neue Magazine erschienen.

     

    Da man davon ausgehen kann, dass die Leserinnen weder durch Repressalien noch Angst vor negativen Konsequenzen dazu gebracht werden, das zu lesen, wäre interessante Frage, wie unsicher sich große Teile der Gesellschaft fühlen, die weder sich eine Nagellackfarbe noch das Urlaubsziel ohne Hilfe und Vergewisserung aussuchen können.

  • S
    Schulze

    Werd´ den Artikel natürlich retweeten und auf Facebook verlinken. Leider nur fürchte ich, dass die Mädelchen alle schon so brainwashed sind, dass sie nicht einmal mehr verstehen, worum es in dem Artikel geht.

     

    Wohne seit einem Jahr in einer Kleinstadt und sehe hier fast nur flachbrust-flacharschige halbnackte Langhaardummchen die tatsächlich mit 13 ihren ersten Ar...fi.. haben..... Blowjob für die gesamte Clique des sog. Freundes dann inklusive.

     

    Unendlich erbärmliche Opfer von Müttern, die ihrerseits bereits ohne Selbstwertgefühl öffentlich gedemütigt werden oder sich entsetzlich schämen, alleinerziehend zu sein.....

     

    Und alle finden das vollkommen normal.

  • I
    ion

    Ach-ne! Entdeckten Sie gerade (für sich), dass Kapitalismus (wie auch organisierte Religion) letztlich immer faschistoid ist und Frauen auch in dieser Hinsicht keine intelligenteren Wesen sind?

     

    (19:39 19.07.2012)

  • J
    Jemand

    Interreanter Artikel, jedoch ist Oralverkerh wirklich kein Sex, weder im biologischen Sinne (es sei denn für Maulbrüter) oder im Politischen (man frage hierzu einen ex-US-Präsidenten)

  • B
    Bron

    Hallo Margarete,

     

    ich finde deine Gedanken dazu sehr interessant. Aber wie kommst du darauf, dass diese Zeitschriften für einige Frauen irrelevant sind, "vor allem wenn die Frauen nicht heterosexuell sind"? Für bestimmte Kreise in der "Szene" mag das gelten, aber für die Mehrheit glaube ich das eher nicht - zumindest nicht was "Beautyguides" etc. betrifft (Tipps und Tricks für Blowjobs bei Männern sind da natürlich eine andere Sache).

  • G
    großmeister_b

    Die Autorin hätte auch mal sagen können, wo sie ihren Begriff von "Faschismus" her hat.

    Es gibt so viele Begriffe, die bei Lifestyle-Magazinen zutreffen: Reaktionär, niveaulos, manipulativ, hysterisch, wirklichkeitsverzerrend, opportunistisch oder einfach nur dumm/verdummend.

    Deswegen sind sie noch lange nicht faschistisch.

    Und Lifestyle-Magazine unterscheiden sich da auch nicht groß voneinander, egal ob Frauen- oder Männermagazine. Die Worte "Sollen" und "Müssen" findet man dort immer.

    Im harmlosesten Fall heißt es, "Diese Bücher muss man gelesen haben" oder "Diese Länder/Orte müssen Sie besucht haben".

    Da sind natürlich (nach unten) kaum Grenzen gesetzt, bis hin zu Sexpraktien.

    Aber ich würde den Frauenzeitschriften nicht mehr, *seufz*, "Faschismus" unterstellen als den Männerzeitschriften.

  • F
    fitnesszwerg

    Amüsanter Artikel. Frauen, die Frauenzeitschriften lesen, genauso wie Männern, die Männerzeitschriften lesen, ist eh nicht mehr zu helfen. Da haben gesunder Menschenverstand und Bildung komplett versagt, denke ich. Alle anderen, die es als billige Schnellunterhaltung sehen, können drüber nur schmunzeln. Denke ich so. Einer mag Küssen eckelig finden, der andere will beim Blowjob nicht üben, so what. Das Zeug lässt sich gut verkaufen, weil die Menschen wohl nach billiger Unterhaltung dursten. Ob Männlein oder Weiblein, ganz gleich. Warum wohl bekommt man 1000 Klicks, wenn man über "Geile Saunaerlebnisse" was twittert und 0,1 Klicks, wenn man über Weltprobleme, Religion, Bücher oder gesunde Lebensweise schreibt. - lg

  • A
    Anja

    Danke für diesen wunderbaren Text!

  • H
    Huuh

    Dass Medien durch die Bank weg manipulativ sind, ist nun keine sonderlich neue Erkenntnis. Allerdings hält sich mein Mitgefühl für die arme, entmündigte Masse der Schafe doch stark in Grenzen. Wer seine Freiheit selbst zu entscheiden nicht nutzt, hat sie eben nicht verdient.

  • B
    Billig

    Ich bin mir sicher, in Schwulenmagazinen ist der vaginale Sexualverkehr selbstverständlicher Bestandteil des sexuell-erotischen Themenspektrums.

     

    Homophobie ist widerlich, aber mit undurchdachten "Gegenargumenten" kommt man ihr sicher nicht bei.

  • D
    Daniel

    Wer diesen Müll liest, hat viel tiefgreifendere Probleme als seine Oraltechnik.

     

    Sich darüber zu ereifern ist sinnlos. Ein Teil der Menschen hat einfach Werte und Ziele die einem anderen Teil der Menscheit für immer unverständlich bleiben werden.

  • M
    Mike

    Nun die EMMA und Missy schreiben auch ihre Sicht der Dinge vor. Das kann man keinem Medium vorwerfen, das ist überall so.

     

    Die heftige Männerfeindlichkeit könnten Sie durchaus breiter und länger diskutieren. Stellen Sie sich einmal vor ein Mann würde öffentlich sagen: "Frauen denken nur an Diät und Kate und William, sie sind das primitive Geschlecht". Was meinen Sie was dann los wäre. Auf der anderen Seite gibt es unzählige Frauenmagazine und vor allem auch Ratgeberbücher, die Männer als die dümmsten der Dummen darstellen (ironischerweise, da der Buchdruck von einem dieser Dummen erfunden wurde)

     

    Hierbei sind sich aber EMMA und Jolie sehr ähnlich, der salonfähig gewordene Sexismus gegen Männer.

  • J
    Jagermo

    Großartig. Nehmen Sie sich bitte als nächstes die Männermagazine vor. Immer diese Anleitungen, wie wir Frauen zum Multi-Orgasmus bringen sollen, völliger Quatsch. Schließlich dürfen wir auch mal an uns denken. Einfach mal ein "Nein, du mußt das nicht tun" zum Cunnilingus und nicht "Üben, Üben, Üben".

    Wir sollten es viel mehr mit dem Pitstop-Werbeclaim halten: Rein, Rauf, Runter, Raus.

  • L
    Lenz

    Ein guter Artikel gegen die Frauenquote im Journalismus. Denn bei Jolie, Glamour etc. sitzen ausschließlich Frauen im Chefsessel.

  • A
    Anna

    Die Worte sind auf den Punkt gebracht...Wie immer lesen das nur nicht die Adressaten...

  • C
    christy

    Nach all den Jahren kommt Ihr auch drauf, dass da etwas läuft, das seltsam und frauenverachtend ist? Das finde ich wiederum seltsam. Übrigens habe ich das Wort "Brigitte" in all dem nicht gelesen. Die größte Zeitschrift in diesem Fall in D. und sie reitet genau auf dieser Welle:

     

    -Diät -> Du bist immer zu fett und wenn es nur um 2kg geht

     

    -Bewegung -> Du bist immer zu unfit, zu wenig straff und zu schwabbelig - der Kampf gegen den Körper darf nicht enden

     

    - Sex -> es gibt immer etwas zu optimieren

     

    - Wohnung -> dekoriere ständig durch

     

    - Kochen -> Du selbst und deine Familie müssen gesünder, kreativer.... bekocht werden

     

    Es endet nie ein einziger Kampf um jegliche Form der Optimierung des Frauenlebens in allen Phansen.

  • RB
    Roger Braun

    Ich bin immer verwundert, wie viele doch eigentlich vernünftige Menschen sowohl Frauen- als auch Männermagazine kaufen. Die Lektüre einer Ausgabe von "Men's Health" hat mich mal so umgehauen, das wir das Heft in unserem Podcast besprochen haben, der sich eigentlich um Esoterik dreht. Wer mal in eine Parallelwelt eintauchen will: http://humoralpathologie.de/post/20922422341/die-27-folge-humoralpathologie

  • A
    alfredar

    Guter Beitrag. Im Jahr 2012 sind wir soweit, dass solche einfachen Wahrheiten nur noch Frauen aussprechen dürfen. Ein solcher Artikel von ein einem Mann geschrieben ...

  • H
    Hans

    Danke für den tollen Artikel! Eigentlich bin ich großer Fan solcher Magazine, aber nach eurem Weckruf werde ich mir die faschistische Hetze solcher Zeitschriften nicht mehr antun.

  • S
    Sabine

    vielen Dank für diese längst überfällige Betrachtung der "Frauenzeitschriften"

     

    richtig gelungen fand ich allerdings die (wohl automatisch) zugeordnete Werbung rechts: Das örtliche: hier finden Sie schnell das nächste Nagelstudio:

     

    passt wie die Faust auf's Auge

  • B
    Bärbel

    Super Artikel!

    Man stumpft mit der Zeit ab und nimmt diese bunten Blätter hin. Aber so harmlos sind die gar nicht. Durch Ihre starke Verbreitung und durch den kumpelhaften Ton erreichen sie viele.

    Danke fürs aufwecken, werde wieder besser hinschauen und nicht mehr so leicht zu berieseln sein, auch nicht beim Arzt oder Friseur.

  • S
    steph

    Liebe Margarete, entmündigst du UNS Frauen nicht auch, wenn du davon ausgehst, dass wir so einen Blödsinn eins zu eins leben? Und ich glaube auch es gilt zu beachten, dass Zeitungen wie das Missy Magazin gelesen und weitergereicht werden, während die Jolie zum durchblättern im Wartezimmer der Zahnärztin dienen.

    Anyway, ich muss jetzt schnell meine Fußnägel lackieren bevor der Frühling kommt...

  • M
    mimi-kri

    Wenn man diese "Tussies" im Schanzenviertel (Hamburg) rumlaufen sieht, weiß man, wer diese Zeitschriften kauft (die kaufen sicher nicht nur eine)!

     

    Erschreckend und gruselig!

  • M
    Manuel

    Also wer wirklich Grund hat, so viele Zeilen über das Thema Frauenzeitschriften zu schreiben und diese dann mit Faschismus in Zusammenhang bringt, der hat wohl eher ein Problem mit sich selbst. So "einfach" kann man alle Medien und sowieso alles und jeden "durch den Dreck ziehen". Sommerloch oder wie? Im Ernst, einen beigelegten "Guide" mit Hitler in Verbindung zu bringen ist mindestens so niveaulos wie auch die Artikel über den perfekten Blowjob in Frauenzeitschriften.

  • D
    Daniel

    Nach der Definition sind die politischen Parteien, die den Schutz von Minderheiten (Arbeitern, Migranten, etc) als wesentlichen Kern ihrer Arbeit sehen (also SPD, Linke, Grüne) allesamt "faschistisch".

  • RJ
    Roberto J. De Lapuente

    Ein Lob für den Artikel - so wünscht man sich Journalismus!

    Roberto De Lapuente

    - http://ad-sinistram.blogspot.de -

  • F
    Fridtjof

    Ganz ehrlich - Frauenzeitschriften mögen peinlich sein, aber dieser Artikel ist es nicht minder. Alleine in diesem Zusammenhang das Wort "Führerkult" in den Mund zu nehmen... Ok, klar, das sollte polarisieren und so... Wer die großartigen Tipps aus Jolie und Co. nicht mag soll sie halt nicht lesen. Wenn die Autorin wirklich glaubt, die Frauen ließen sich von ihrer Wartezimmer-Lektüre bevormunden, sollte sie mal ernsthaft über ihr eigenes Frauenbild nachdenken.

  • B
    Bauerngewäsch

    Wie wär's, wenn sie "Guide" nicht mit "Führer" falsch übersetzen? In dem Kontext bedeutet "Guide" auf Deutsch "Anleitung".

  • F
    Frank

    Hallo Frau Stokowski,

     

    mir gefallen solche kritischen Artikel sehr.Was mir nicht gefällt ist der inflationäre Umgang mit dem Adjektiv "faschistisch". Mir würde gefallen, wenn die TAZ sich mal auf eine Definition einigen würde, damit der geneigte Leser auch verstehen kann, was damit bezweckt werden soll.

  • W
    willy

    Mehr Artikel dieser Art Aufklärung bitte!

  • SS
    So so

    Da mache ich jetzt ein unermesslich großes Fass auf, als dass ich noch Redakteur/innen ganz anderer TAgesZeitungen und ZEITungen anderen Typs bittere Vorwürfe mache und mir es auch gelänge, handfeste Beweise ad hoc vorzulegen, dass die genannten ebenso auf der Fascho-Welle reiten!

    Doch die in der Kritik auén vor gebliebenen Schmutzfinken geben sich LEIDER als ethisch verbrämte Sauberfrauen und ethisch verbrämte Saubermänner.

  • J
    Jojas

    Da ließe sich sogar ein Buch draus machen, sogar ein Bestseller. Ich glaube, es gibt genügend Frauen, die Schnauze haben von diesem faschistioden Beautywahn.

     

    ps: Ich lese die Dinger immer, wenn ich in einem Hotel übernachte. Dann nehme ich die von der Auslage mit aufs Klo und schmeiße sie danach in den Papierkorb. :)

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    Das Oralsex - aus einigermaßen fortschrittlicher Perspektive - kein Sex ist sollte doch zumindest seit Bill Clinton abschließend geklärt sein....

  • B
    Bitbändiger

    Hervorragender Artikel - könnte auch von mir sein, wenn ich auf die Idee käme, kostbare Lebenszeit an die Befassung mit diesen "Presse"produkten zu verschwenden. Ist es übrigens Zufall bzw. deutscher Zeitgeist, dass die alle amerikanisch heißen, oder sind sie echte Ableger aus dem Reich der Sexualneurotiker?

     

    Interessant, liebe Frau Stokowski, wäre aber: Was schließen Sie aus der Tatsache, dass diese Schundprodukte es zu einer monatlichen Auflage von 3 - 500.000 bringen? (Nicht im Vergleich zu EMMA, bitte sehr - deren Auflage von immer noch 70.000 pro Quartal trotz BILD-Kolumnistin Schwarzer wird ewig rätselhaft bleiben.)

  • KK
    Konrad Kuklinsky

    Das sind ja mal bahnbrechende Neuigkeiten, die uns die taz hier serviert, bin schwer beeindruckt! Wie wäre es mit weiteren Artikeln, die aufdecken, daß die BILD ein hetzerisches Lügenblatt ist, die Nationalzeitung faschistisch ausgerichtet und die Financial Times ein neoliberales Propagandablättchen.

     

    Derlei "Erkenntnisse" sind nicht mal das Papier wert, auf dem sie gedruckt werden (bzw. den Traffik, den der Onlineabruf erzeugt). Jemanden, der sich von den vorgekauten Schönheitsidealen solcher Pupsblätter unter Druck setzten läßt, kann man wohl eher nicht ernst nehmen, denn schon ein Minimum an Verstand sollte einen immunisieren gegen solche Machwerke. Ohne ein Minimum an Verstand wird man es jedoch sehr schwer haben im Leben. Und zwar selbst dann, wenn man das Lesen von Frauenmagazinen vermeidet.

     

    Also bitte nicht immer von der Presse erwarten, die Welt besser zu machen. Die schreiben halt, was sich verkaufen läßt. Und wenn ein großer Teil der potentiellen LeserInnen dumm, sexistisch und nicht-emanzipiert ist, wird das halt bedient. Wenn keiner diesen Dreck kaufen würde, wäre der Spuk schnell vorbei. Und ich kenne viele Frauen, die noch niemals eine "Glamour" oder "Jolie" in der Hand hatten...

  • SH
    Sebastian H.

    Ich glaube ja, die meisten Leserinnen sehen sich selbst in einer ironischen Distanz zu solchen Magazinen. Ähnlich wie früher Nachmittagstalks oder Big Brother: "Die anderen" nehmen das ja alles ernst, aber ich amüsiere mich eigentlich darüber und lasse mich nicht beeinflussen. Ein bisschen gibt es dabei immer die Lust am Schund. Was nicht bedeutet, dass der Dreck am Ende nicht doch irgendwie im eigenen Hirn kleben bleibt.

  • AK
    Achim Koch

    Mein Gott, was für ein Schwachsinn. Und was für eine gesichtsferne und realitätsblinde Verharmlosung des Faschismus diesen Begriff auf Lifestyle-Zeitschriften anzuwenden. Sowas gehört analog der Holcaust-Lüge unter Strafe gestellt. Dieser Artikel ist eine Beleidigung für alle Opfer des Faschismus. Ganz tiefes Niveau.

  • RE
    Rudolf Eglhofer

    Liebe "Journalisten" der taz,

    könnt Ihr Euch bitte beim Verfassen von "Artikeln" stets von Augen halten dass Ihr nicht mehr für die Schülerzeitung Eurer Gesamtschule schreibt und der inflationäre Gebrauch von Schlagwörtern wie "Nazi" oder "Faschismus" nicht von aufrechter Gesinnung sondern von ungenügender Kompetenz zeugt.

    Oder wisst Ihr etwa gar nicht was Faschismus ist und was Nazis sind???

  • J
    Jolle

    Anzworten von Frauen, Frau Stokowski,

     

    haben Sie aber nicht ernsthaft erwartet, oder?

    Denn leider ist es so dass selbstkritische Betrachtung, gar in der Öffentlichkeit, in der Frauenwelt absolut verpönt ist, peinlich totgeschwiegen wird, so wie Ihr Artikel eine seltene Ausnahmeerscheinung ist.

  • FU
    Fannika Unke

    Als mich heute Abend ein Kommilitone auf diesen wunderbaren taz-Artikel stieß, war ich zunächst nur eins: hingerissen! Hingerissen von diesen wohlrecherchierten, weltverbessernden Fakten, die Margarete Stokowski hier für uns aufbereitet hat. Das ist Journalismus, der seiner gesellschaftlichen Aufgabe gerecht wird! Da liest man mit Lachen und Tränen in den Augen und wird nach dem letzten Satzpunkt wie von einer Welle ergriffen, die dazu zwingt, sofort und kompromisslos über den Verursacher herzuziehen. So liebe ich das – wenn ideologisch aufgeladene Gutmenschen endlich die Missstände unserer Gesellschaft aufdecken und dabei Würde - nicht zuletzt ihre eigene - schamlos durch den Dreck ziehen. Als bekennender ideologischer Gutmensch muss ich Frau Stokowski selbstverständlich ohne zu zögern beistehen und ihr weitere Grütze ins Gesicht reiben. Möge das Entsetzen also beginnen…

    „Faschismus auf Hochglanzpapier“ heißt der fachmännische Kommentar über Frauenmagazine, das mich heute so bewegt. Es geht also um Faschismus. Interessant, interessant. Welche Art von Faschismus liegt wohl vor, in den Banalitätensammlungen, die man gewöhnlich beim Gynäkologen seines Vertrauens vorfindet? Die Definition, die Frau Stokowski offenbar für diesen Begriff entwickelt hat, wird sich aus der Lektüre noch hervortun und durch seine unkonventionelle, moderne Interpretation der Materie überraschen. Sehen wir zunächst, wofür der Begriff „Faschismus“ für gewöhnlich verwendet wird. Der Duden spricht von: „1. Von Mussolini errichtetes Herrschaftssystem in Italien (1922-1945)“. Nun gut, das trifft hier wohl kaum zu. Das Faschismusverständnis hat sich schließlich insbesondere durch den Nationalsozialismus in unseren Köpfen stark erweitert. Sehen wir weiter:

    „2. a. (Politik) nach dem Führerprinzip organisierte, nationalistische, antidemokratische, rechtsradikale Bewegung, Ideologie

    b. (Politik) auf dem Faschismus basierende totalitäre Herrschaftsform“

     

    Was also findet Frau Stokowski an Magazinen so faschistisch? Ich möchte mich auf die Suche nach dem Führerprinzip, dem Nationalsozialismus und der antidemokratischen, rechtsradikalen Haltung machen, die der Artikel aufzudecken verspricht.

     

    „Jemand, der eine Frau anspricht, weil ihre Fußnägel nicht lackiert sind, der ihr sagt, ihr Körper sei eine Sünde, der ist vielleicht krank oder paranoid. Diese Krankheit, auf Hochglanzpapier gedruckt und mit vielen bunten Bildern versehen – das ist der Inhalt von deutschen Frauenzeitschriften im Jahr 2012“

     

    Ein wunderbarer Aufhänger, nicht wahr? Wenn mir jemand auf dem Weg durch die Fußgängerzone sagen würde, ihm passe meine Fußkosmetik nicht, dann würde ich wohl zunächst lachen. Nachdem ich dem einiger Zeit nachgegangen wäre, würde ich das Ereignis dem nächstbesten Bekannten erzählen, dem ich begegne, damit das Tageserlebnis aufgewärmt wird und ich weiterhin aus tiefster Seele darüber lachen kann. Aber gut, zugegeben: Geistige Vollmacht würde ich dem Menschen, der mir diesen Spaß beschert hat, nicht zugestehen. Ein Magazin, das von Nagellack schwärmt, finde ich hingegen ziemlich normal. Weshalb? Nun, stellen wir uns mal ein ganz ähnliches Szenario vor, in dem das Magazin durch eine Tageszeitung ausgetauscht ist. Es kommt also eine wildfremde Person auf sie zu, Entrüstung steht in ihr Gesicht geschrieben, und fragt vorwurfsvoll: „Haben SIE etwa die NPD gewählt? Das Wahlergebnis ist entsetzlich!“ Oder wie wäre es mit: „Ich habe den Eindruck, Sie sind gegen die Frauenquote. Was fällt Ihnen eigentlich ein, sie widerwertiger Sexist?“ Das sind sonderbare Ereignisse; man erwartet nicht, von Fremden auf solche Themen angesprochen und sogar durch sie direkt beurteilt zu werden. Wenn ein (fremder) Journalist aber einen Beitrag darüber schreibt, ist es nicht sonderbar. Und weshalb? Weil es sich eben um gesellschaftliche Themen handelt, die in der Öffentlichkeit – wenn auch fern vom Einzelnen – besprochen werden. Ich glaube nicht, dass Nagellack da einen wesentlichen Unterschied zur Frauenquote macht. Dass Ästhetik im kollektiven Bewusstsein eine Rolle spielt, wird wohl kaum einer leugnen wollen. Ob man sich selbst für diese Themen interessiert ist hingegen eine völlig andere Sache. Interessieren sich gute Menschen nur für Politik? Interessieren sich schlechtere Menschen mehr für ihr Äußeres? Eine gewagte These für eine Feministin. Denn genau darum geht es: Was in Zeitschriften publiziert wird, spiegelt nun mal wider, was die Menschen interessiert. Aber diese Interessen sind scheinbar krank, wenn man diesem Artikel Glauben schenken will.

     

    „Und ja, deutsche Frauenzeitschriften zeigen fast nur europäische, weiße, dünne Frauen mit langen Haaren. Geschenkt, das ist keine Entdeckung.“

     

    Oho! Da haben wir ja schon fast unseren Nationalsozialismus. Wirklich dreist, was die Magazine sich das erlauben: Sie zeigen Frauen, die in ihrem Typ jenen Frauen ähneln, die zum Leserkreis gehören. Verrückte Sache. Weshalb identifizieren europäische, weiße Frauen sich nicht optisch mit afrikanischen, schwarzen Frauen? Ich schätze, das könnte damit zusammenhängen, dass der optische Eindruck nun einmal der einzige ist, den man von einem bloßen Foto, das Modeerscheinungen zeigt, gewinnt. Es steht schließlich kein Artikel unter den Fotos, der beschreibt, was das dargestellte Model in seiner Freizeit tut und denkt. Der Käufer der Zeitschrift hat schlichtweg überhaupt keine Ahnung davon, wen er vor sich sieht. Was wird ihn an der Person also interessieren? Wohl nur das, was er mit sich selbst vergleichen kann, nämlich die Klamotten an seinem Leib, das Make-up auf seinem Gesicht, die Frisur…was weiß ich. Mit wem kann man sich als europäische, weiße Frau wohl am besten vergleichen? Vielleicht mit einer Afrikanerin?

     

    „Dass aber auch in den Texten der Frauenzeitschriften mit hinterhältiger Penetranz menschenfeindliche, letztlich faschistische Botschaften verkauft werden, wird kaum thematisiert – und wenn, dann eher belächelt. Es gebe schließlich Wichtigeres als Fußnägel, Wimpern und Cellulite. Für Frauen, die sich als emanzipiert verstehen, sind Glamour, Joy oder Jolie höchstens lockere Unterhaltung. Oder irrelevant, vor allem wenn die Frauen nicht heterosexuell sind.“

     

    Da taucht er schonwieder auf, der Faschismus. Er flutscht Frau Stokowski über die Tastatur, als wäre er in ihren Fingern vorprogrammiert. Für seine Begründung lässt sie uns allerdings weiterhin nur zwischen den Zeilen lesen. Aber mit Adjektiven soll man ja nicht sparen, wenn man unmissverständlich seinen Standpunkt vermitteln möchte. Das gelingt ihr fantastisch: Mit „hinterhältiger Penetranz“ arbeitet ihr Feindbild. Ohne Frage, besagte Frauenmagazine sind tatsächlich hartnäckig. Einst haben sie sich einen Themenbereich abgeknapst, zu dem sie gern ihren Senf geben wollten – und nun veröffentlichen sie MONATLICH(!) Artikel zu diesen Themen, die sie sich auf die Fahne geschrieben haben. Was fällt diesen Verlegern nur ein? Weshalb veröffentlichen diese Zeitschriften nicht mal einen Artikel über den Anbau von Sojasprossen? Ziemlich penetrant. Ein ganz ähnliches Problem ist mir bei Radiosendern aufgefallen. Immerzu spielen sie dieselben, erfolgreichen Lieder, die die Menschen hören wollen. Diese Faschisten!

    Noch dazu sind die Botschaften hinter den Artikeln von „Jolie“ und co. „menschenfeindlich“. Ich bedauere, dass dies nicht näher ausgeführt wird. Welche Aussagen sind denn nun damit genau gemeint? Etwa, dass sie von Frauen erwarten, sich zu rasieren? Ja, wenn man sowas für schön hält, muss man Menschen wahrlich hassen. Täglich liest man von Übergriffen gestylter Frauen auf die unrasierte Elite. Wenn ich Frauen darüber reden höre, welche Kniffe sie zur eigenen Schönheitspflege anwenden, sehe ich regelmäßig, wie sie angewidert ausspucken, wenn das Thema sich zu alternativen Rasur-„Kulturen“ verirrt. Dann heißt es immer direkt: „Unrasierte Frauen verdienen keine Menschenrechte! Sie sind niederträchtig und sollten als Sklaven unsere Slips waschen.“ Und diese grässlichen Missstände werden niemals thematisiert. Verrückt, dabei handelt es sich um das dringendste, interessanteste Thema der Tage. Wir stehen schließlich kurz davor, dass die Verleger von Frauenmagazinen die Weltherrschaft übernehmen und alle Frauen zum neusten Nagellack zwingen. Was für ein Schreckensszenario – An den Schulen gäbe es sexistisch getrennten Unterricht, in dem Mädchen zur Selbstinszenierung und Jungs zum Macho-Dasein erzogen werden. Ich weiß nicht, ob diese Gefahr wirklich noch abgewendet werden kann, in so einer ignoranten Gesellschaft…

     

    „Irrelevant kann es aber nicht sein, wenn sich Millionen von Frauen kontinuierlich erklären lassen, dass sie hässlich, fett und eklig sind.“

     

    , …spricht Stokowski dazu und interpretiert für den Leser bereitwillig die Inhalte der verhassten Magazine, damit dieser sich nicht die Mühe machen muss, sich am Ende noch zu informieren. Dennoch wagte ich den Versuch und blätterte in den genannten Zeitschriften. Dabei fand ich folgende Artikel: „Welche Superheldinnen die besten Kostüme tragen und wer sie entworfen hat“, „Erste Eindrücke von der Make-up-Kollektion ‚Karl Lagerfeld for Shu Uemura‘“, „Lady Gaga wirbt nackt“, „Neuer Trailer zum letzten Teil von „Breaking Dawn“, „Märchenhafte Couture-Brautkleider“…Ich bin EMPÖRT! Aus jedem Artikel schreit mich eine Wertung meines Körpers an. Tief verletzt mache ich einen Termin zur Generalverbesserung aus. Nie habe ich mich so hässlich, fett und eklig gefühlt, wie als ich von Wonderwomens Designer gelesen habe.

     

    „Aber: Emma und Missy Magazine haben eine Auflage von rund 70.000 beziehungsweise 20.000 Exemplaren und erscheinen vierteljährlich. Glamour, InStyle, Joy, Jolie und Cosmopolitan verkaufen von jeder Ausgabe 300.000 bis 500.000 Exemplare – monatlich.“

     

    Eine der wohl größten Ungerechtigkeiten der Welt ist es, dass die meisten Frauen nicht gern „Emma“ und „Missy Magazin“ lesen. Die armen feministischen Kreuzritter haben nicht genug Geld, um die einzige Wahrheit zu propagieren, während die Bösewichte ihre Lügen fortwährend in die Welt schleudern. Das Staat sollte endlich eingreifen, damit die Frauen nicht mehr lesen, was sie lesen wollen, sondern…DAS RICHTIGE.

     

    Um „demütigende, gewalttätige Botschaften“ geht es Stokowski auch weiterhin. Die Gewalt liegt wohl im Folgenden darin, dass Frauen, die wohl gern Oralsex hätten und sich über dessen „konventionelle“ Ausübung nicht allzu sicher sind, nicht darauf hingewiesen werden, dass sie es ja einfach lassen können. Denn was könnte besser sein, als wenn man Informationen zu heiklen Themen sucht und als Antwort „Lass es doch einfach“ erhält. – „Ich habe ein Problem mit Winamp“ – „Dann benutze doch einfach den Windows Media Player!“ Ach so! Wenn ich nun aber doch gern Winamp – oder Oralsex – hätte? Dass die Fragen, die sich betreffende Frauen zu diesem Thema stellen, etwas sonderbar sind, will ich nicht bestreiten. Aber es sind nun mal ihre Fragen, und dass sie auf diese verzichten können, wenn sie einfach auf Oralsex verzichten, ist bestimmt nicht die Art von Antwort, die sie sich erhoffen. Übrigens: eine Zeitschrift, die sich an heterosexuelle Frauen richtet, muss wohl kaum in jeder Zeile darauf achten, Homosexuelle in ihren Ausführungen zu bedenken. Oder schreiben Zeitschriften für Homosexuelle etwa über heterosexuellen Geschlechtsverkehr? Zum weiteren Abschnitt kann ich aufgrund mangelnder Lust, einen Jolie-Artikel über Schwule zu lesen, gerade keinen Senf beitragen.

     

    „Es ist kein Zufall, dass in Frauenzeitschriften die Wörter „sollen“ oder „müssen“ häufig auftauchen und sich in nahezu jeder Ausgabe ein „Guide“ findet – ein Führer.“

     

    Endlich stoßen wir wieder auf Faschismus, jetzt sogar mit einem waschechten Führer. Da kommt Frau Stokowski dem Duden ja endlich mal näher! Frauenzeitschriften sind also tatsächlich nach dem Führerprinzip aufgebaut. Führer hier, Führer da. Der eine Führer zwingt zum Oralsex, der nächste schreibt vor, wie man sich vor UV-Strahlen schützen soll...Entsetzlich. Selbstbestimmung ist ausgesetzt, die Leserinnen ordnen sich sogleich der „Beauty“-Diktatur unter und legen jede eigene Meinung ab. Frauen sind, so die Journalistin, fremdgesteuerte Wesen, die keinerlei eigene Meinung haben, nichts, was man ihnen vorsetzt, in Frage stellen und daher blind den Magazin-„Führern“ folgen. Da hat Hitler also all die Jahre gesteckt! Wer nun hier den Fehler macht – das Magazin, das die Ansichten seiner Autoren wiederspiegelt, oder die Leserin, die laut Stokowski zu dumm ist, selbst zu denken – ist mir allerdings unklar. Zum Glück klärt man mich auf. Böse sind nicht die, die Nachfrage für derlei erzeugen, sondern die, die diese stillen. „Beratung ist“ nämlich, so die Autorin, „eine tolle Sache. Wenn man sie aber nicht braucht, ist es Bevormundung.“ Unglücklicher Weise werden die Frauenmagazine an ihre Leserinnen zwangsverkauft. Wer sich weigert, sie zu lesen, bekommt Besuch von der zuständigen Geheimpolizei und bekommt das Schundblatt vorgelesen. Dass sich eben diese Frauen, die sich Beratung wünschen, diese Zeitschriften kaufen, das ist natürlich eine völlig absurde Vorstellung.

     

    „Der einfache Trick ist, die Leserin auf ein Problem hinzuweisen, das sie womöglich hat, und zu erklären, wie sie es – in 5, 8 oder 33 Schritten – lösen kann. Die billigste Variante kapitalistischer Produktanpreisung.“

     

    Und dort haben wir auch schonwieder das Prinzip der Nachfrage. Und ja, das System, das sie unterstützt: Der böse Kapitalismus. Wenn eine Frau meint, ein Problem zu haben, ist es völlig falsch, ihr diesbezüglich Tipps anzubieten und damit auch noch Geld zu machen. Es gibt also ein tatsächlich existierendes Problem, meinetwegen das eigene Körpergewicht, und es gibt das Bedürfnis, Hilfe zu bekommen. In diesem Fall sollte man der Person ein paar schöne Wollsocken stricken, das wird sie gewiss befriedigen. Ein ähnlich perfides Konzept wie Magazine verfolgen auch Anwälte. Sie helfen Menschen bei Rechtsproblemen und verlangen für ihre Arbeit auch noch Geld! Schweine.

     

    „Genauso simpel ist das allgegenwärtige „Wir“ in den Zeitschriften, ein rhetorisches Mittel, das Boulevardmedien und KindergärtnerInnen gern nutzen. „Wir machen das so“ heißt: Wer es nicht so macht, gehört nicht dazu.“

     

    Da muss ich ohne Widerrede zustimmen. „Wir“ bezeichnet nämlich die Leute, die das Magazin lesen und seine Thesen begrüßen. Ist es falsch von einer mehr oder minder homogenen Leserschaft als „wir“ zu sprechen? Wer es tatsächlich nicht so macht, wer das Magazin nicht kauft, weil er es blödsinnig findet, der gehört eben nicht zu diesem selbsterklärten Kollektiv, und ich bezweifle auch stark, dass er es gern möchte. Ich jedenfalls fühle mich nicht diskriminiert, weil ich nicht unter den Jolie-Leserinnen zusammengefasst werde.

     

    „Ein Kollektiv zu konstruieren („wir, die Frauen“), das einem anderen gegenübersteht („sie, die Männer“), die Mitglieder dieses Kollektivs für unmündig und unzulänglich zu erklären und Lösungen für ihre vermeintlichen Probleme anzubieten – das alles sind Elemente faschistischer Ideologie. Neu an dieser Art von Führerkult ist die zusätzliche Verknüpfung mit kapitalistischer Verkaufslogik.“

     

    Es ist so weit: Stokowski erbarmt sich, ihren Faschismusbegriff zu definieren. Frei nach ihren Worten möchte ich diese gern weiter ausmalen. Die faschistoide Gruppe, die Frauenzeitschrift-Leserinnen, werden von einem allmächtigen Diktator, dem Magazin, angeführt, der keinerlei Andersdenken zulässt. Als Feindbild haben sie sich die super-emanzipierten Feministinnen (auch „die Guten“ genannt) auserkoren. Sie planen bereits die Endlösung der Nicht-Rasierten-Frage. Ihr Rasiermus(s) ist eine pseudowissenschaftlich praktizierte Ideologie, die Menschen in gut und böse trennt. Angetrieben, verschärft und bösifiziert wird dieses radikale Kollektiv durch den Kapitalismus, dasjenige Wirtschaftssystem, das uns bereits seit Jahrzehnten fortwährend ins Unglück reitet.

    Gut, dass man endlich mal darüber aufgeklärt hat. Andernfalls hätte ich nämlich vermutet, dass elitäre Feministinnen die Moral und die Wahrheit für sich reserviert haben und fortwährend einen Krieg gegen Frauen führen, die selbstbewusst genug sind, nicht an jeder Ecke die Unterdrückung durch das Patriarchat zu sehen. Und welcher Vergleich wäre zur Verleumdung willkürlicher Menschengruppen wohl besser, als die Faschismus-Geschichte? Die Hitler-Keule passt eben, laut einigen Leuten, auf jeden Kopf, der nicht dasselbe wirre Gemölter produziert, wie der eigene. Noch dazu ist „Faschismus“ einfach ein feiner Aufhänger, der jeden Zeitungsleser direkt aufhorchen lässt. Dramatisierung ist, im Gegensatz zu Hilfeversprechungen, überhaupt kein kapitalistischer Werbetrick, versteht sich. Aber natürlich hat Stokowski auch für ihre wilden Beschimpfungen noch eine fantastische Erklärung parat:

     

    „Faschismusvorwürfe haben freilich eine gewisse Tradition im Feuilleton. Die Ehe und die Kleinfamilie, Facebook und Google, Fleischesser und Fußballfans: alle sind mal dran. Frauenzeitschriften waren von dieser Kritik bisher ausgenommen – unberechtigterweise.“

     

    „Alle machen das, deshalb darf ich das auch! Außerdem habe ich Recht.“ Na, dann…Schön, dass Feministen freiwillig auf Würde verzichten. Die anderen müssen schließlich endlich mal deren grässliche Situation in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt verbessern….Und endlich soll jemand den normalen Frauen die Selbstbestimmung nehmen, ihren Lesestoff auszusuchen, damit sie – durch eine starke Hand, die alle Lösungen bereithält – auf den richtigen Weg kommen.

     

    Endlich mündig geworden,

    Fannika Unke

  • T
    Thea

    Der Versuch feministische Themen mit der Zuschreibung "Faschismus" aufzuwerten, ist nicht nur unlauter, sondern sachlich falsch. Das ist die Special-Effekt-Kiste einer Alice Schwarzer, um sich Gehör und Reaktion zu verschaffen. Peinlich ist allerdings, wenn man einer Journalistin erklären muss, dass es im Faschismus keine freien Medien gibt. Die angesprochenen Publikumszeitschriften richten ihre Inhalte an Zielgruppen. Das sind in diesem Fall heterosexuelle Frauen. Und die wiederum kaufen diese Zeitschriften freiwillig. Sie könnten andere Zeitschriften lesen, wenn sie wollten. Tun sie aber nicht. Dem Tenor nach sind die Leserinnen Opfer. Und da wären wir wieder beim bevormundenden Feminismus à la Schwarzer.So bleibt ein peinlicher Nachgeschmack eines nicht mehr zeitgemäßen Empörertums, das jugendlichen Hitzköpfen vorbehalten ist, die sich in Schülerzeitungen probieren. Schade. Kritik an heterosexistischen strukturellen Gewaltdynamiken ist immer noch wichtig, aber bitte doch mit mehr Verständnis für einen demokratischen Medienmarkt, auf dem nur die Zeitschriften überleben, die gelesen werden.

  • T
    Truman

    So denken die meisten Frauen eben und werden es vermutlich immer tun. Selbst intelligente Frauen kaufen das Zeug und es wird von intelligenten Frauen her gestellt. So menschenverachtend wie Schwarzers EMMA ist der Krempel aber noch lange nicht.

  • A
    AliasMay

    ls modernes Großstadtwesen halte ich Frauenzeitschriften für die wiedererlangte Freiheit von Frauen ihre weibliche Seite wieder zu leben zu können, anstatt einer ständig misslingenden Frauen und Männer Angleichung nachzulaufen, die uns zu Zeiten meiner Kindheit noch alle schwer verwirrt hat. Barbies wurden verboten, MatchBox-Autos blieben und wurden dann doch den Jungs mitgebracht. Ballett war verpönt, Judo jedoch für heranwachsende Mädels immer unerträglicher (denkt nur an die blauen Flecken überall). Kinder der 70/80 er, Olé! Ich denke nicht umsonst wird heute extremgeshoppt, Frauen jeder Altersgruppe finden sich im Ballettsaal wieder (!) und so sind eben auch unsere öffentliche Stimmen extrem (wer 'mag' schon Paris Hilton? Aber sie ist mutig...und pink). Wunderbar überzogen sind unsere Magazine die richtige Waffe um nach einem stressigem Arbeitstag (der Boss ist einfach immer noch zu oft männlich)abzuschalten. Wenn unser Alltag den von der Natur sehr gut gelungenen Unterschied zwischen Männlein und Weiblein wieder akzeptiert, bin ich auch sicher dass unsere Schönheitsideale moderater werden. Es macht uns Frauen übrigens tatsächlich selbstbewusster uns mit einem so wichtigen Teil unserer Identität auf unterhaltsame, witzige, aber auch aufklärende Weise auseinandersetzen zu können. Entgegen der landläufigen Meinung vieler Männer beschäftigen wir uns äußerst gern mit dem Thema Sex und nehmen dabei auch sowohl unter Freundinnen wie auch öffentlich kein Blatt vor den Mund. Über Sex zu reden ist nicht gleich Sexismus. Einen imaginären Blow-Job zu beschreiben ist weit in meinen Augen weit weniger sexistisch als gleich Darsteller dabei abzulichten. Und da unser heutiger Aufklärungsersatz ja nun an Einseitigkeit kaum zu überbieten ist, schlage ich mit Freude ein Männermagazin auf und sehe dass auch die Männerwelt sich heute zuweilen mit detaillierten Beschreibungen weiblicher sexueller Bedürfnisse auseinandersetzt. Lesen müsst ihr das allerdings selbst, damit ersparen wir uns alle lange Gespräche- mehr Zeit für wichtigere Dinge.

  • TT
    Thomas Trasolt

    Was-ist-das-denn??? Habt ihr eure Putzfrau (Raumpflegerin) an den PC gelassen? So etwas dummes habe ich ja noch nie in der taz gelesen!

  • PU
    P. U. Baer

    Eine schöne Analyse. Einfach eine Meinung als allgemeines Postulat hinzustellen ist ja immer einfacher und im besten Falle provokanter als eine differenzierte Darstellung wie, "Manche machen das so und andere machen es anders".

     

    Das ist vielleicht auch unterhaltsamer - wir können nur hoffen, das die meisten LeserInnen souverän genug sind, den größten Unsinn zu hinterfragen und gegebenenfalls mit ihren Freundinnen und Freunden kritisch zu besprechen.

     

    Aus meiner subjektiven Männersicht: Mir ist eine selbstbewusste Frau mit eigenem Geschmack und klugem Kopf sehr viel lieber, als eine Tussi, die den beschriebenen Frauenzeitschriftenquatsch glaubt. Nur wird solche Meinung darin natürlich nie zu lesen sein.

  • AM
    andrer martin

    Da fragt man sich warum die Blätter eigentlich überhaupt von irgendner Frau gekauft werden.

  • A
    arabella

    Oh mein Gott, Margarete Stokowski: Lassen Sie doch die Leute lesen was sie wollen. "Faschistisch"? Wollen Sie das jetzt auch noch gesetzlich regeln? Mit Margarete Stokowski als Ober-Zensorin wie weiland Margot Honecker?

  • C
    Carsten

    "Die Jolie mit dem Blowjob-Guide enthält zusätzlich einen Festival-Guide, die Juli-Ausgabe der Cosmopolitan bietet einen Safe-Sun-Guide, das Joy-Heft für August einen Holiday-Guide.

     

    Führer über Führer. Dieser Führerkult müsste in Deutschland einen üblen Beigeschmack haben."

     

     

    Hahaha! Das ist echte Realsatire! Boah, kommt wieder runter! Es wird niemand gezwungen, diesen Scheiß zu lesen. Ebensowenig wie die taz. Ich tu das freiwillig, auch wenn ich's eklig finde.

  • S
    serden

    so viel hass... warum nur? was ist denn so schlimm an einem blowjob-guide? sicher gibt es irgendwo auch einen muschileck-guide - ist doch großartig, wenn man weiß, wie man einem geliebten menschen eine freude machen kann und weiß, wie es richtig geht... oder?

  • JR
    jan reyberg

    Na, zum Beispiel die Autorin kauft diese Zeitschrift, sonst wäre sie ja nie auf die Idee zu diesem Artikel gekommen. Sie produziert Nachfrage nach Faschismus und dann kommen die Kapitalistennazis und bedienen die gute Dame. Und schon hat jeder was er will. Empörung, Inhalt für den nächsten Artikel, Geld für den Absatz von Schrottzeitschriften etc. Ich liebe die Scheiße.

  • A
    Anne

    ...guter Artikel. Spricht mir aus der Seele...

  • A
    Annette

    Bester Artikel, den ich über dieses Thema seit langem gelesen habe.

  • R
    ref

    ganz recht: spitzenartikel. aber warum so zaghaft. die 'brigitte' versucht sich sympathischer und intelligenter zu geben - allein es ist nur die verpackung.

  • U
    unknown

    Guter und vor allem kritischer Artikel.

    Regt zum Nachdenken an!

  • V
    Volker

    "Führer über Führer. Dieser Führerkult müsste in Deutschland einen üblen Beigeschmack haben. Aber auch sonst: Die ständigen Tipps, Tricks und Ratschläge suggerieren, dass die Frauen Hilfe nötig haben. Beratung ist eine tolle Sache. Wenn man sie aber nicht braucht, ist es Bevormundung."

     

    Das ist peinlich, passt aber zu einer Zeitung, die einen "Hitlerblog" betreibt.

     

    Ansonsten ist der Artikel gar nicht so schlecht und gibt mir als Mann ein Einblick in eine unbekannte Welt.

     

    Nur frage ich mich, was der Faschismusvorwurf soll? Ist es das "Wir"? Der Antifeminismus? Die Ignoranz der Homosexuellen? Die Tipps, um auf eigenen Kosten Männern zu gefallen? Alles zusammen?

    Letztendlich kann jeder selbst entscheiden, was er ließt und was er ernst nimmt - und emanzipierten Frauen sollte das doch mit links gelingen.

  • D
    Deichläufer

    Danke für diesen erhellenden Artikel, als Mann hatte ich bisher nur einen begrenzten Eindruck von diesen Magazinen - Es wundert mich allerdings leider nicht...

    Es gibt sie aber trotzdem noch - die selbstbewussten Frauen, auch wenn die Auflagenhöhe von diesen Heften erschreckend hoch ist...

  • RB
    Rüdiger B.

    Die reißerische Titel "Faschismus" und "Führerkult" sollten Sie sich sparen. Der Artikel ist zwar interessant, aber diese Ausdrücke sind hier deplatziert und falsch.

     

    Sie schreiben selbst, dass es hier um "Guides", also Anleitungen geht. Es gibt hier keinen "Führer", es gibt höchstens ein "Geführtwerden". Man darf das ja auch gerne kritisieren; nämlich dass sich Menschen gerne ihre Ansichten vorschreiben lassen. Aber eben - dann sollte man doch nicht solche durchschaubaren Wörter verwenden.

     

    Auch was den Faschismus angeht, liegen Sie falsch. "Faschismus wird heutzutage als eine nach dem Führerprinzip organisierte nationalistische, antidemokratische sowie rechtsextremistische Bewegung definiert", liest man bei Wikipedia, und das dürfte wohl recht zutreffend sein.

     

    Wenn Sie dagegen schreiben:

    [Zitat]

    Ein Kollektiv zu konstruieren [...], das einem anderen gegenübersteht [...], die Mitglieder dieses Kollektivs für unmündig und unzulänglich zu erklären und Lösungen für ihre vermeintlichen Probleme anzubieten – das alles sind Elemente faschistischer Ideologie.

    [Zitat Ende]

    so sind dies möglicherweise notwendige, nicht aber hinreichende Elemente zur Definition faschistischer Ideologien. Diese Elemente machen das Verhalten also nicht faschistisch. Allenfalls hätte man noch von "faschistoiden Tendenzen" sprechen können, was jedoch meiner Meinung nach auch zu weit ginge.

     

    Um auf obengenannte Definition zurückzukommen, fehlt es hier

    a) am Führerprinzip

    b)an einer organisierten Bewegung

    c) am Nationalismus

    d) an einer antidemokratischen Idee und

    e) am Rechtsextremismus.

     

    Ich finde diese Ausdrucksweisen also insgesamt ziemlich verunglückt.

  • J
    jadakiss

    wahre liebe ist hingabe, aufopferung - ich finde den oral-guide sehr gut, die frauen müssen sich opfern für guten sex. männer opfern sich schließlich auch für die frau, indem sie ihre manneskraft ausgeben. was soll das gejammer, die zeitschriften weisen nur auf ein intensiveres sexleben hin, und bereichern doch somit das sonst so laue spießige leben des 0815 bürgers.

  • M
    marcuse

    Ich bin, wie ich bin?

     

    Ich möchte eine Geschichte dazu erzählen. In Kurzfassung und ganz einseitig nur auf bestimmte Aspekte konzentriert:

     

    Vor vielen Jahren war ich viele Jahre mit einer Frau zusammen. Als ich sie kennenlernte, war ich von ihrer Schönheit, ihrem Sex-Appeal und ihre Seele fasziniert.

    Dann hörte die Sexualität auf. Ich sehnte mich nach Sex mit ihr und nur mit ihr. Sie aber war bei mir blockiert.

    Nie hat sie etwas „mir zuliebe“ gemacht. Sie hat keine Guides konsultiert. Ich fand das stark und authentisch, aber auch unendlich traurig.

    Ich hatte das Gefühl, sie vermeidet aus Konsequenz und Traurigkeit alles, was mich hätte reizen können. Kleider, Frisur, Wäsche, Nägel... Und wie gut ich mir das alles hätte vorstellen können. Ein Jammer.

    Zehn Jahre später, mit einem neuen Mann: Sie sieht einfach nur gut aus, lebt, strahlt. Ich glaube nicht, dass sie Guides liest. Sie kann und will es selbst.

     

    Menschen, die Guides brauchen, interessieren mich nicht. Mich interessieren Menschen, die Guides schreiben können. Am meisten darunter diejenigen, die es dann sein lassen.

    Diejenigen, die ICH sagen, statt ein WIR suchen.

    Das ist mein freiheitlich-emanzipatorischer Hintergrund.

     

    Aber da gibt es eine andere Seite. Ich sehe, dass die Guides, egal ob in „Cosmopolitan“ oder „Men’s Health“, das ausformulieren, was an Bildern, Wünschen, Lüsten im eigenen Kopf existiert. Ich kann es hinterfragen als „ästhetisches Diktat“, als „mediale Illusion“, als „männerfixierter Blick“ etc., aber es ist ein Teil von mir.

     

    Unrasierte Beine, Outdoorsandalen, kurzgeschnittene Nägel sind für mich per se nicht schön. Vielleicht finde ich die Frau trotzdem interessant. Es ist keine „Sünde“ und ich will das Gegenteil nicht einfordern.

    Ich will es einfach haben, ungefragt.

     

    Ich verstehe immer weniger die Frauen meiner Generation, die sagen: Ich will nicht so sein, wie das Model in der Glanzzeitschrift, und ich brauche es nicht.

    Und ich verstehe immer weniger die Männer, die aus vollem Herzen sagen können: Ich will nicht, dass meine Frau mit diesen Idealbildern zu konkurrieren versucht.

     

    Der emanzipatorisch selbstbewusst gesagte Satz: Es ist demütigend und frauenverachtend, welche Bilder den Frauen in den Zeitschriften übergestülpt werden! Wenn du etwas ekelhaft findest, dann lass es! – warum höre ich da so laut die unausgesprochene Fortsetzung, an den Mann gerichtet: Es ist frauenverachtend, was du dir ausmalst. Es ist ekelhaft, wenn du den Wunsch hast.

     

    Der Artikel von Stokowski will befreien.

    Stokowski hat recht.

    Die Freiheit in dem Gesagten spüre ich trotzdem nicht so recht.

     

    Stokowski bleibt auf der Ebene der „entmündigenden“ Wirkung dieser Medien. Das kann man mit ideologiekritischem Ansatz so machen. Das Dahinter, das Bedürfnis nach einem „selbstbewussteren, erotischerem Leben“, wird aber nicht ernst genommen oder thematisiert.

     

    Die zitierten Beispiele sind oft dermaßen skurril und lächerlich, dass dieses Zeug doch eh niemand ernst nimmt, oder?

     

    Und die Faschismuskeule dröhnt – obwohl ironisch gedämpft – dermaßen laut über der ganzen Argumentation, dass dem Reden über Selbstbild, Sehnsucht und Lust auch kein Raum mehr bleibt.

  • B
    BasementBoi

    Und diesem Artikel wird der Faschismus verharmlost. Ganz toll liebe taz.

  • D
    Diana

    Danke, ich wusste gar nicht das ich als ERZIEHERIN (Kindergärtnerin?!) das gleiche mache wie ein Frauenmagazin. Jetzt fühle ich mich als Frau durch diesen Artikel wirklich sehr wertgeschätzt und in meinen Fähigkeiten bestärkt.

  • F
    futurista

    "Faschismus" und "Führerkult" sind als Begriffe zur Verdeutlichung ihres Anliegens völlig fehl am Platz!!!! Und wenn schon Faschismus in diesem Zusammenhang: Da fällt doch jeder einigermaßen historisch bewussten Leserin die Order der Nazis ein: ein deutsches Mädel schminkt sich nicht.

  • O
    O.Q.

    Die Nazikeule zieht immer. Toller Artikel.

     

    Zeitschriften schreiben meistens, was die Leser(innen) von Ihnen erwarten, sonst würden sie sich gekauft. *Das* wäre hier vielleicht mal ein interessanter Ansatzpunkt für ein bisschen Recherche.

  • T
    Tim

    Dass diese Glamour & Co. ein ekelhaft niederträchtiges Geschlechterbild verbreiten, steht wohl außer Frage.

     

    Ist es denn aber unbedingt notwendig, dermaßen hysterisch, betroffen und, nun ja, dilettantisch darüber zu schreiben?

     

    Der Hinweis auf den Führer-Begriff - als ob dies in den Zeitschriften in Frankreich oder den USA weniger problematisch wäre; außerdem gibt es diese Guides in jedem Mainstream-Presserzeugnis zu jedem Thema.

     

    Wirklich peinlich wird es allerdings, wenn die Autorin versucht, über die Konstruktion von Kollektividentitäten ("Wir", "die anderen") und dem Angebot von einfachen Lösungen, faschistische Tendenzen in den besagten Zeitschriften zu erkennen. Nicht nur wird hier eine völlig diffuse und unzulängliche Faschismusdefinition zu Grunde gelegt. Es könnte auch der Eindruck entstehen als seien Gruppenidentitäten und dichotomes Denken in vorfaschistischen Zeiten entweder nicht existent oder unproblematisch gewesen.

     

    Mit einem zaghaften Verweis auf andere Feuilletons wird dann noch schön versucht, die eigene Argumentation mit den Erzeugnissen von ebenso miesen Pamphletschreibern zu legitimieren. Was die Sache nicht besser macht: Wer in facebook und Fußballfans die Saat für Faschismus sieht, hat trotzdem Unrecht.

     

    Alles in allem: Gutes Thema, katastrophal umgesetzt. Hab mich beim Lesen ordentlich fremdgeschämt. Dann lieber Missy Magazine abonieren.

  • G
    Günter

    „Glamour“ oder „Jolie“....verbieten! diesen ganzen faschistischen Scheiß einfach verbieten !!

  • I
    ion

    Ach-ne! Entdeckten Sie gerade (für sich), dass Kapitalismus (wie auch organisierte Religion) letztlich immer faschistoid ist und Frauen auch in dieser Hinsicht keine intelligenteren Wesen sind?

  • D
    deviant

    Gerade in einem eher aufgeklärten Kontext wie diesem über Frauenzeitschriften zu reden, verlangt auch folgende Aufklärung:

     

    Frauenzeitschriften sind rein selbstreflexiv.

    Dass den Frau vor allem Frauen einreden, was sexy sein soll, oder allenfalls sehr tuckige Männer erklären: "Nua Uäxxink is säxy, isch sax euch!", müsste den Frauen eigentlich vor Augen führen, dass es hier nicht wirklich darum geht, attraktiv für Männer zu sein, sondern um die Kapitalisierung von Stutenbissigkeit, nämlich vermeintlich attraktiver als XY zu sein, gemessen in den Kategorien der Stuten untereinander.

     

    Dass inzwischen auch bei Männern der Schwanzvergleich nicht mehr nur auf der Autobahn, sondern ebenfalls in geistlosen Magazinen stattfindet, ist ein Zeichen von gewisser Geschlechtergerechtigkeit - aber man muss Gleichheit ja nicht notwendigerweise dadurch erreichen, dass man sich auf das Niveau des anderen hinab begibt.

     

     

    Fassen wir also zusammen: "Jolie", "Cosmoplitan" und so weiter sind nicht faschistoid, sie sind latent homosexuell, sie bereiten Frauen darauf vor, für andere Frauen sexy zu sein, in völliger Ignoranz dessen, was Männer wollen (auch wenn sich die charakterlosesten unter "uns" sicher auch von solchen Medien manipulieren lassen).

    Wenn in solchen Medien dann über Blowjobs gesprochen wird, dann so wie Backsteine vom Tiefbau sprechen.

     

     

    PS: Nachdem ich letzten auf ZDFneo eine Reportage über "Porno" gesehen habe ("Herr Eppert sucht ..."), wundert es mich nicht, dass eine Darstellerin davon redet, es wäre toll, wenn Frau würgt, tränt etc; Zitat Pornomacher: "Absolut widerlich? Danke, dann hab ich meinen Job ja gut gemacht!". Porno hat eben nicht viel mit Sexualität zu tun.

     

    PPS: Tragisch ist nicht, dass es solche Magazine gibt, sondern, dass Frauen sowas kaufen und ernst nehmen und dass ich über den Konsum sie auch noch mitfinanziereen muss.

  • T
    Traudl

    Großartiger Artikel! Ich bin ja so froh, dass es noch Frauen gibt, die das kapieren. Danke Margarete!

  • JF
    John Freyar

    Ach als wären nur das die Probleme mit den Frauenzeitschriften...

     

    Das weitaus größere Problem sehe ich darin, dass reihum völlig unrealistische und falsche Beziehungstipps und Forderungen für eine glückliche Beziehungen sowohl an Mann als auch Frau gestellt werden, sodass man total kirre im Kopf und im Herzen wird wenn man das liest.

    Wieso muss und soll man als Frau drauf warten, dass man seinem Herzallerliebsten erst nach 2 Tagen eine SMS schreibt wie schön es war? Mich als Mann macht es wahnsinnig. Ich liebe meine Frau und will das auch mit ihr teilen, aber sie muss diesen Schwachsinn lesen und mir kälte vormachen. Wozu? Für wen? Dafür, damit dann in der nächsten Ausgabe zu lesen ist wie man seine Beziehung rettet.

     

    Wenn ich solche Zeitschriften irgendwo finde wird der Partner ganz schnell liegen gelassen, denn ich will mir nicht mein Herz und meine Finger verbrennen weil sie sich ihre Welt von diesen Magazinen hat schlecht reden lassen.

  • S
    spin

    schade, eine oktav unter "faschismus" hätt's freilich auch getan (und damit diesen begriff auch nicht so verwässert). denn aus strandkorbguides wird noch kein faschismus - noch nichtmal aus homophobie (so schlimm sie ist). allerdings, wie bei angelegenheiten, wo der f-begriff eher taugt, kommen diese gender-konservatismen beim volke eben gut an.

     

    es sind ja durchaus auch frauen, die unrasiert eklig finden. das einzige, das hilft, sind frauen, männer und andere, die sich diesen gendernormen verweigern und selbstbewusst ihr eigenes ding machen. von der bar bis zum slutwalk, von der flugi-aktion bis youporn: wie wir unsere körper gestalten und damit umgehen, ist immer noch unsere sache - nicht die von "joy" und "glamour".

  • JJ
    Jolie Jumper

    Nicht nur Frauen- und Männerzeitschriften, irgendeine pink-bunte Mädchen/Jungszeitschrift blind aus dem Regal herausgepickt leistet das ebenso. Nur dann natürlich 'kindgerecht' aufbereitet, der 'Stoff'.

     

    Aber, wie Sie ja selbst schreiben, sagen Sie das mal jemand (vor allem jemand, die/der diese Zeitschriften echt vorbehaltlos mag und sich bei Kritik an der Lektüre persönlich angegriffen, oder (sic!) bevormundet/zurechtgewiesen und als blöd hingestellt, fühlt)... Das gibt Fässer für einen ganzen Weinkeller.

     

    'Es gibt wichtigeres' und 'Nicht alles so eng sehen'. Und wenn's doch etwas doller wird, wie etwa beim Beispiel der "ekligen" Männerküsse, dann 'wird man das doch wohl noch sagen dürfen'.

    Oder 'ich kauf das zwar, aber denke ja selbst, wie Du weisst, nicht so; das ist doch nur ein Detail in einem Haufen von Artikeln und sieh mal, der Krebsartikel ist doch ganz informativ'. Unterbewusstsein wird überbewertet ;)

     

    (IRONIE Ausdrücklich AN!!!)

  • TS
    Tanja Sollwedel

    Es stecken sicher überall ein paar Wahrheiten in diesem Artikel, insgesamt halte ich die in ihm vertretene Meinung allerdings für übertrieben und leicht paranoid. Trotzdem ist es erfrischend und interessant einmal über ein noch nicht zigtausend Mal durchgekautes Thema zu lesen.

  • PG
    Peter Goldstein

    Also bitte. Wenn Frauen sich so Ratschläge reinziehen soll man das kritisieren. Keine Frage. Allerdings sollte man auch mal die Frauen hinterfragen, die als erwachsene Menschen so etwas ernst nehmen und umsetzen.

    Ich als heterosexueller Mann kann aber nur sagen, dass eine Frau, die vielleicht nicht 100% das mit mir macht oder mit sich machen lässt, was ich mir ohne konkrete Person am weißen Blatt Papier wünschen würde, viel erregender ist als eine hörige Sexnudel.

    DAS ist aber sehr selten bei Frauen. Auch ohne, dass man dann Enttäuschung den Frauen gegenüber zeigt.

    ICH wünsche mir mehr selbstbewusste Frauen, auch und gerade sexuell. Aber wo sind die denn?

  • DD
    Diana Dyba

    Also, wenn Frau so blöd ist, solche Ratschläge ernst zu nehmen, dann hat sie in erster Linie ein anderes Problem

  • L
    Lehrer_Lämpel

    Ja, wer kauft denn nur diesen Schrott? Die gleichen Leute, die den Mädchen "rosa" von Geburt an verordnen und "hellblau" für die Jungen. Ich ärgere mich schimmelig, wenn ich diese idiotische Geschlchterfixierung bei meinen Schülern in den 5. Klassen miterleben muss. Aber so funktioniert das mit der Manipulation von Bürgern durch die Marktwirtschaft.

     

    Ganz besonders bescheuert sind die "wisssenschaftlichen" Beiträge. Da wird gependelt, ob irgendwo eine Wasserader versteckt ist, wird nach Elektrosmog gesucht und sanfte Reinigungsmittel wie Waschnüsse beworben, die nur ein Zehntel der Waschkraft besitzen. Das kommt davon, wenn frau sich aus dem naturwissenschaftlichen Unterricht ausklinkt. Dann kann sie nicht mehr unterscheiden zwischen Wahrheit und Beschiss. Aber leider lassen sich solche Leserinnen lieber bescheißen, weil die Wirklichkeit so unbequem ist.

     

    Männer dagegen jagen lieber schwachsinnigen Tuningtipps für ihr geliebtes Auto hinterher. Womit wiederum alle Vorurteile und Klischees bestätigt wurden.

  • L
    Lilly

    Der Artikel an sich ist eigentlich eine gute Idee. Aber wirklich schlecht umgesetzt.

     

    Zunächst einmal: Wissen Sie überhaupt was Faschismus ist? Anhand des Titels wohl nicht. Faschismus bezieht sich IMMER auf Regimes, und zwar auf rechtsradikale, autoritäre, totalitäre und nationalistische. Den Begriff den Sie suchen, heißt "Diskriminierung".

     

    Zum anderen stört mich der Fakt, dass Sie glauben, dass solche Frauenmagazine wirklich eine so immense Macht über uns besitzen. Es ist nicht so, dass wir gezwungen werden "Glamour" und "Jolie" zu lesen. Im Gegenteil, wir machen es sogar freiwillig, um unsere Zeit z.B. in der Arztpraxis zu vertreiben, wie Sie es auch schon in diesem Artikel vermerkt haben. Oder eben Idealen hinterher zu jagen. Wie auch immer, wir sind "Gehirnwesen", wir brauchen unseren Sinn und Zweck auf Erden. Und genauso wie Sie gerne Ungereimtheiten aufklären, träumen andere wieder gerne. Der einzige, der hier diskriminiert, sind im Endeffekt Sie selbst. Respektieren Sie die anderen und im Gegenzug wird man Ihnen auch Respekt zollen. Denn was ich hier in diesem Artikel lese, ist ein verbitterter Mensch, der nicht in das heutige Schönheitsideal passt. Ich im übrigen auch nicht, aber es stört mich nicht im Gerigsten.

    Lieber wäre mir eine objektive Analyse dieser Frauenmagazine, als ein solcher verhetzender Bericht, denn so würden Sie viel mehr Menschen erreichen.

     

    LG

  • KW
    Klaus Wolschner

    Für einen Schülerzeitungsartikel wäre das ja richtig gelungen.

    Für die taz ist es aber nur peinlich. Gibt es niemanden in der Medienredaktion, der eine Idee davon hat, was Faschismus ist? Habt ihr keinen Papierkorb für solche Texte?

  • G
    Gunter

    Ein polemischer Artikel der TAZ der andere Zeitschriften angreifen und selbst ? Gepflegt sein = Faschismus ? Also ich mag gepflegte Frauen und viele Frauen kaufen zurecht solche Zeitschriften und geben ihr gutes Geld dafür aus. Der Konsument entscheidet was ihm oder ihr wichtig ist. Fasst euch mal selbst an die Nase mit eueren Artikeln! Klar sowas veröffentlicht eure links alternative Postille nicht, ihr setzt euch nur für Minderheiten ein und nicht für das was die breite Masse der deutschen Frauen und Männer in unserem Land bewegt. Wer im Job bestehen will und auf dem Heiratsmarkt, sollte gepflegt sein und das macht ein glückliches Leben nun Mal aus. Ist euch fremd und das versteht auch kein normaler Bürger.

  • M
    Marc

    Ich finde den Faschismus-Vorwurf an den Haaren herbeigezogen, genauso wie das mit dem Körper als Sünde. Die Beautysünde bezieht sich ja eher auf das Unterlassen, sich besonders schön zu machen bzw. bestimmte Erwartungen zu erfüllen. Auch möchte ich mich Martin anschließen, es ist sicher nichts, was sich nur in Frauenmagazinen findet.

     

    Nichtsdestotrotz zeigt der Artikel viele Ekelhaftigkeiten in den besprochenen Magazinen auf.

  • P
    Pharisäer

    Gratulation Frau Stokowski zu Ihren wegweisenden Erkenntnissen. Mir ist es, auch ohne die Worte Faschismus, Sexismus und Entmündigung in den Mund zu nehmen, schon immer ein Rätsel gewesen, wieso jemand solchen Mist liest. Haben Sie sich mal gefragt, wer Ihre anscheinend vielgeliebten Frauen-Magazine verfasst, zusammenstellt, was auch immer? Raten Sie mal!!! Es handelt sich um i.d.R. Menschen ohne röhren- oder rinnenförmiges Organ respektive Körperanhänge die mit mit Hilfe des Körperinnendrucks ausgestülpt werden. Was Sie auch in Ihrem Artikel ignorieren (vielen Dank schon mal an den Martin), dass es den selben Sch..ss auch für Männer (und jetz kommt der Witz) von Männern gibt! Die Titelseiten und Inhaltsverzeichnisse sehen keinen Deut besser aus. Herzlich Glückwunsch an all die Zentralnervensystemlosen, die dafür Geld ausgeben.

  • K
    Kessie

    Ja, danke für den Artikel. War lange lange überfällig. Meine Schwester, die sich von ihrem Freund als hässlich bezeichnen und sich operieren lässt (mit 21) und ich, die für den guten Herren (ich 25) zu fett und zu hässlich wäre, aber... da hat er ja noch den Sex mit meiner Partnerin wo er gern mal zusehen möchte. Ja. Dann entspreche ich auch seinem Ideal. Und dem der Magazine oben. Ich bin eben "nur" eine Emma-Leserin.

  • K
    Kenny

    Die Sache ist halt wenn wir die Sexualerziehung unserer Kinder Pornos ueberlassen, dann kommt sowas wie in dem Abschnitt ueber Oralsex raus, Leute die nicht verstehen das Sex fuer alle Teilnehmenden Spass machen sollte. Nicht Falsch verstehen, Pornos sind was tolles nur eben nicht zur Erziehung geeignet.

  • G
    gesche

    guter Artikel!

     

    Aber WARUM kaufen Frauen sowas??

     

    Was für eine Gehirnwäsche - denkt da keine mehr nach? Geht es um die Bestätigung der eigenen Weiblichkeit, also um die Anleitung, wie die Rolle "richtig" auszufüllen ist? Die ultimative Performance: Blowjob mit Würgereiz und Fußnagellack.

  • L
    Luise

    Wer tatsächlich Faschismusvorwürfe gegen die "Ehe, Kleinfamilie, ... , Fleischesser, Fußballfans" und nun "berechtigterweise" gegen Frauenzeitschriften erhebt, der hat bislang nichts als eine heile Welt kennengelernt, von Totalitarismus keine Ahnung, oder einfach und verständlich ausgedrückt: nicht alle Tassen im Schrank.

  • L
    Lokaldespot

    Sie kommen mit ihrer Kritik leider 10 Jahre zu spät. Die Medienlandschaft hat sich mit der Verbreitung von Onlineforen, Blogs, E-Magazinen und dergleichen massiv verändert. Hatten o.g. Käseblättchen vielleicht vor 20 Jahren ein Meinungsmonopol inne, so sind sie heute doch nur ein Medium unter vielen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass viele Frauen, darunte viele gebildete, selbstständige und im guten Sinne emanzipierte, solche Heftchen eher zum Amüsement denn zur genuinen Lebensberatung kaufen.

    Befremdlich finde ich übrigens, für wie dumm Sie die Leserinnen halten und so tun als ob die Mehrheit die propagierten Botschaften 1:1 verinnerlichen würde. Eine recht oberflächliche Betrachtung, wie ich meine.

    Vielmehr Aufmerksamkeit verdient die Tatsache, dass in diesen Heften eine Trennung von redaktionellem Inhalt und Werbung gar nicht mehr existiert. Die "Guides" sind in aller Regel von mehr oder (meist) weniger offensichtlichen Werbebotschaften durch und durch infiltriert. Da auch für die Privatwirtschaft beim Anzeigen von Werbebotschaften Spielregeln (Stichwort: Dauerwerbesendung) gelten, bewegen sich diese Presseerzeungisse doch auf Presserechtlich recht dünnem Eis.

    Wenn Sie also dieser Hefte den Kampf Ansagen wollen, fragen Sie doch mal beim Medienanwalt nach.

  • P
    Propugnatio

    Das ist ja das schöne am Kapitalismus, jeder kann das tun und kaufen was er möchte.

     

    Absolut überflüssiger Artikel, die Autorin stört es wohl das nicht alle Frauen dem feministischen Idea entsprechen wollen.

  • HO
    Hotel Ostoria

    "Zeitschriften ... sind voll von hinterhältig penetranten, menschenverachtenden Tipps."

     

    Stichwort Beschneidung. Da sind Medien und Politik in Sachen hinterhältig, penetrant und menschenverachtend aktuell fast auf einer Wellenlänge, während die Kommentarspalten angesichts waltender, geschlechterrassistischer Ignoranz vor Entsetzen geradezu bersten.

     

    Frauenzeitschriften sind ein Riesenmarkt, der von der Nachfrage bestimmt wird. Also, an die eigene Nase fassen, Ladies.

  • A
    Andreas

    Super Artikel! Ein paar Sachen sind natuerlich ueberzogen und fuehren (oops, pardon) dazu, dass man es auch als Satire lesen kann, aber die Grundaussage stimmt: Diese Hefte, die ich als Mann eher selten lese, sind Brainwashing auf unterstem Niveau. Dann doch lieber Emma.

  • AS
    Ach so

    Und welche Geheimpolizei zwingt mich, diesen Stuss zu inhalieren?

  • KK
    Kalle Kool

    Das was Sie "entdeckten" ist eine Eigenart des Boulevard und nicht ausschließlich der Frauenmagazine. Man kann nicht alles in die Gender-Schublade stecken. Oder wo ist der Unterschied zu "Bild", "RTL", "Men's Health" etc.?

    Und da schon wieder Faschismus hinein zu interpretieren finde ich überzogen.

    Nicht sonderlich originell muss ich leider sagen.

  • H
    Henrik

    normalerweise bin ich immer etwas skeptisch, wenn es in artikeln darum geht zu zeigen, wie frauenfeindlich lifestyle- oder boulevardblätter sind. aber bei diesem text muss ich sagen: hut ab, der ist wirklich einleuchtend, schockierend und sehr gut geschrieben! danke dafür!

  • R
    René

    Die Intension des Artikels ist durchaus begrüßenswert, jedoch gleichmal ein paar Anmerkungen:

     

    1.) Derartige "Konstruktionen" von Idealbildern kommen auch im Fernsehen von MTV bis RTL Exclusive vor. Von den Laufstegen dieser Welt bishin zur Subkultur die sich konformistischer Leitbilder annimmt selbst wenn sich sich als "alternativ" labelt. Schönheitsideale werden von allen Medien lanciert. Sendungen wie "Hot or Not", "Dismissed" etc. etc.

     

    2.) Guide und "Führer" in Rückgriff auf den Nationalsozialismus in diesem Zusammenhang ist einfach der reinste (schlechte) Witz. Gern bedient man sich ja immer dem guten alten Fingerzeig, den Hitlervergleiche gehen ja immer. Nur ganz ehrlich: Lesen sie bitte mal englische Fachzeitschriften (vom Fishing bis zum Modellbau bis zum Ernährungsplan) ... Guide, Guide, Guide ...und das rein funktionalistisch. Dieser eigenartige/schlechte Vergleich torpediert ihren sachbezogenen Artikel erheblich.

     

    2.1.) Das ganze wird dann hübsch aufgefrischt mit einem Eye-Catcher und einem theoretischen Begriff >Faschismus< direkt in der Überschrift, unter dem die vorangestellten Aspekte subsumiert werden. Das es den Begriff in gewisserweise meiner Meinung nach ad absurdum führt, sei dahingestellt ... sollte aber einem zudenken geben - ein Terminus eines poltischen System hier zu instrumentalisieren und in einen abstrakten Kontext zu stellen der am Ende den Terminus selbst relativiert: Denn der Faschismus hat Millionen Menschen das Leben gekostet - die es sich nicht "aussuchen" konnten (im Sinne des Konsums).

  • M
    Myriam

    Danke für diesen Artikel, liebe taz! Ja, wie in einem anderen Leserkommentar schon gesagt, man weiß wirklich nicht, ob man lachen oder weinen soll.

  • EM
    Ein Mann, der die Wahl hat

    Von mir aus kann eine Frau gerne dick sein, sich nicht rasieren und eine Kurzhaarfrisur verpassen. Damit ist sie aber 0,1 Sekunden, nachdem ich sie erblickt habe, als potentielle Partnerin ausgeschieden. Mädels: Auch wenn manches wirklich so absurd ist wie im Artikel beschrieben, orientiert euch trotzdem lieber an Frauenzeitschriften als an den Tipps von Frau Stokowski.

  • S
    suswe

    Die Verbindung von faschistoider Betrachtung von Gesellschaftsgruppen und Verkaufsideologie ist nicht sooo neu. Erinnert sei hier an die Weichspülerreklame der 1970er Jahre. (Die mit dem schlechten Gewissen).

    Ansonsten ist das Ganze ein Hinweis darauf, dass die Mehrheit der Menschen in der Industriegesellschaft unglücklich ist oder in künstlicher Unzufriedenheit gehalten werden soll.

  • M
    Martin

    Danke für den tollen Artikel. Man weiß nicht so recht ob man lachen oder weinen soll...

     

    Allerdings würde ich die Aussagen nicht nur auf Frauenzeitschriften beschränken. "Mens Health" macht genau das gleiche - nur halt für Männer.

     

    Wer kauft eigentlich diesen geistigen Schrott außer Ärzten und Frisören die meinen Ihre Patienten / Kunden wollten sowas lesen!?

  • F
    futurista

    In diesem Zusammenhang die Begriffe Faschismus und Führerkult zu verwenden, ist eine sehr grobe Verharmlosung des Faschismus und völlig daneben. Sie haben offenbar keine Ahnung von Terrorregimen. Vermutlich sind die Käuferinnen der Hochglanzzeitschriften zum größten Teil erwachsen und können selbst entscheiden, was sie lesen wollen. Die Ratschläge, die da gegeben werden,

    finde ich auch nicht gut. So was gab es in den 1970ziger Jahren in Form von Groupie-Romanen, da gehörte der Blow-Job auch immer dazu.

    Die Unterscheidung in privaten und nicht genannten anderen Sex in ihrem Beitrag ist auch unverständlich. Was man oder besser Frau nicht will, muss sie nie und in keiner Situation machen, da braucht es kein privat oder sonstwie.

    Natürlich ist es schade, dass wir alle immer wieder auf die von ihnen kritisierten Bilder und Botschaften reinfallen. Allerdings sind Feministinnen auch nicht die besseren Menschen. Ich kann mich gut an die 1980ziger Jahre erinnern. Damals wurde ich von offensichtlich nicht sehr mutigen Frauen als "Geschminkte" blöd angemacht, weil die "natürliche", ungeschminkte Frau als feministisches Ideal gefeiert wurde. Dabei stand ich auf Marilyn und liebte knallige Lippenstifte und enge Kleider. Zum Glück hatte ich die dürre Twiggy als Vorbild hinter mir gelassen und stand auf meine Kurven. Bei meinen Mitstreiterinnen - die Gesichter, mit Kernseife gewaschen und ohne ein Gramm Make-up - vermutete ich die Spätfolgen der deutschen Erziehung vor 1945, womit wir dann wieder beim (deutschen) Faschismus wären. Der schrieb unseren Müttern nämlich vor, wie so ein natürliches deutsches Mädel auszusehen hat.

  • A
    AbsolutEgal

    Danke für diesen Artikel. Ich kann zwar als Mann nur für mich sprechen, allerdings kann ich keine Frau ernst nehmen, die diesen Magazinen hörig erlegen ist. Ich habe einmal in meinem Leben eine Cosmopolitan durchgeblättert und war einerseits erschreckt, andererseits hat das Verhalten mancher Frau, die mir begegnet ist, im Nachhinein Sinn gemacht, wenn solche Magazine der Lehrmeister sind. In diesem Falle wurde gerechtfertigt den Freund mit dem Chef zu betrügen, wenn es denn der Karriere dient.

    Denselben Artikel kann man auch für Männermagazine verfassen, die sich Millionen 0815 Gestalten als Anleitung zur Lebensgestaltung nehmen, die vor allem darin steht mit allen Mitteln Frauen flachzulegen und ein Sixpack zu haben.

  • AG
    Anton Gorodezky

    --"Faschismusvorwürfe haben freilich eine gewisse Tradition im Feuilleton. Die Ehe und die Kleinfamilie, Facebook und Google, Fleischesser und Fußballfans: alle sind mal dran. Frauenzeitschriften waren von dieser Kritik bisher ausgenommen – unberechtigterweise."--

    Dieser letzte Satz ruiniert den ganzen Artikel. Frauenmagazine sind halt jetzt mal dran, weil's chic ist, Faschismus vorzuwerfen und jeder mal dran ist. Dann weiß ich ja jetzt, was von künftigen Vorwürfen des Faschismus zu halten ist.

     

    Lohnender wäre ein solcher Artikel bei Bravo+Ablegern gewesen - diese Zeitschriften richten sich schließlich an Jugendliche, deren Persönlichkeit unter Umständen noch nicht gefestigt ist. Die hier ins Fadenkreuz geratenen Zeitungen richten sich an erwachsene und damit mündige Bürger (es spricht auch Bände, wenn Sie meinen, es gäbe Frauen, die sich von solchen Blättern "entmündigen" lassen - da traut ja mancher Macho der heutigen frauengeneration mehr zu). Mal sehr stark überspitzt: vielleicht war's doch keine so gute Idee, Frauen das Wahlrecht zuzusprechen, wenn sie sich so leicht beeinflussen lassen.

  • K
    Kaimo

    Wenn diese "Führer", wie die Autorin sagt, die Bedeutung von engl. "guide" und nicht von "leader" haben, was soll dann der Verweis auf den "Führerkult", der in Deutschland "einen üblen Beigeschmack" haben müsse?!?

    Wie unlogisch ist das denn? Wenn hier "Führer" im Sinne von Ratgeber gemeint ist, warum sollte das einen üblen Beigeschmack "in Deutschland" haben?!?

     

    Diese Faschismus-Paranoia macht den eigentlich zu unterstützenden Kern des Artikels völlig zunichte.

    Könnte man sich das mal abgewöhnen, hinter jedem gesellschaftlichen Missstand die Nazis zu vermuten?!

     

    Abgesehen davon, dass man auch mal sagen sollte, dass die Frauen selbst schuld sind, wenn sie solche Mist-Zeitschriften lesen und sich davon auch noch beeinflussen bzw. ihr Selbstbewusstsein schmälern lassen.

    Das ist selbstverschuldete Verdummung.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Auch hier bleibt wieder die Frage, gilt die Kritik den Machern oder den Konsumenten, die sich zu Hunderttausend monatlich ihren Führer holen?

  • M
    mag_muschis

    Die Nazi- oder Faschismuskeule soll man ja nicht schwingen, dennoch tun es alle. Diese Keule hier ist aber mit Abstand eine der dümmsten. Sind die Herren von "Mens Health" ebenfalls Faschisten, weil sie mir einen "Guide zum Waschbrettbauch" offerieren? Diese Konsum-Terror-Zeitschrift habe ich übrigens wieder abbestellt, als ich merkte, dass der Weg zum Traumkörper mit harter Arbeit verbunden ist. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben.

     

    Aber zur schönsten Sache der Welt: Hier der Aspekt "Blasen". Gehen wir es umgekehrt an: Was ist mit "Lecken"? Ich las hierzu mal die Gedanken einer Feministin, die aus ihrem Sexleben berichtete. Dazu die Story, wie sie die Partnerschaft zu einem Mann beendete, der Muschis ekelhaft fand (komischer Mann) und deshalb nicht lecken wollte. Diese Frau wollte aber mit all ihrem Sein und Körper angenommen werden, und zwar positiv angenommen. Kann ich sehr gut nachvollziehen, geht mir ja genauso. Dennoch dränge ich keine Frau zum Blasen, ich halte es so: Ich lecke einfach. Die meisten Frauen revanchieren sich dann entsprechend. Und wenn nicht, auch egal (okay, nicht ganz).

     

    Ansonsten ist dieser Artikel das übliche Lamento einer Feministin, die frustriert darüber ist, dass "die Frau" nicht so will, wie die Feministin wohl will.

  • T
    T.V.

    Im selben Atemzug könnten auch Männermagazine genannt werden, die kaum mehr als Sixpacks, Autos und halbnackte Frauen thematisieren. Ich bin mir sicher, dort findet man auch einige Thesen und Guides bei denen einem der Atem stockt.

  • RC
    robin c. sherwood

    Danke für die Nennung der Wahrheit!

  • EL
    Ernst Lehmann

    Frau Stokowski, haben Sie mal nachgezählt, wie oft in Zeitungen und Magazinen Männern eingeredet wird, sie müssten sich länger und kreativer dem Vorspiel widmen, damit auch die Partnerin zu ihrem Spass kommt?

    Liebe Männer, vergesst den Quatsch, die taz lehrt uns, dass damit nur dem Faschismus Vorschub geleistet wird!

  • AD
    Alexa Dings

    Wunderbar, danke! Ich hoffe, es hat beim Schreiben genau so viel Spaß gemacht, wie beim Lesen!

  • M
    Mann-O-Mann

    Übrigens nicht nur Frauenmagazine, sondern auch "Männermagazine" à la Men's Health:

    Ich glaub', insgesamt sind etwa 95% dessen, was man im Zeitschriftenregal bekommen kann menschenverachtender Scheiß. Fragt man sich, warum die Leute es kaufen...

  • A
    Ann

    Danke für diesen Beitrag,

     

    ich habe mich auch schon so oft gefragt wer diesen Schund kauft und warum steht in einem Männermagazin nie das Gegenteil für Männer drin?

    Das wäre zu blöd.

    Es gibt eben zu viele dumme Frauen, die Männer lachen sich ins Fäustchen, denken gar nicht daran sich zu emanzipieren, partizipieren jedoch von der Emanzipation der Frau, auch falsch verstandene Verhaltensweisen, daraus folgend, bei denen sich Frauen sagen, klar mach ich das ich bin emazipiert, ohne zu merken, dass sie sich zu viel vergeben und sich der Lächerlichkeit preis geben.

  • S
    Schandmaul

    Zitat:

    "Faschismusvorwürfe haben freilich eine gewisse Tradition im Feuilleton."

     

    Wohl wahr.

    Frage: Gibt es beim Sex auch so was wie kommunistische Erniedrigung ?

    Da fallen mir spontan die 68er-Kommunen ein, in den die Frauen abendlich diejenigen Aktivisten belohnen mussten, die tagsüber auf der Straße am lautesten krakelt hatten.

     

    Und noch ein Satz fällt auf:

    " Den Körper eines Menschen im natürlichen Zustand als „sündig“ zu bezeichnen – das kennt man sonst nur von religiösen FundamentalistInnen oder traumatisierten Menschen, die ihren eigenen Körper verabscheuen."

     

    Wow, Volltreffer.

    Liebe Frau Stokowski, geben sie dieses Zitat doch mal an die Beschneidungs-Befürworter bei der taz weiter.

  • L
    LynxX

    Also von dem Vergleich mit Führerkult wurde mir ehrlich gesagt etwas schlecht. Die Kritik an Frauenzeitschriften schön und gut, aber das hätten Sie sich wirklich schenken können. Damit haben Sie sich meiner Meinung nach mit der Boulevard-Presse auf eine Ebene begeben. Wo bleibt hier die Sachlichkeit? Sie wollen Aufklären? Mit propagandistischen Mitteln? Das wäre auch anders gegangen.

  • O
    O.o

    Ach ja, die armen Frauen wieder. Gut, dass Magazine wie "men's health" frei von solchen Inhalten sind. Aber das ist ja etwas anderes...

  • W
    Wubby

    Ich finde Frauenzeitschriften gut. Sie entmündigen bestenfalls im gleichen Maße wie das Fernsehen oder andere (meinungsbildende) Medien. Wenn man generell Medien konsumiert, darf man ja nicht den Kopf ausschalten.

     

    Frauenzeitschrfiten meinen, dass man ab Größe 34 fett ist.

     

    Die TAZ meint, dass das linke politische Spektrum besser ist als das andere. Und das Frauenzeitschriften für die Tonne sind.

     

    Finde den Fehler!

  • T
    Teermaschine

    Oje, hat die Claudia bei ihrem letzten Besuch ihre Faschismuskeule liegen lassen und jetzt geht das Ding in der Redaktion reihum?

  • J
    Jörn

    Das "Schönheitsdiktat" (oder das was manche dafür halten) gegenüber Frauen ist allgegenwärtig. Nur wer diktiert dieses? Die Männer wohl kaum - die sind in der weiblich dominierten Branche der Frauenmagazine kaum vertreten.

    PS: Die Magazine manipulieren aber entmündigen nicht. Wer entmündigt ist, dessen Willen wird ignoriert - was im Endeffekt subtiler aber nicht weniger stark wirkt.