: Frauenfestivals Entstauberin
Das jährlich im Herbst stattfindende Festival espressiva des Hamburger Frauenmusikzentrums wurde diesmal gründlich entstaubt, und das ist zu großen Teilen das Verdienst seiner PR-Frontfrau Dagmar Brunow. Den Quantensprung von Musik aus der Singer/Songwriter-Besinnlichkeit zu derjenigen auch von HipHop oder Elektronica vermittelte sie dem Publikum als einen der Wahrnehmung, nicht der Wirklichkeit. Denn nicht erst seit diesem Jahr spielen Frauen in allen erdenklichen Formen von Musik tragende Rollen. Zugleich meisterte Brunow virtuos das Dilemma jeder „gesondert“ Frauen gewidmeten Veranstaltung, das da lautet: den Ausschluss bestätigen, den frau eigentlich bekämpft. Über die einfache Sichtbarmachung von Musikerinnen hinaus, geriet unter ihrer Ägide das Festival mit seinen zahlreichen Konzerten zu dem Beweis, dass keine Frau dort den Vergleich mit der anderen Spezies zu scheuen braucht.
xml / Foto: Andreas Dittmer
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
