■ Streit um Kunstfehler bei Geburtshilfe: Frauenärzte greifen DAK-Studie scharf an
Frankfurt/Main (AP) – In scharfer Form haben Wissenschaftler und Frauenärzte die Studie der Deutschen Angestellten-Krankenkasse zu Behandlungsfehlern in der Geburtshilfe kritisiert. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und der Berufsverband der Frauenärzte wiesen die Studie als wissenschaftlich unsauber zurück. „Es scheint sich hier um Auswüchse des Wettbewerbs unter den Krankenkassen zu handeln“, erklärten die Verbände.
Die DAK hatte bei einer Prüfung von 500 Anträgen auf Pflegeleistungen für schwerstbehinderte Kinder in 62 Fällen Hinweise auf den „ernsthaften Verdacht“ gefunden, daß das medizinische Personal versagt habe. Die Gynäkologen verwiesen auf eine US-Studie, derzufolge nur zehn Prozent aller bleibenden Behinderungen auf die Zeit um die Geburt herum zurückzuführen sind. Davon sei der größte Teil – wie etwa im Falle von Hirnblutungen bei Frühgeborenen – unvermeidbar und nur ein kleiner Teil ärztlich verantwortbar.
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