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Frauen im Osten gefrustet

■ Gleichberechtigung: Kein Fortschritt

Bonn (dpa) – Für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern muß mehr getan werden. Das meinen mehr als 60 Prozent der BürgerInnen. Vor allem in Ostdeutschland wird in dieser Beziehung der Frust immer größer. Dies ergab die zweite repräsentative Umfrage zu diesem Thema, deren Ergebnisse Bundesfrauenministerin Angela Merkel (CDU) gestern vorstellte. Gegenüber derselben Befragung vor zwei Jahren sei festzustellen, daß der Stand der Gleichberechtigung unverändert ungenügend sei, sagte Merkel. Vor allem Frauen mit Kindern fühlten sich eher benachteiligt als gefördert. Es gebe eine Tendenz zur Verfestigung der traditionellen Rollenverteilung, und vor allem im Osten seien die Erwartungen an die Politik gestiegen. Insgesamt sei festzustellen, daß es in vielen Bereichen in den Einstellungen der Menschen in Ost- und Westdeutschland eine „auseinandergehende Entwicklung“ gebe. Dies gelte vor allem für Ansichten und Wünsche an ein Leben in Beruf und Familie. Beispielsweise waren 63 Prozent der Westdeutschen der Meinung, daß eine Betreuung von Kleinkindern außerhalb der Familie schade. Im Osten war eine absolute Mehrheit von 58 Prozent vom Gegenteil überzeugt. Im Westen sprachen sich 52 Prozent für eine lange Berufspause zugunsten von Kindern aus.

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