: Frauen, allein vorm Schirm
■ EDV lernen Frauen besser ohne männliche Konkurrenz
Längst gehört sie zum Alltag in vielen Jobs. Und doch gilt sie immer noch als Domäne der Männer: Die Computertechnik. „Männern wird qua Geschlecht eher Kompetenz im EDV-Bereich zugetraut als Frauen“, stellte Corina Hartmann, Informatikerin an der Technischen Universität (TU), fest. „Ich habe erlebt, daß in gemischten Computerkursen Frauen von den männlichen Teilnehmern zur Seite gedrängt werden.“
Mehrere Einrichtungen bieten daher Kurse speziell für Frauen an. An der Humboldtuni werden diese vom Zentrum für Frauenforschung durchgeführt. Auch die Volkshochschulen haben gesonderte Frauenkurse im Programm. Auch unter dem Dach der Fraueneinrichtung „Weiberwirtschaft“ gibt es Computerkurse für Frauen. Für 180 Mark gibt es acht Stunden Computer intensiv. Das „Frauencomputerzentrum“ (FCZB) in Kreuzberg kann als gemeinnütziger Verein sehr preiswert Frauenkurse in einem breiten Spektrum von Anwenderprogrammen anbieten. Arbeitslose Akademikerinnen können sich dort beispielsweise im Multimediabereich qualifizieren und so ihre Aussichten auf einen Arbeitsplatz verbessern.
Frauen gehen die Computertechnik in der Regel pragmatischer an als Männer. „Sie fragen erst mal, was nützt die Kiste“, hat Renate Wielpütz, Leiterin des FCZB, häufig beobachtet. „Frauen surfen seltener im Internet und spielen weniger als Männer. Meist nutzen sie vor allem die Daten.“ Beate, die im FCZB Kurse besucht hat, zeigt sich in anderer Weise pragmatisch: „Eine Freundin hat das Zentrum empfohlen. Ich hätte allerdings ebenso an einem gemischten Kurs teilgenommen.“ Stephanie von Oppen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen