Frankfurt schlägt Schalke: Ein Sieggtor zum Jubiläum

Frankfurts Trainer Thomas Schaaf saß gegen Schalke 04 zum 500. Mal auf der Bank. Und feiert einen ähnlichen Erfolg wie bei seiner Premiere.

Da lächelt selbst Thomas Schaaf mal: ein Sieg zum 500. Spiel Bild: dpa

FRANKFURT/MAIN dpa | Joker Lucas Piazon hat Frankfurts Trainer Thomas Schaaf in dessen 500. Bundesligaspiel als Chefcoach einen Sieg beschert und dem FC Schalke 04 zugleich die Generalprobe für den Champions-League-Knaller gegen Real Madrid verdorben. Der 21-Jährige traf am Samstagabend vor 50 400 Zuschauern in der 65. Minute per Kopf und sorgte damit für den ersten Bundesliga-Sieg der Eintracht im neuen Jahr. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Sieg. Wir wussten, dass Schalke gut vorbereitet ist. Aber wir haben auf unsere Chance gewartet“, sagte Piazon.

Die Schalker kassierten 2015 mit dem 0:1 (0:0) dagegen die erste Niederlage nach bislang sieben Punkten aus drei Spielen. Am Mittwoch empfangen die Knappen den Titelverteidiger der Fußball-Königsklasse. „Es ist gar nicht so viel schief gelaufen. Wir haben die erste Halbzeit gut Fußball gespielt. Was gefehlt hat, war das Tor“, sagte Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes bei Sky. „In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr so agil.“

Vor Schaaf hatten in Otto Rehhagel (832 Spiele), Jupp Heynckes (642), Erich Ribbeck (569) und Udo Lattek (522) erst vier andere Trainer die Marke von 500 Spielen geknackt. Auch bei seiner Trainer-Premiere hatte Schaaf – damals mit Werder Bremen – gegen Schalke gewonnen.

Der Frankfurter Trainer musste sein Team in seinem Jubiläumsspiel notgedrungen umstellen. In Carlos Zambrano (Gelbesperre) und Bamba Anderson (grippaler Infekt) fiel bei den Hessen das etatmäßige Innenverteidiger-Duo aus. Dafür bildeten Marco Russ und Alexander Madlung das Abwehrzentrum. Zudem erhielt Sonny Kittel im Mittelfeld den Vorzug vor Takashi Inui. Schalkes Coach Roberto Di Matteo vertraute hingegen jener Elf, die eine Woche zuvor Gladbach mit 1:0 geschlagen hatte.

Choreographie der Frankfurter Fans

Vor dem Anpfiff sorgten die Frankfurter Anhänger mit einer beeindruckenden Choreographie für tolle Stimmung, danach gönnten sich beide Teams von Anfang an zunächst keine Verschnaufpause. Schon in der dritten Minute musste Schalke-Keeper Timon Wellenreuther gegen Frankfurts Stürmer Haris Seferovic auf Höhe der 16-Meter-Linie Kopf und Kragen riskieren. Danach fehlte der Torwart in seinem Kasten, doch die Hausherren konnten daraus kein Kapital schlagen.

Die besseren Möglichkeiten im ersten Durchgang hatten aber die Gäste. Aus ihrer gewohnt kompakten Defensive schalteten die Königsblauen blitzschnell nach vorne um und brachten die neu formierte Abwehr der Eintracht damit einige Mal in arge Bedrängnis. In der 15. Minute scheiterte Marco Höger mit einer Direktabnahme an Frankfurts Torwart Kevin Trapp. Bei anschließenden Treffer stand Eric Maxim Choupo-Moting im Abseits.

Drei Minuten später schickte Tranquillo Barnetta mit einem Traumpass Christian Fuchs auf die Reise, der Linksverteidiger legte sich den Ball aber etwas zu weit vor, so dass Trapp in höchster Not klären konnte. Wiederum drei Minuten später war Trapp erneut zur Stelle und rettete gegen den allein auf ihn zulaufenden Höger. Die Eintracht hatte zwar mehr Ballbesitz, fand in der Schalker Abwehr aber kaum Lücken. Die besten Chance für die Gastgeber vergab Madlung, dessen Volleyschuss knapp am Schalker Tor vorbeistrich (34.).

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Frankfurter den Druck. In der 54. Minute hatte die Eintracht Pech, dass ihr Schiedsrichter Marco Fritz nach einem Foul von Nationalspieler Höwedes an Makoto Hasebe einen klaren Strafstoß verwehrte. Doch elf Minuten später wurden die Hessen für ihre Bemühungen belohnt. Nach einer Flanke von Timothy Chandler überwand der zur Pause eingewechselte Piazon Schalke-Keeper Wellenreuther per Kopfball. Die Schalker enttäuschten in der zweiten Halbzeit.

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