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Franke gegen Patriarchat

■ Erste Biologie-Professorin soll berufen werden

22 männliche Forscher führen im Studiengang Biologie an der Bremer Universität den Titel „Professor“. Und mehrheitlich wollen diese 22 Männer auch gerne weiterhin unter Männern bleiben. Nicht nur daß sie das Geschenk verweigerten, als ihnen im Frühsommer eine „feministische Naturwissenschaftlerin“ angeboten wurde. Nein, als jetzt im Herbst die Berufungskommission „Virologie“ sich auf eine Liste von WunschkandidatInnen einigen wollte, lehnte es die Mehrheit der Professoren hartnäckig ab, zwei hochqualifizierte Bewerberinnen für professorabel zu erklären. Die Bewerberin Vallbracht brachte es nicht weiter als auf Platz zwei der Liste. Doch vergangene Woche griff Wissenschaftssenator Horst-Werner Franke in das Geschehen ein. In der Dezember-Bürgerschaft erklärte er: „Es ist an der Zeit, einer hochqualifizierten Frau den Vorrang zu geben, auch wenn auf Platz 1 der Berufungsliste ein Mann steht.“

In dieser Woche schickt deshalb seine Behörde einen Brief an die Biologie-Professoren, in dem sie den Männern auseinandersetzt, daß die Qualifikations-Unterschiede zwischen der zweitplazierten Frau und dem erstplazierten Mann „mikroskopisch“ gering seien. Aus diesem Grunde sei nach der Frauenförder-Richtlinie zu verfahren und der Bewerberin Vallbracht der Vorzug zu geben. Senatsrat Egon Ditt erklärte als Nicht-Biologe: „Es fällt dem Betrachter schwer, die Nuancierung der Berufungskommission nachzuvollziehen.“

B.D.

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