piwik no script img

Forensikerin über Heilbronner Ermittlerpanne"Eine heikle Geschichte mit der DNA"

Kontaminiertes Arbeitsmaterial bei DNA-Analysen gibt es immer wieder, sagt Nicole von Wurmb-Schwark, Professorin für forensische Genetik in Kiel.

Doch nicht so unanfechtbar, wie uns Serien wie CSI und Co glauben machen wollen? DNA-Proben. Bild: ap
Barbara Dribbusch
Interview von Barbara Dribbusch

Zentraler Zugriff

Erstmals gaben deutsche Ermittlungsbehörden 1988 eine DNA-Analyse in Auftrag, um einen Verdächtigen zu überführen. Im September 1990 fällt der Bundesgerichtshof ein Grundsatzurteil: Der DNA-Fingerabdruck ist zur Aufklärung schwerer Verbrechen als Beweismittel zulässig, die Gen-Analyse dann gerechtfertigt, wenn keine Informationen über genetische Eigenheiten des Angeklagten gewonnen werden. Laut Bundeskriminalamt wurden mit der Methode der DNA-Analysen fast alle Arten von Straftaten ermittelt, vor allem Diebstahldelikte, Raub und Erpressung sowie Sexualstraftaten. Seit 1998 existiert im Bundeskriminalamt in Wiesbaden eine zentrale DNA-Analyse-Datei, zu der auch die Landeskriminalämter Zugang haben.

taz: Frau Professor von Wurmb-Schwark, wie kann es passieren, dass die Polizei jahrelang einem Phantom hinterherjagt, obwohl die DNA-Spuren offenbar bei der Herstellung des Arbeitsmaterials entstanden?

Nicole von Wurmb-Schwark: Zum Fall selbst kann ich nichts sagen, weil wir daran nicht beteiligt sind. Das ist aber eine heikle Geschichte mit der DNA. Wenn man da nicht sauber arbeitet, können die Abstriche, aber auch Gefäße kontaminiert sein. Diese Abstriche, diese Tupfer sind, so muss man sich vorstellen, wie große Q-tips, große Wattestäbchen.

Gibt es nicht Möglichkeiten, irreführende Ergebnisse zu vermeiden, indem man verfälschende DNA-Partikel herausfiltert?

Normalerweise lässt man auch mal Negativkontrollen mitlaufen. Dabei arbeitet man die Abstriche ohne alles auf. Das heißt, man nimmt einen nicht verwendeten Tupfer und behandelt ihn so, als wäre eine Spur drauf. Und wenn tatsächlich eine Spur drauf ist, dann ist klar, man hat ein Problem. Wir machen hier im Labor häufig Negativkontrollen, beispielsweise an unseren Gefäßen.

Also haben die zuständigen Kriminalisten in dem Fall des Phantoms offenbar versäumt, diese Negativkontrollen durchzuführen, um eine Verunreinigung auszuschließen?

Ich kann nur sagen, dass es mit den Negativkontrollen wiederum auch nicht so einfach ist. Wenn ich jetzt 100 Abstriche habe und nehme 2 davon raus und teste die, dann kann es sein, dass die sauber sind. Die nächsten 3 aber sind es vielleicht nicht. Ich kann also das Risiko, zu falschen Ergebnissen zu kommen, immer nur minimieren. Wir lassen manchmal 20 Gefäße einfach so laufen, als Negativkontrolle, um zu gucken, ob die sauber sind. Dann kann es aber trotzdem passieren, wenn wir die nächste Packung aufmachen, dass da was drinnen ist.

Es gibt ja die Idee von Kriminalisten, ein Gütesiegel auf den Packungen einzuführen oder genetische Informationen der an der Herstellung beteiligten Mitarbeiter mitzuliefern.

Mit der Packung einen genetischen Code der Mitarbeiter mitzuliefern, halte ich für nicht machbar. Das wäre auch gegen den Datenschutz. Aber die Packungen haben ja Nummern. Dann kann man sich im Zweifelsfall an den Hersteller wenden. Der Hersteller könnte das dann mit seinen Mitarbeitern abgleichen. Bei uns im Labor sind alle, die hier arbeiten, genetisch typisiert. Wenn wir aus einem Haar einen genetischen Fingerabdruck bekommen, dann gucken wir erst, ob das einer von uns ist. Erst dann geben wir es heraus.

Wer will, kann die Polizei doch leicht in die Irre führen, indem er an verschiedensten Tatorten DNA-Proben hinterlässt, die gar nicht von ihm stammen. Darüber gibt es sogar Hollywoodfilme.

Sicher. Deswegen gibt es ja auch Ermittlungsbehörden und deswegen hängt die Sache fast nie an der DNA-Untersuchung alleine.

Kann man nicht feststellen, ob am Tatort mit DNA-Proben manipuliert wurde?

Bei den Abrieben kann man nicht feststellen, wo genau die DNA herkommt. Die Spurensicherung nimmt da einen Tupfer, macht den nass, reibt ihn etwa über den Telefonhörer oder die Türklinke und verpackt dies steril. Man lässt den Tupfer trocknen, dann kommt er in eine Pufferlösung hinein. Dann werden die Zellen aufgeknackt, wenn welche drin sind, und die DNA fällt gewissermaßen heraus. Aber woher dann genau die Zelle kommt, kriegt man erst mal nicht auseinanderklabüstert.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

24 Kommentare

 / 
  • J
    johannes

    an Axel Dörken:

    Wenn man keine Ahnung von Biologie hat, sollte einfach mal still sein. 150.000 Aminosäuren schon klar, genetische Fingerabdrücke werden anhand von Genen nachgewiesen - natürlich (schon mal was von kodierende und nicht kodierende Abschnitte gehört?). Wohl zuviel Galileo Mysterie geguckt?

     

    Und was die ganze Geschichte angeht - wenn man Materialien kauft die nicht dafür ausgelegt sind Forensik zu betreiben - und wo selbst der Hersteller dick und fett auf dem Beipackzettel schreibt "Keine DNA-Analysen" dann ist es auch kein Wunder wenn man falsche Ergebnisse hat - naja wahrscheinlich waren die Wattestäbchen von der Firma einfach billiger.

     

    Das zeigt wieder: die ausgeklügelste Technik und die besten Geräte nützen nichts wenn die Menschen die sie benutzen keine Ahnung haben.

  • AH
    aber hallo

    Der (Alb)-Traum eines i. und u. Journalisten (Vorsicht Ironie!!): DNA-Spuren des Phantoms wurden vor einem Jahr bei einem Einbruch in den Büroräumen des Sonderermittlungsstabes der Polizei entdeckt. Wie erst heute bekannt wurde, hat der träumende Journalist einer namhaften Presseagentur Licht in das Dunkel bringen wollen. Sein gesunder Menschenverstand konnte einfach nicht glauben, was da seit Jahren durch die Medien geisterte...Er wollte die Sache selbst erhellen. Aber zum Glück war alles nur ein Traum. Er hatte dem Spuk kein Ende gesetzt. Zum Glück kann er ausgeschlafen darüber berichten, wie sich Polizei und Watte-Firma gegenseitig die Bälle zuwerfen, und zum Glück gibt es ja auch noch all die Experten, die man jetzt interviewen kann, weil sie schon immer alles wussten...

  • I
    interessant

    Herr Axel Dörken,

    ihr Kommentar ist leider mangelhaft.

    >Wir haben im Körper 150.000 verschiedene >Aminosäuren und bräuchten also, laut dieser >Dilettanten auch 150.000 verschiedene Sequenzen. >Blöd nur, dass wir nur 25.000 im menschlichen

    >Gen haben. Na und? Dann wird die Meinung eben >gebogen. so lange bis sie bricht.

     

    Man spricht von 20 natürlichen Aminosäuren. Vielleicht können sie mich über die übrigen 149.980 aufklären?

    Die Gesamt-Anzahl der verschiedenen Proteine (z.B. Antikörper) des Menschen überschreitet in der Tat die Anzahl der Gene. Dies lässt sich aber relativ einfach über z.B. alternative splicing erklären.

     

    Ein Gen ist in der Tat nicht der Schalter, sondern ein Gen kodiert für ein Protein. Wird also erst in RNA transkribiert und diese anschließend in ein Protein translatiert.

     

    Wohin sie aber mit ihrer Gen-Argumentation wollen, Herr Dörken, ist mir ein Rätsel.

    Der Genetische Fingerabdruck bedient sich repetitiver Sequenzen der DNA, die eben keine Gene sind.

     

    mit freundlichem Gruß,

    ein Diletant

  • M
    manfred (57)

    Das, was hier jetzt öffentlich wird, heißt doch nichts anderes, als das der "genetische Fingerabdruck", den man uns bislang als non plus ultra verkauft hat, mit Vorsicht zu genießen ist. Stellt Euch mal vor, man hätte dieses "Phantom" irgend wann in die Finger gekriegt. Dann säße dieses arme Schwein jetzt vielleicht lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwahrung in irgend einem Knast. Bei der Effizienz der deutschen Justiz käme es wahrscheinlich nie wieder frei, und wenn doch, würde die "BILD" schon dafür sorgen, daß das Stigma für den Rest des Lebens bleibt, denn irgend etwas bleibt immer kleben.

  • G
    GonZoo

    Professionelle Kriminalistik im Musterländle:

     

    "Wir schbare 10 Euro und verschwende noh des dausendfache. Könne mir d eigendlich nedd au mehrmals benudze, so wie mir s mid unserem Klobabir und den Kondome au mache? Dann könnde mir no mehr schbare. Und vo dr Erschbarnis kaufe mir uns oin neie Merceds, damid mir dwas hend, des mir am Samschdag mid mehrmals gebrauchde Waddeschdäbchet boliere könne."

  • AD
    Axel Dörken

    Das entsteht daraus, wenn auf wissenschaftliche Dilettanten gehört wird. Das Genom ist entschlüsselt. Nee, schon klar...

     

    Wir haben im Körper 150.000 verschiedene Aminosäuren und bräuchten also, laut dieser Dilettanten auch 150.000 verschiedene Sequenzen. Blöd nur, dass wir nur 25.000 im menschlichen

    Gen haben. Na und? Dann wird die Meinung eben gebogen. so lange bis sie bricht.

     

    Diletanten erkennen nicht, wann sie loslassen sollten.

     

    Die Realität sieht scheinbar anders aus. Wissenschaftler haben erwiesen, dass nicht das Gen der Schalter ist, sondern eine Blaupause. Das Gen allein macht absolut nichts. Es wird! Es wird gelesen. Es wird kopiert.

     

    Doch die Dilettanten mögen das nicht eingestehen. Egal, ob seit 20 Jahren regelmäßig das Gegenteil erweisen wird.

     

    Andererseits: Gerade die Verlagerung einer Erfahrungs- und Bildungsgesellschaft in eine Wissensgesellschaft erzeugt genau das, was viele von uns kopfschüttelnd ablehnen. Krise, Amok, etc.

     

    Vielleicht ist der Mensch doch mehr als seine Arbeitskraft oder sein Wissen?

     

    Wir brauchen einen Bildungsdialog und haben nur einen Wissensmonolog.

  • S
    Switters

    Es ist himmelschreiend bei welchen Delikten heutzutage DNA-Proben genommen werden. Im vorliegenden Fall u.a.:

    - Autodiebstahl

    -Einbrüche in Gastsätten, in einen Wohnwagen, in ein stillgelegtes Hallenbad, ein Vereinsheim usw

    -Auto-Aufbruch

    -Drogendelikte

     

    und letztlich Einbruch in eine Schule!

     

    Als die DNA-Tests zur Aufklärung schwerer Straftaten eingeführt wurden, hörte sich der Anwendungsbereich noch ganz anders an.

    Aber unsere Polizisten werden wohl ihr Aufklärungsquoten zu erfüllen haben und deshalb ist jedes Mittel recht.

  • N
    nordmann

    mein Duden kennt nur "kla|mü|sern" (nordd. ugs. für nachsinnen); ich klamüsere. (Bitte nicht mit klabastern verwechseln.)

  • J
    johannes

    an Axel Dörken:

    Wenn man keine Ahnung von Biologie hat, sollte einfach mal still sein. 150.000 Aminosäuren schon klar, genetische Fingerabdrücke werden anhand von Genen nachgewiesen - natürlich (schon mal was von kodierende und nicht kodierende Abschnitte gehört?). Wohl zuviel Galileo Mysterie geguckt?

     

    Und was die ganze Geschichte angeht - wenn man Materialien kauft die nicht dafür ausgelegt sind Forensik zu betreiben - und wo selbst der Hersteller dick und fett auf dem Beipackzettel schreibt "Keine DNA-Analysen" dann ist es auch kein Wunder wenn man falsche Ergebnisse hat - naja wahrscheinlich waren die Wattestäbchen von der Firma einfach billiger.

     

    Das zeigt wieder: die ausgeklügelste Technik und die besten Geräte nützen nichts wenn die Menschen die sie benutzen keine Ahnung haben.

  • AH
    aber hallo

    Der (Alb)-Traum eines i. und u. Journalisten (Vorsicht Ironie!!): DNA-Spuren des Phantoms wurden vor einem Jahr bei einem Einbruch in den Büroräumen des Sonderermittlungsstabes der Polizei entdeckt. Wie erst heute bekannt wurde, hat der träumende Journalist einer namhaften Presseagentur Licht in das Dunkel bringen wollen. Sein gesunder Menschenverstand konnte einfach nicht glauben, was da seit Jahren durch die Medien geisterte...Er wollte die Sache selbst erhellen. Aber zum Glück war alles nur ein Traum. Er hatte dem Spuk kein Ende gesetzt. Zum Glück kann er ausgeschlafen darüber berichten, wie sich Polizei und Watte-Firma gegenseitig die Bälle zuwerfen, und zum Glück gibt es ja auch noch all die Experten, die man jetzt interviewen kann, weil sie schon immer alles wussten...

  • I
    interessant

    Herr Axel Dörken,

    ihr Kommentar ist leider mangelhaft.

    >Wir haben im Körper 150.000 verschiedene >Aminosäuren und bräuchten also, laut dieser >Dilettanten auch 150.000 verschiedene Sequenzen. >Blöd nur, dass wir nur 25.000 im menschlichen

    >Gen haben. Na und? Dann wird die Meinung eben >gebogen. so lange bis sie bricht.

     

    Man spricht von 20 natürlichen Aminosäuren. Vielleicht können sie mich über die übrigen 149.980 aufklären?

    Die Gesamt-Anzahl der verschiedenen Proteine (z.B. Antikörper) des Menschen überschreitet in der Tat die Anzahl der Gene. Dies lässt sich aber relativ einfach über z.B. alternative splicing erklären.

     

    Ein Gen ist in der Tat nicht der Schalter, sondern ein Gen kodiert für ein Protein. Wird also erst in RNA transkribiert und diese anschließend in ein Protein translatiert.

     

    Wohin sie aber mit ihrer Gen-Argumentation wollen, Herr Dörken, ist mir ein Rätsel.

    Der Genetische Fingerabdruck bedient sich repetitiver Sequenzen der DNA, die eben keine Gene sind.

     

    mit freundlichem Gruß,

    ein Diletant

  • M
    manfred (57)

    Das, was hier jetzt öffentlich wird, heißt doch nichts anderes, als das der "genetische Fingerabdruck", den man uns bislang als non plus ultra verkauft hat, mit Vorsicht zu genießen ist. Stellt Euch mal vor, man hätte dieses "Phantom" irgend wann in die Finger gekriegt. Dann säße dieses arme Schwein jetzt vielleicht lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwahrung in irgend einem Knast. Bei der Effizienz der deutschen Justiz käme es wahrscheinlich nie wieder frei, und wenn doch, würde die "BILD" schon dafür sorgen, daß das Stigma für den Rest des Lebens bleibt, denn irgend etwas bleibt immer kleben.

  • G
    GonZoo

    Professionelle Kriminalistik im Musterländle:

     

    "Wir schbare 10 Euro und verschwende noh des dausendfache. Könne mir d eigendlich nedd au mehrmals benudze, so wie mir s mid unserem Klobabir und den Kondome au mache? Dann könnde mir no mehr schbare. Und vo dr Erschbarnis kaufe mir uns oin neie Merceds, damid mir dwas hend, des mir am Samschdag mid mehrmals gebrauchde Waddeschdäbchet boliere könne."

  • AD
    Axel Dörken

    Das entsteht daraus, wenn auf wissenschaftliche Dilettanten gehört wird. Das Genom ist entschlüsselt. Nee, schon klar...

     

    Wir haben im Körper 150.000 verschiedene Aminosäuren und bräuchten also, laut dieser Dilettanten auch 150.000 verschiedene Sequenzen. Blöd nur, dass wir nur 25.000 im menschlichen

    Gen haben. Na und? Dann wird die Meinung eben gebogen. so lange bis sie bricht.

     

    Diletanten erkennen nicht, wann sie loslassen sollten.

     

    Die Realität sieht scheinbar anders aus. Wissenschaftler haben erwiesen, dass nicht das Gen der Schalter ist, sondern eine Blaupause. Das Gen allein macht absolut nichts. Es wird! Es wird gelesen. Es wird kopiert.

     

    Doch die Dilettanten mögen das nicht eingestehen. Egal, ob seit 20 Jahren regelmäßig das Gegenteil erweisen wird.

     

    Andererseits: Gerade die Verlagerung einer Erfahrungs- und Bildungsgesellschaft in eine Wissensgesellschaft erzeugt genau das, was viele von uns kopfschüttelnd ablehnen. Krise, Amok, etc.

     

    Vielleicht ist der Mensch doch mehr als seine Arbeitskraft oder sein Wissen?

     

    Wir brauchen einen Bildungsdialog und haben nur einen Wissensmonolog.

  • S
    Switters

    Es ist himmelschreiend bei welchen Delikten heutzutage DNA-Proben genommen werden. Im vorliegenden Fall u.a.:

    - Autodiebstahl

    -Einbrüche in Gastsätten, in einen Wohnwagen, in ein stillgelegtes Hallenbad, ein Vereinsheim usw

    -Auto-Aufbruch

    -Drogendelikte

     

    und letztlich Einbruch in eine Schule!

     

    Als die DNA-Tests zur Aufklärung schwerer Straftaten eingeführt wurden, hörte sich der Anwendungsbereich noch ganz anders an.

    Aber unsere Polizisten werden wohl ihr Aufklärungsquoten zu erfüllen haben und deshalb ist jedes Mittel recht.

  • N
    nordmann

    mein Duden kennt nur "kla|mü|sern" (nordd. ugs. für nachsinnen); ich klamüsere. (Bitte nicht mit klabastern verwechseln.)

  • J
    johannes

    an Axel Dörken:

    Wenn man keine Ahnung von Biologie hat, sollte einfach mal still sein. 150.000 Aminosäuren schon klar, genetische Fingerabdrücke werden anhand von Genen nachgewiesen - natürlich (schon mal was von kodierende und nicht kodierende Abschnitte gehört?). Wohl zuviel Galileo Mysterie geguckt?

     

    Und was die ganze Geschichte angeht - wenn man Materialien kauft die nicht dafür ausgelegt sind Forensik zu betreiben - und wo selbst der Hersteller dick und fett auf dem Beipackzettel schreibt "Keine DNA-Analysen" dann ist es auch kein Wunder wenn man falsche Ergebnisse hat - naja wahrscheinlich waren die Wattestäbchen von der Firma einfach billiger.

     

    Das zeigt wieder: die ausgeklügelste Technik und die besten Geräte nützen nichts wenn die Menschen die sie benutzen keine Ahnung haben.

  • AH
    aber hallo

    Der (Alb)-Traum eines i. und u. Journalisten (Vorsicht Ironie!!): DNA-Spuren des Phantoms wurden vor einem Jahr bei einem Einbruch in den Büroräumen des Sonderermittlungsstabes der Polizei entdeckt. Wie erst heute bekannt wurde, hat der träumende Journalist einer namhaften Presseagentur Licht in das Dunkel bringen wollen. Sein gesunder Menschenverstand konnte einfach nicht glauben, was da seit Jahren durch die Medien geisterte...Er wollte die Sache selbst erhellen. Aber zum Glück war alles nur ein Traum. Er hatte dem Spuk kein Ende gesetzt. Zum Glück kann er ausgeschlafen darüber berichten, wie sich Polizei und Watte-Firma gegenseitig die Bälle zuwerfen, und zum Glück gibt es ja auch noch all die Experten, die man jetzt interviewen kann, weil sie schon immer alles wussten...

  • I
    interessant

    Herr Axel Dörken,

    ihr Kommentar ist leider mangelhaft.

    >Wir haben im Körper 150.000 verschiedene >Aminosäuren und bräuchten also, laut dieser >Dilettanten auch 150.000 verschiedene Sequenzen. >Blöd nur, dass wir nur 25.000 im menschlichen

    >Gen haben. Na und? Dann wird die Meinung eben >gebogen. so lange bis sie bricht.

     

    Man spricht von 20 natürlichen Aminosäuren. Vielleicht können sie mich über die übrigen 149.980 aufklären?

    Die Gesamt-Anzahl der verschiedenen Proteine (z.B. Antikörper) des Menschen überschreitet in der Tat die Anzahl der Gene. Dies lässt sich aber relativ einfach über z.B. alternative splicing erklären.

     

    Ein Gen ist in der Tat nicht der Schalter, sondern ein Gen kodiert für ein Protein. Wird also erst in RNA transkribiert und diese anschließend in ein Protein translatiert.

     

    Wohin sie aber mit ihrer Gen-Argumentation wollen, Herr Dörken, ist mir ein Rätsel.

    Der Genetische Fingerabdruck bedient sich repetitiver Sequenzen der DNA, die eben keine Gene sind.

     

    mit freundlichem Gruß,

    ein Diletant

  • M
    manfred (57)

    Das, was hier jetzt öffentlich wird, heißt doch nichts anderes, als das der "genetische Fingerabdruck", den man uns bislang als non plus ultra verkauft hat, mit Vorsicht zu genießen ist. Stellt Euch mal vor, man hätte dieses "Phantom" irgend wann in die Finger gekriegt. Dann säße dieses arme Schwein jetzt vielleicht lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwahrung in irgend einem Knast. Bei der Effizienz der deutschen Justiz käme es wahrscheinlich nie wieder frei, und wenn doch, würde die "BILD" schon dafür sorgen, daß das Stigma für den Rest des Lebens bleibt, denn irgend etwas bleibt immer kleben.

  • G
    GonZoo

    Professionelle Kriminalistik im Musterländle:

     

    "Wir schbare 10 Euro und verschwende noh des dausendfache. Könne mir d eigendlich nedd au mehrmals benudze, so wie mir s mid unserem Klobabir und den Kondome au mache? Dann könnde mir no mehr schbare. Und vo dr Erschbarnis kaufe mir uns oin neie Merceds, damid mir dwas hend, des mir am Samschdag mid mehrmals gebrauchde Waddeschdäbchet boliere könne."

  • AD
    Axel Dörken

    Das entsteht daraus, wenn auf wissenschaftliche Dilettanten gehört wird. Das Genom ist entschlüsselt. Nee, schon klar...

     

    Wir haben im Körper 150.000 verschiedene Aminosäuren und bräuchten also, laut dieser Dilettanten auch 150.000 verschiedene Sequenzen. Blöd nur, dass wir nur 25.000 im menschlichen

    Gen haben. Na und? Dann wird die Meinung eben gebogen. so lange bis sie bricht.

     

    Diletanten erkennen nicht, wann sie loslassen sollten.

     

    Die Realität sieht scheinbar anders aus. Wissenschaftler haben erwiesen, dass nicht das Gen der Schalter ist, sondern eine Blaupause. Das Gen allein macht absolut nichts. Es wird! Es wird gelesen. Es wird kopiert.

     

    Doch die Dilettanten mögen das nicht eingestehen. Egal, ob seit 20 Jahren regelmäßig das Gegenteil erweisen wird.

     

    Andererseits: Gerade die Verlagerung einer Erfahrungs- und Bildungsgesellschaft in eine Wissensgesellschaft erzeugt genau das, was viele von uns kopfschüttelnd ablehnen. Krise, Amok, etc.

     

    Vielleicht ist der Mensch doch mehr als seine Arbeitskraft oder sein Wissen?

     

    Wir brauchen einen Bildungsdialog und haben nur einen Wissensmonolog.

  • S
    Switters

    Es ist himmelschreiend bei welchen Delikten heutzutage DNA-Proben genommen werden. Im vorliegenden Fall u.a.:

    - Autodiebstahl

    -Einbrüche in Gastsätten, in einen Wohnwagen, in ein stillgelegtes Hallenbad, ein Vereinsheim usw

    -Auto-Aufbruch

    -Drogendelikte

     

    und letztlich Einbruch in eine Schule!

     

    Als die DNA-Tests zur Aufklärung schwerer Straftaten eingeführt wurden, hörte sich der Anwendungsbereich noch ganz anders an.

    Aber unsere Polizisten werden wohl ihr Aufklärungsquoten zu erfüllen haben und deshalb ist jedes Mittel recht.

  • N
    nordmann

    mein Duden kennt nur "kla|mü|sern" (nordd. ugs. für nachsinnen); ich klamüsere. (Bitte nicht mit klabastern verwechseln.)