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Flugzeug nach Frankfurt entführt

■ Zwei männliche Jugendliche entführten ungarische Maschine von Prag nach Frankfurt und ergaben sich dort / Offenbar keine Verletzten / Entführer wollen in der Bundesrepublik bleiben / Schießerei in Prag?

Frankfurt/Prag (ap/dpa/taz) - Mit einem Karabiner, einer abgesägten Schrotflinte und einer Handgranatenattrappe haben zwei 15 und 16 Jahre alte Jugendliche aus der Tschechoslowakei gestern eine ungarische Verkehrsmaschine von Prag nach Frankfurt entführt. Nach der Landung ergaben sich die beiden Luftpiraten widerstandslos der Polizei. Die zehn Passagiere und vier Besatzungsmitglieder konnten unversehrt von Bord gehen. Die beiden Entführer gaben später gegenüber der Polizei an, in der Bundesrepublik bleiben zu wollen. Nähere Motive der Entführer blieben zunächst unklar.

Die Entführer hatten in Prag zunächst die VIP-Lounge des Flughafens gestürmt und eine Angestellte als Geisel genommen. Auf dem Flugfeld soll es eine Schießerei gegeben haben. Die Frau wurde freigelassen, nach dem die Entführer das Flugzeug bestiegen hatten. Die Tupolew 154 sollte ursprünglich mit 110 Fluggästen von Prag nach Amsterdam fliegen. Noch in Prag hatten die Entführer 100 der Passagiere auf Intervention des ungarischen Generalkonsuls freigelassen, bevor sie den Piloten zum Abflug zwangen. Zunächst gaben die Jugendlichen an, nach Barcelona fliegen zu wollen. Später disponierten sie plötzlich um und nannten Frankfurt als Ziel. Dort setzte das Flugzeug der ungarischen Luftfahrtgesellschaft Malev gegen mittag auf. Noch auf dem Vorfeld ergaben sich die Luftpiraten.

Der übrige Flugverkehr wurde durch die Landung der entführten Maschine in Frankfurt nicht beeinträchtigt. „Der Flug MA 640 wurde in den normalen Verkehr eingereiht“, hieß es. Eine Sperrung des Flughafens wegen der Entführung habe zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion gestanden.

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