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FlugschauPariser Flugschau trägt Öko-Chic

In Le Bourget ist Umweltschutz der neue Trend. Airbus und Boeing präsentieren sich als Spritsparmeister. Doch ein klimafreundliches Flugzeug ist noch lange nicht in Sicht

Clean Air? Immerhin, der Rasen ist grün Bild: ap

PARIS taz Umweltschutz, Klimaerhitzung und Biotreibstoff waren die großen Themen auf dem 47. Luftfahrtsalon in Le Bourget bei Paris, der morgen zu Ende geht. Nachdem die EU und die USA in Berichten festgehalten haben, dass die CO2-Emissionen mit der Zunahme des Luftverkehrs ständig steigen, und ihre Flugzeugbauer zu mehr Öko-Anstrengungen aufforderten, wetteifern die größten Passagierflugzeughersteller Airbus und Boeing um die Frage: "Wer macht das grünste Flugzeug?"

Bis ins Jahr 2020 will der europäische Konzern Airbus Flugzeuge bauen, deren Energiekonsum um 30 Prozent und deren CO2-Abgaben um 50 Prozent niedriger sein sollen. Dafür werde der Forschungsetat ab dem nächsten Jahr um 25 Prozent erhöht, erklärte Airbus-Chef Louis Gallois. Boeing-Umweltdirektor Bill Glover verwies darauf, dass die künftige große Passagiermaschine seines Konzerns, der Dreamliner, rund 20 Prozent CO2 und rund 60 Prozent weniger Lärm als ihre Vorgänger produzieren würde.

Neben sparsameren Motoren setzen die Unternehmen auch auf Pflanzensprit. Forscher weisen allerdings darauf hin, dass diese Technologie für die Luftfahrt noch nicht ausgereift sei. Treibstoffe, zum Beispiel auf der Basis von Soja und Algen, gefrieren noch häufig in großer Höhe. Andererseits wären für den Anbau der Rohstoffe vorerst unverhältnismäßig große Flächen nötig.

Nach EU-Berechnungen tragen Passagierflugzeuge gegenwärtig zu 2,5 Prozent des CO2-Ausstoßes in die Atmosphäre bei. Doch die Luftfahrt ist eine Wachstumsbranche. Die Passagierzahlen steigen jährlich um rund fünf Prozent. Bis 2025 wird sich die gegenwärtige Flotte auf etwa 33.500 Maschinen weltweit verdoppeln. Wenn nichts geschieht, um die Flugzeuge umweltverträglicher zu machen, so heißt es in dem EU-Bericht, könnte die Luftfahrt bis zu 25 Prozent der weltweiten Anstrengungen im Kampf gegen die Klimaerhitzung zunichte machen.

Mit einem Programm namens "Clean Sky" will die EU deshalb ab 2008 für weniger Schadstoffabgaben durch die Luftfahrt sorgen. "Clean Sky" ist mit einem Haushalt von 1,6 Milliarden Euro ausgestattet, der nur zur Hälfte von der Industrie, zur anderen aber von den SteuerzahlerInnen finanziert wird.

Ein ruhiges Umwelt-Gewissen dürfen VielfliegerInnen dennoch nicht haben. Ein Hin- und Rückflug von Paris nach New York bleibt eine Umweltsauerei. Pro Passagier schleudert eine durchschnittliche Maschine dabei so viel CO2 in die Luft, wie ein mitteleuropäischer Haushalt im ganzen Jahr fürs Heizen an die Atmosphäre abgibt. Analysten witzelten daher angesichts des Öko-Hypes in Bourget: "Der größte Beitrag von Airbus und Boeing zum Umweltschutz ist, wenn ihre Maschinen ungenutzt im Schuppen stehen."

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