Flüchtlings-Camp in Hannover geräumt: Einigung mit Pfefferspray
Während die Refugees vom Protestcamp am Weißekreuzplatz im Gespräch mit dem Bezirksbürgermeister waren, räumte die Polizei das Camp

Die Polizei begründet die Räumung so: Bei einer Routinekontrolle sei in dem Camp niemand angetroffen worden. Das verstößt gegen das Versammlungsrecht – es müssen immer mindestens zwei Personen anwesend sein.
Dass dies am Dienstagabend nicht der Fall war, lag allerdings daran, dass die Geflüchteten sich gegenüber im Kulturzentrum „Pavillon“ im Gespräch mit Bezirksbürgermeister Michael Sandow befanden. Es ging darum, wie es mit dem Protest weitergehen könnte.
Derweil entfernte die Polizei Stangen und Leinen von den Zelten, sodass diese in sich zusammenbrachen. „So sollte auch optisch dargestellt werden, dass die Versammlung am Weißekreuzplatz beendet ist“, erklärte ein Polizeisprecher der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Anschließend habe man sich einvernehmlich geeinigt, das Camp zu beenden, so eine Polizeisprecherin. Am Mittwoch rückte die Müllabfuhr an, um die Reste vom Platz zu räumen.
Einige Geflüchtete versuchten, dies durch eine Sitzblockade zu verhindern. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Nach Angaben des Flüchtlingsrats erlitt ein Aktivist Knieverletzungen, ein anderer wurde ohnmächtig.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!