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Flüchtlinge in Zelten

■ Im hessischen Sozialministerium wird die Aufstellung von Zelten zur „reinen Vorsichtsmaßnahme“ heruntergespielt

Frankfurt (taz) - Asylsuchende in Hessen müssen künftig damit rechnen, in Zelten untergebracht zu werden. In der Hessischen Gemeinschaftsunterkunft (HGU) für Flüchtlinge in Schwalbach bei Frankfurt wurden am Wochenende zwei Dutzend Zelte zur Unterbringung von Flüchtlingen aufgestellt. Wie Ministerialdirigent Kraus vom Hessischen Sozialministerium gegenüber der taz erklärte, sei das als „reine Vorsichtsmaßnahme“ zu verstehen. Bisher stellen die Kirchen und Wohlfahrtsverbände noch genügend Räumlichkeiten zur Verfügung. Das Unterbringungsproblem ist dadurch entstanden, daß Schlafräume der Gemeinschaftsunterkunft in Büroräume umgewandelt wurden. Ein Erweiterungsbau der HGU mit einer Kapazität von 200 Betten soll frühestens im November dieses Jahres fertiggestellt sein. Ein Engpaß sei entstanden, da vor den Wintermonaten vermehrt Flüchtlinge auf dem Frankfurter Flughafen angekommen sind und zudem eine hohe Zahl von Aussiedlern aus osteuropäischen Ländern und der DDR aufgenommen wurde. Verschiedene Initiativgruppen haben Sozialminister Tragheser aufgefordert, sich „gegen eine menschenunwürdige Unterbringung in Zelten“ auszusprechen und angemessene Unterkünfte zu suchen. rav

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