piwik no script img

Flüchtling springt aus dem Zug17-jähriger stirbt an Verletzungen

Ein minderjähriger Ägypter springt aus Angst vor seiner Abschiebung bei voller Fahrt aus einem Nachtzug. Dabei verletzt er sich tödlich.

Die Leiche des Mannes wurde später an der S-Bahnstation Haar entdeckt (Symbolfoto). Foto: dpa

München afp | In der Nähe von München ist am Freitag ein Ägypter nach einem Sprung aus einem fahrenden Zug tödlich verunglückt. Der junge Mann konnte nach dem Sturz aus dem mit rund 160 Kilometern pro Stunde fahrenden Nachtzug aus Italien nur noch tot von den Gleisen geborgen werden, wie ein Sprecher der Münchner Polizei sagte.

Dem Bayerischen Rundfunk zufolge war der mit in Österreich ausgestellten Papieren reisende Jugendliche von Polizisten im Rahmen der Schleierfahndung am frühen Morgen unter der Sitzbank eines leeren Abteils entdeckt worden.

Die Beamten baten ihn nach Angaben der Polizei, im Gang vor dem Abteil zu warten. Dort öffnete er offenbar ein Fenster und sprang bei voller Fahrt aus dem Zug.

Die Strecke wurde daraufhin abgesperrt und die Leiche des Mannes, der nach Medienberichten 17 Jahre alt war, später nahe der S-Bahnstation Haar entdeckt. Der Polizei zufolge war er bereits zwei Tage zuvor von der Bundespolizei kontrolliert und zurück nach Österreich geschickt worden. Von dort hätte er gemäß dem Dublin-Verfahren nach Italien, dem Land seiner ersten Registrierung in der EU, ausgewiesen werden sollen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Da sehen wir was die Abschiebedrohung bewirkt: nichts als Panik und Gewalt.

    Oppositionelle werden in Ägypten entführt, es gibt neuerdings viel Verschwindenlassen, ein italienischer Journalist wurde ermordet.

    • 3G
      33079 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Dem Artikel nach zu urteilen war der Mann in Österreich gemeldet. Das liegt ein wenig weit entfernt von Ägypten... Also, was soll hier "Panik und Gewalt"?

      • @33079 (Profil gelöscht):

        "in Österreicht ausgestellten Papieren" das heißt noch lange nicht, dass er in Österreich gemeldet ist, sondern nur als Flüchtling registriert. Und wenn Sie den Artikel aufmerksam lesen, werden Sie auch auf die Info stoßen, dass er nach der Dublin-Vereinbarung nach Italien abgeschoben worden wäre.