■ Protestanten-Umzüge in Nordirland: Flüche und Farbbeutel, aber keine Gewalt
Belfast (AFP) – Der traditionelle Festumzug der Protestanten ist in Belfast gestern friedlicher verlaufen, als nach den Unruhen der vergangenen Tage befürchtet worden war. Zwar wurden die Protestanten in einigen Stadtteilen stark beschimpft, zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam es jedoch nicht.
Mit der Parade wird alljährlich des Sieges von König Wilhelm III. von Oranien über die Armee des Katholiken Jakob II. gedacht. Zehn Monate nach dem Waffenstillstand der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) hatte es zu Wochenbeginn erstmals wieder massive Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten gegeben.
Bis zu 100.000 Protestanten feierten in Belfast den historischen Sieg, in dessen Folge die Katholiken vom politischen Leben ausgeschlossen wurden. Die Katholiken fordern alljährlich ein Verbot des Umzugs und bezeichnen ihn als Provokation. Gerry Adams, der Vorsitzende der IRA-Partei Sinn Féin, rief sie aber dazu auf, sich zurückzuhalten. Die Protestanten hätten ein Recht auf den Umzug, allerdings nur in bestimmten Vierteln. Als die Feiernden über die Lower Ormeau Road zogen, warfen ihnen katholische Demonstranten Farbbeutel hinterher. Die Abschlußkundgebung sollte außerhalb der Stadt stattfinden.
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