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Flucht nach EuropaAdministrativhaft im "Welcome Center"

In den Gewässern um die Ägäisinsel Lesbos jagt die EU-Grenzschutzagentur Frontex Flüchtlinge, die dann dort interniert werden.

Junge Flüchtlinge protestieren in Lesbos mit dem Transparent "Wir wollen Freiheit". Bild: dpa

MYTILINI taz | Im Schutz der Dunkelheit kommen sie manchmal zu Hunderten. Flüchtlinge aus Eritrea, Somalia, Äthiopien, Afghanistan, Iran und Irak. Jede Nacht landen sie in vollbesetzten kleinen Boote an der Ostküste der griechischen Insel Lesbos. Am 1. August war der 16-jährige Ahmad dabei. Vor vier Monaten verließ er Afghanistan. Mit 50 anderen Papierlosen setzte der 16-jährige Paschtune aus der nur zehn Kilometer entfernten Türkei nach Lesbos über. 500 Euro musste jeder für die Passage bezahlen. Doch sie endete vorerst im sogenannten Welcome Center von Pagani, einem der völlig überbelegten Lager, in die der griechische Staat alle Papierlosen zur Registrierung in sogenannte Administrativhaft sperrt.

"Mit 150 Jungen waren wir in einem Raum, es gab zwei Toiletten, das Wasser lief über den Boden, viele mussten auf nassen Matratzen schlafen. Der Gestank war unerträglich", sagt Ahmad. Viele Häftlinge seien erkrankt.

Diese Woche reisten 500 Aktivisten aus ganz Europa nach Lesbos. Sie errichteten eine Zeltstadt südlich der Inselhauptstadt Mytilini, am Hafen bauten sie in einem Zirkuszelt ein eigenes "Welcome Center", mit Rechtsinfos, Essen und Kleiderspenden für ankommende Flüchtlinge auf. Seit Mittwoch beäugt sie rund um die Uhr die Polizei. Sie fürchtet, die Camper könnten das Präfekturgebäude besetzen.

"Hier auf Lesbos laufen gerade verschiedene Stränge des EU-Migrationsregimes zusammen", sagt Anne Morell von "kein mensch ist illegal" aus Hamburg. Das im beschaulichen Hafen liegende Schiff der europäischen Grenzschutzagentur Frontex verlasse "jede Nacht mit abgedunkelten Schweinwerfern die Mole, um im Grenzgewässer Jagd auf Menschen zu machen", sagt Morell. Frontex würde die Flüchtlingsboote orten, die griechische Marine dränge sie dann gewaltsam in türkische Gewässer zurück.

"Es gibt keinen legalen Weg, die Flüchtlinge zurückzuschicken", sagt Karl Kopp, der von Pro Asyl beim Camp ist. Die Türkei weigere sich, mit den EU-Grenzbehörden zu kooperieren. Die Küstenwache setze deshalb massiv Gewalt ein. Die Ägäis ist die letzte offene Flanke des europäischen Grenzregimes. Die Zahlen derer, die versuchen über die Kanarischen Inseln, die Straße von Gibraltar oder von Libyen aus das Schengen-Gebiet zu erreichen, gehen stark zurück, in Griechenland steigen die Zahlen stark. Dort gibt es praktisch keine Versorgung für Flüchtlinge, die Anerkennungsquote bei Asylanträgen ist fast null. Die Regierung hatte deshalb bisher illegale MigrantInnen bis auf eine Registrierung im europäischen Biometrie-Migrantenregister Eurodac und der vorübergehenden Internierung in Lagern wie Pagani weitgehend sich selbst überlassen. Sie konnte sich darauf verlassen, dass die meisten das Land schnell Richtung West- und Nordeuropa verlassen.

Nun macht die EU Druck. Das Dublin-II-Abkommen zwingt das Land, Flüchtlinge zurückzunehmen, die hier ihren ersten Behördenkontakt im Schengen-Gebiet hatten. Dies verschärft die Überwachung der griechischen Küste stark, sagt Morell. "Wer es trotzdem schafft, lebend auf die Insel zu kommen, wird in Knäste wie den von Pagani gesteckt, damit andere Flüchtlinge abgeschreckt werden."

Immer wieder zogen Demonstranten in den letzten Tagen dorthin und forderten Freiheit für die über 1.000 Internierten in dem für 300 Menschen ausgelegten Lager. 150 jugendliche Inhaftierte traten in Hungerstreik. Die Veröffentlichung eines mit einer eingeschmuggelten Kamera entstandenen Videos baute so viel Druck auf, dass die griechische Sektion des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) und der Präfekt von Mytilini in Zeitungsanzeigen Besserung versprachen. Am Montag besuchte der UNHCR-Vertreter in Griechenland, Giorgos Tsarbopoulos, das Lager. "Pagani entspricht keinerlei griechischen und europäischen Standards. Wir haben es hier mit einer Reihe von Rechtsbrüchen zu tun", so Tsabopoulos. 240 Flüchtlinge wurden entlassen, darunter eine Leukämiekranke und eine Frau samt ihrem zehn Tage alten Baby. Der Präfekt kündigte ein neues, offenes Aufnahmezentrum für Minderjährige an.

Weitere Videos und Neuigkeiten vom NoBoarderCamp 2009 finden Sie auch regelmäßig im Aktionsblog auf www.bewegung.taz.de

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14 Kommentare

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  • A
    aso

    @ berd:

    Ihre Realitätsverweigerung wird immer offensichtlicher:

    Man bräuchte doch nur mal eben den Kapitalismus abschaffen, gell?

    Daß dieser weltweit grassiert und verzahnt ist, eben auch in Afrika, kein Problem, oder?

     

    Und die Afrikaner? Wollen die das auch, den Kapitalismus abschaffen?

    Es gibt dort auch Ölförderländer. Trotzdem sind die nicht so reich wie arabische.

     

    Könnte das auch was mit Mißmanagement, Unfähigkeit, Korruption, etc der Afrikaner zu tun haben? Warum ist für Waffen immer genug Geld da?

     

    Sie entmündigen die Afrikaner, und entheben sie ihrer Eigenverantwortlichkeit, wenn Sie Mißstände den Europäern oder dem bösem Kapitalismus zuschanzen und

    „...unsere Wirtschaft und unsere Politik (als) die Ursache der Probleme...“ sehen.

     

    Ihre Vorschläge sind also:

    1,) Kapitalismus abschaffen.

    Das wäre punktuell schwierig, da weltweit verzahnt. Also weltweit? Uns Sie sind sicher, daß das Alle wollen?

    Und was setzen Sie an dessen Stelle? Der weltweite Zusammenbruch des Sozialismus / Kommunismus hat gezeigt, daß dieses System nicht funktionierte, und überall zur Herrschaft einer Oligarchie führte, die eine totalitäre Diktatur installierte.

    Mit Gewalt, Unterdrückung und Toten im Fahrwasser:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schwarzbuch_des_Kommunismus

     

    2,) „...und einige wenige müssten bereit sein, auf einen Teil Ihrer Gewinne zu verzichten....“:

    Und wer soll das sein? Werden die auch gefragt? Weltweiter Konsens in dieser Frage?

    Die ebenfalls international verzahnte organisierte Kriminalität soll auch verzichten? Ob die einverstanden sind? Oder verschwindet die Mafia wie von selbst?

     

    3,) „...Solidarität müsste Hauptmaxime sein und nicht Kongruenz...“:

    „Müßte“? Weil SIE daran glauben, oder ist dies das neue Wirtschaftsmodell, das den Kapitalismus ersetzen soll? Überzeugende Option für die internationalen Drahtzieher in Politik und Wirtschaft, oder Hirngespinst eines Träumers?

     

    Die Lösung des Problems ist die Ursachen vor Ort zu verbessern, und dafür aktiv zu werden, zu demonstrieren und zu kämpfen. Statt den bequemen Weg zu gehen, die Heimat zu verlassen, und woanders Sozialleistungen zu kassieren. Konsequent wäre also, wenn Sie denjenigen die schon hier sind, helfen, wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können.

    Für dieses Ideal ist Che gestorben. Er hätte auch in Kuba bleiben können.

  • B
    berd

    @aso: Im Ansatz muss ich dir recht geben, wir müssen in Afrika selbst etwas tun, damit diese Menschen gar keinen Grund haben hier her zu kommen. Nur das ist die einzige Lösung des Problems! Dann müsste man natürlich mit der aggressiven Wirtschaftspolitik (umgangssprachlich auch "Kapitalismus" genannt) brechen und einige wenige müssten bereit sein, auf einen Teil Ihrer Gewinne zu verzichten. Solidarität müsste Hauptmaxime sein und nicht Kongruenz. Für dich sicher nur "hohle sinnfreie Phrasen". Dann brauchts auch keine Grenzen mehr. Deine Lösung des Problems sind Stacheldraht, Maschinengewehre und Abschiebung, oder wie? Erinnert mich an nen Arzt, der seinen Patienten Schmerzmittel verschreibt, ohne die Ursachen zu behandeln. Und was machste bei so nem Arzt? Wenn die Pillen alle sind kommste wieder.

    Vielleicht brauchen Menschen wie du mal die "ungebremste Völkerwanderung", um sich für eine ernsthafte Lösung des Problems einzusetzen, um zu erkennen, dass unsere Wirtschaft und unsere Politik die Ursache der Probleme sind.

    Und solange, bis das alle erkannt haben und wir an der Lösung arbeiten, solange setze ich mich für die ein, die am wenigsten für ihre Situation können.

  • A
    aso

    @ berd:

    „...Wir sind der 3. größte Waffenproduzent der Welt....“ :

    Und wohin gehen diese Waffenexporte? Wo versickern die Gelder der Entwicklungshilfe?

    „...No border no nations...“:

    Ist eine hohle sinnfreie Phrase. Was ist der Grund für die gesicherte Grenze zwischen Mexiko und USA? Daß die Amis alle Rassisten sind?

    Ohne Grenzen gäbe es auch in Europa eine ungebremste Völkerwanderung. Die überlasteten Sozialsysteme würden vollends zusammenbrechen, und die Länder ins Chaos stürzen.

    Es gäbe dann bald überall 3. Welt...und zurück in die Steinzeit...

    Dies nicht zu sehen ist in der Tat Realitätsverweigerung.

     

    Es kann also nicht der Sinn sein, die Leute zu entwurzeln und sie ihrer Heimat zu berauben, sondern ihnen z.H. In ihren Ländern zu helfen. Spenden Sie auch an das UN-Kinderhilswerk, statt rumzujammern?

    Wie soll die Utopie in einem Land „No border no nations“ aussehen?

    Was schwebt ihnen da so vor?

    Ein Steinzeit-Sozialismus a la Pol Pot?

    Oder ein Steinzeit-Islam wie bei den Taliban (bitte nicht vergessen, daß die Flüchtlinge in der Regel Muslime sind, und die demographische Entwicklung dazu beiträgt, daß sie irgendwann die Mehrheit bilden)?

    Zunächst erstmal die Situation der Pariser Vororte landesweit ausdehnen?

    In Berlin klappts ja schon mit den brennenden Autos...

  • B
    berd

    Einer meiner Vorredner hat das passende Wort gefunden, was hier manche von sich geben: EKELHAFT!

    Menschlichkeit & Mitgefühl wird von paranoider -mediengesteuerter- Angst, etwas zu verlieren und überall nur noch böse schwarze Straftäter zu haben, weggeschpült. Rassismuss pur! Dabei basiert ein nicht kleiner Anteil unseres Überflusses aus der Armut und dem Elend genau dieser Menschen. Schon vergessen? Wir sind der 3. größte Waffenproduzent der Welt. Was ist mit den Agrarsubventionen der EU? Die blutig geförderten Bodenschätze, die jeder von uns in seinem Handy mit sich rumträgt. WIR sind direkt dafür verantwortlich, dass diese Menschen überhaupt hier herkommen. Wahrscheinlich reicht euer Blick nur von der einen zur anderen Ecke eures Stammtisches. In die Welt habt ihr jedefalls nur einen verzerrten Einblick. Der Einzige der Werbung in Afrika macht ist die EU mit ganz tollen Werbeclips, nach dem Motto: in Europa ist immer schlechtes Wetter, bleibt mal lieber zu Hause, da scheint wenigsten die Sonne. Findet sich sicher bei yt. Wer das alles finazieren soll??? Vielleicht fragt ihr mal diejenigen, die den Reichtum horten, von wir alle niemals etwas sehen werden, der unvorstellbar höher ist, als dass, was unserem "Staat" zu Vefügung steht. Das Geld was dafür verwendet wird um Nixchecker wie euch zu manipulieren und in Angst zu versetzen. Geschafft würde ich sagen!

    Im Übrigen ist das Gegenteil von "Gutmensch" wohl "Schlechtmensch" und bitte für euch Realitätsverweigerer bin ich gern ein "Gutmensch". Und alle 3 Sekunden verhungert ein Kind...

     

    No border no nations...

  • WS
    wolfgang stein

    solange Frontex sich nicht als militärischer Küsten-

    schutz versteht und auch so gegen Eindringlinge an

    den Grenzen handelt, wir der Zustrom anhalten. Es

    kann icht Aufgabe des Küstenschutzes sein,als Rettun

    gshilfe für die internationalen Schlepperbanden zu

    fungieren. Was fehlt, ist die Abschreckung.

  • KB
    karin bryant

    Ich bin auch dafuer dass alle die die ungesteuerte Zuwanderung fuer die Leute buergen,sie in ihre Haeuser aufnehmen und sie unterhalten.Denke damit wuerde dem Staat sehr geholfen.

    Ich habe erst vorgestern einen Bericht im Fernsehen verfolgt der ueber die Massenarbeistlosigkeit in dem Gas und Oelreichen Algerien berichtet.1000de junge Algerier haben nur ein Ziel,naehmlich nach Europa zu gelangen weil ihre Regierung sich nicht um sie kuemmert.dass Arbeits und Studienplaetze nur an den Nachwuchs der regierenden Elite gehen....

    Die EU sollte verlangen dass Algerien fuer seine Bewohner die sich in der EU,oft illegal aufhalten selber aufkommt.

    Ich denke nicht dass die EU zum Sozialamt der 3.Welt verkommen darf.

  • A
    aso

    @ Sonja:

    Es sind nicht Politiker, die „Werbung“ machen, damit mehr Flüchtlinge kommen.

    Auf irgendeine Art müssen sie von „paradiesischen“ Zuständen in Europa gehört haben.

    Und wenn man hört, daß es selbst ohne Arbeit kein Problem sei, da es Sozialhilfe gäbe, wäre das tatsächlich ein Anreiz, die Strapazen der Reise auf sich zu nehmen.

    „...oder nach Jahren Aufenthalt im Zielland ohne Begründung wieder zurückgeschickt werden ...“:

    Die Begründung wäre z.B. daß der Asylantrag abgelehnt wurde. Auch eine Intensivstraftäterkariere

    wäre eine Begründung.

    „...Auch diese Organisationen laden die Menschen sicher nicht in europäische Länder ein...“:

    Solche Parolen wie:

    „Allen Menschen steht das Recht zu, selbst zu bestimmen,

    wo und wie sie leben wollen!“:

    hören sich schon ganz nach Werbung an.

    „...oder sonst wie gefährdet....“ : sind doch so gesehen Alle. Irgendwelche „Humanitären Gründe“ kann jeder angeben.

    „...Im Übrigen könnt ich mir sogar vorstellen, dass die Politik der westlichen Staaten zu deren miserabler Situation beiträgt....“:

    Klar doch Europa ist selbst Schuld, daß die Leute kommen?

    Von der Eigenverantwortung und Unfähigkeit afrikanischer Politik noch nichts gehört?

    „...Hast du schon mal drüber nachgedacht, wer hier die Drecksarbeit macht?...“:

    Das immer gern wiederholte Ammenmärchen, von den Gastarbeitern, die die Drecksarbeit machten, und Deutschland nach dem Krieg aufbauten...

    Gastarbeiter wurden nicht gebraucht, es war eine politische Entscheidung sie ins Land zu holen: sie waren eben NOCH billiger als einheimische ungelernte.

    „... Ich bezweifle, dass illegale Einwanderer versuchen, Sozialhilfe in Anspruch zu nehmen. Schließlich müssten sie dafür hier gemeldet sein und damit wiederum das Risiko eingehen, zurück in die Hölle ihres Heimatlandes geschickt zu werden....“:

    Die meisten illegalen brauchen doch nur einen Asylantrag zu stellen, und schon fließt die Sozialhilfe. Das Risiko abgelehnt zu werden ist in weiter Ferne, das kann Jahre dauern, bis der Rechtsweg ausgeschöpft ist. Daher taucht nur eine Minderheit Abgelehnter unter.

    Andere fahren gut mit dem Palästinenser-Trick, der sicher nicht nur auf Offenbach begrenzt ist:

    http://www.faz.net/s/Rub8D05117E1AC946F5BB438374CCC294CC/Doc~E0584F2D304BF4C679C64C2954E808F13~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Ich denke, die Mitglieder solcher Vereine oder Organisationen wie "kein Mensch ist illegal" sind Menschen, die blauäugig und kurzsichtig sind, und ausblenden, daß die meisten Flüchtlinge Muslime sind. Der Steuerzahler möchte aber keine Zustände wie in den Pariser Vororten.

    Gutmenschen jammern dann gern über den Zulauf von Populistischen Parteien, und fragen wie ist das bloß möglich..

  • S
    Sonja

    @aso:

     

    Ich habe noch nie davon gehört, dass den potenziellen Flüchtlingen in den armen Ländern "vorgegaukelt" werde, in Europa sei alles besser und sie sollen doch hier her kommen. Kein Politiker in der EU ist über die Flüchtlinge erfreut, also wird eine solche Werbung wohl kaum von denen kommen. Und Organisationen wie "kein Mensch ist illegal" möchte den Flüchtlingen nur helfen, wenn sie schon in Europa sind und in solche Lager gesteckt werden oder nach Jahren Aufenthalt im Zielland ohne Begründung wieder zurückgeschickt werden. Auch diese Organisationen laden die Menschen sicher nicht in europäische Länder ein.

     

    Im Übrigen wissen viele Flüchtlinge schon, dass die Überfahrt gefährlich ist. Doch ist ihre Not so groß, dass sie das Risiko eingehen.

    "Diese Leute hat niemand gezwungen illegal in die EU einzureisen, wo sie dann in diesem Knast landen."

    Ich widerspreche. Keiner wird eine solche Tortur auf sich nehmen ohne in wirklicher Not zu sein, sei es politisch verfolgt, hungernd oder sonst wie gefährdet. Im Übrigen könnt ich mir sogar vorstellen, dass die Politik der westlichen Staaten zu deren miserabler Situation beiträgt.

     

    Zu dem Kosten-Argument: Hast du schon mal drüber nachgedacht, wer hier die Drecksarbeit macht? Wer öffentliche Toiletten säubert? Oft sind es eben jene Einwanderer, die auch stark unterbezahlte Arbeit annehmen. Ich bezweifle, dass illegale Einwanderer versuchen, Sozialhilfe in Anspruch zu nehmen. Schließlich müssten sie dafür hier gemeldet sein und damit wiederum das Risiko eingehen, zurück in die Hölle ihres Heimatlandes geschickt zu werden.

     

    Ich denke, die Mitglieder solcher Vereine oder Organisationen wie "kein Mensch ist illegal" sind keine Gutmenschen, sondern einfach MENSCHEN!

  • A
    aso

    @ alcibiades:

    „...EKELHAFT!...“ :

    Ist es Diesen Menschen vorzugaukeln hier in Europa sei alles besser, und es gäbe genug Geld und Arbeit für alle, oder hier wäre alles umsonst, und jeder bekommt Sozialhilfe...

    Das hört sich nicht nach realistischer Menschenrechtspolitik an, sondern nach einem billigem Wahlslogan. Und wer soll das alles bezahlen?

    Diese Leute hat niemand gezwungen illegal in die EU einzureisen, wo sie dann in diesem Knast landen. Schuld sind doch die utopischen Träumereien von solchen Vereinen wie

    "kein mensch ist illegal" , „smash the boarders“, etc., die solche Leute mit ihren leeren Versprechungen erst zu Flüchtlingen machen, und sie entwurzeln und sie ihrer Heimat berauben.

    Die von Ihnen genannten Gutmenschen sollten denen in deren Heimat helfen, so daß sie nicht erst teure gefahrvolle Reisen auf sich nehmen, an denen primär Schleuserbanden verdienen.

    Es ist „widerlicher Rassismus“, die Leute illegal nach Europa zu locken, um dann zu jammern, wenn sie im Knast landen.

    In der Tat würden solche selbsternannten „Menschenschützer“ den Mund nicht so voll nehmen, ließe man sie nach @ Grosvenor jeweils Bürgschaften für jeden Aufgenommenen übernehmen.

  • P
    phil

    @aso

     

    Was ist denn jetzt genau das Problem, dass dir dauernd Löcher in die Taschen fristt: ist für die EU-Bürger a) nicht genug Arbeit vorhanden (Zeile 1) oder sind sie b) einfach nur stinkend faul, denn genug Arbeit ist ja da, die haben einfach keinen Bock drauf. (Zeile 16)

     

    Vielleicht denkst du darüber nochmal ein wenig nach? Du wirst ja wohl eingestehen müssen, dass das irgendwie nicht so richig zusammenpassen will.

     

    Ach ja - und steuermäßig mitzureden hast du überhaupt nichts. Wir leben nämlich in einer so genannten "Repräsentativen Demokratie". Das bedeutet im Prinzip, dass du und ich als Hobby-Politiker, die den ganzen Tag eigentlich einer anderen Beschäftigung nachgehen - du arbeitest und ich hänge rum - unsere Vertreter wählen. Die haben den ganzen Tag Zeit sich hauptberuflich mit deinem kostbaren Geld zu beschäftigen und wahrscheinlich haben sie auch mehr Ahnung davon als du. Ergo: Deine saubere Kohle ist weg! Futschikato. Dust in the wind. Gewöhn dich lieber dran! Hoffe das damit Gutes getan wird!

     

    bis späda phil

  • A
    alcibiades

    @grosvenor, wolfgang, aso:

     

    Euch möcht' ich mal sehen. Nach einer Stunde in so einem Knast würde jeder meiner Vorredner nach Menschenrechten, Freiheit, der Regierung und auch nach den "Gutmenschen" schreien, die doch bitte helfen sollen. Es ist blanker, widerlicher Rassismus, der hier von selbstgefälligen "Steuerzahlern" verbreitet wird. Wo bitte ist eure Menschlichkeit geblieben? EKELHAFT!

  • A
    aso

    Die Arbeitslosenquote in den EU-Ländern zeigt doch, daß für die eigene Bevölkerung nicht genug Arbeit da ist. Aber ist doch kein Problem, solange es noch Sozialleistungen gibt...

    Die Kassen sind zwar leer, und Sozialleistungen werden ohnehin schon überproportional an Migranten gezahlt, aber das kümmert solche Leute von

    "kein mensch ist illegal" scheinbar nicht, der Steuerzahler zahlt doch.

    Daß der Steuerzahler in einer Demokratie aber ein Mitspracherecht hat, wie seine Gelder verwendet werden, wen interessierts?

    „...Die Ägäis ist die letzte offene Flanke des europäischen Grenzregimes...“:

    Nach der Logik der Leute von „kein mensch ist illegal“ wären daher Grenzen illegal:

    Was würde denn passieren, würde man alle Grenzen abschaffen?

    Eine Völkerwanderung wäre die Folge.

    Es ist doch heute schon so, daß Harz-4 Bezieher sagen: warum soll ich arbeiten, wenn ich das gleiche verdiene, was ich als Sozialhilfe bekomme?

    Die Leute von "kein mensch ist illegal" , „smash the boarders“, etc. haben scheinbar immer noch nicht kapiert, daß die Sozialkassen leer sind, und daß der Steuerzahler keine Lust hat, ungefragt noch weitere durchzufüttern.

    Das ist deutlich am Erfolg von rechtspopulistischen Parteien abzulesen.

    Hohle Parolen wie: „Allen Menschen steht das Recht zu, selbst zu bestimmen,

    wo und wie sie leben wollen!“:

    Klar doch, aber bitte nicht ungefragt von den Steuergeldern anderer.

    Den Flüchtlingen zu sagen: kommt alle nach Europa, hier gibt’s (noch) genug Geld, ist daher absurder blinder Aktionismus eines Helfersyndroms.

    Dadurch entwurzelt man die Hilfesuchenden und macht sie heimatlos.

    Sinnvoll wäre, in deren Heimatländern zu helfen, statt planlos Flüchtlinge in die EU zu lotsen, die man so zu Schmarotzern erzieht.

  • W
    Wolfgang

    "Welcome Center" ist nicht zynisch, das ist das Stimmvieh und die taz-abonemmenten von morgen.

  • G
    Grosvenor

    Die im Artikel erwähnten Demonstranten, aber auch die Bürger und Politiker, die sich für eine unbeschränkte Aufnahme der Flüchtlinge aussprechen, sollen doch für jeden Aufgenommenen bürgen, d.h. für seinen Unterhalt und Unterkunft aufkommen. Ich wette, dass sich in diesem Fall die Zahl jener Gutmenschen deutlich verringern würde.